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Video: rbb24 | 17.03.2023 | Material: rbb24 Brandenburg aktuell | | Quelle: imago-images/Sebastian Gabsch

129 Standorte in Berlin und Brandenburg

Total verkauft alle Tankstellen in Deutschland

Der Konzern TotalEnergies rechnet mit künftigen Umsatzeinbußen. Seine Tankstellen sollen deshalb an einen Betreiber für Lebensmittelgeschäfte verkauft werden. Benzin und Diesel wird es trotzdem noch für ein paar Jahre geben.

Der französische Energiekonzern TotalEnergies will alle seine Tankstellen in Deutschland verkaufen. Wie der Konzern rbb24 Brandenburg aktuell am Freitag mitteilte, sind davon auch die 129 Tankstellen in Berlin und Brandenburg betroffen. Deutschlandweit sind es knapp 1.200 Tankstellen.

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Allerdings bleiben die Tankstellen für noch mindestens fünf Jahre unter der Marke TotalEnergies erhalten und werden solange von Total mit Kraftstoff versorgt. "Wer noch nicht elektro- oder wasserstoffmobil unterwegs ist, braucht sich also keine Sorgen machen", sagte Sebastian Saule von der Wirtschaftsförderung Brandenburg dem rbb.

Total befürchtet Umsatzeinbußen im Kraftstoff-Geschäft

Als Grund für den geplanten Verkauf nennt Total die von der Gesellschaft angestrebte CO2-Neutralität bis 2050. Das geplante Aus für Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren in der EU 2035 werde zu immer mehr Elektro-Autos führen. Wegen des sinkenden Kraftstoffbedarfs befürchtet Total erhebliche Umsatzeinbußen. Um sich an den schrumpfenden Markt anzupassen, will der Konzern daher seine Strategie umstellen.

Tankstellen sollten sich aus Sicht von Total künftig in Service-Stätten und Orte zum Verweilen mit Geschäften, Restaurants und Dienstleistungen verwandeln. Deshalb will der Energiekonzern seine Tankstellen an das kanadische Unternehmen Couche-Tard verkaufen, das Lebensmittelgeschäfte betreibt.

Quelle: rbb

Einigen geht das jedoch zu schnell, etwa weil die Infrastruktur für E-Mobilität im Land noch wachsen muss. Aktuell gibt es 1.600 öffentliche Ladestation, damit liegt Brandenburg bundesweit im Mittelfeld. Bei der Hälfte der Neuwagenzulassungen handelt es sich um Autos mit Elektro- oder Hybridantrieb.

Mit Blick auf den Rückzug von Total bezweifelt auch Eberhard Tief vom Landesverband des Berliner und Brandenburger Verkehrsgewerbes, dass jetzt der richtige Zeitpunkt dafür ist. "Gerade im Schwerlastverkehr ist die Batterie nach unserer Auffassung nicht das Allheilmittel", sagte er im Gespräch mit dem rbb. Generell sehe er Wasserstoff eher als Alternative.

Sendung: rbb24, 17.03.2023, 21:45 Uhr

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