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Audio: Antenne Brandenburg | 09.09.2020 | Karsten Heinsohn | Quelle: dpa/Patrick Pleul

Tourismusbarometer der Sparkasse

Brandenburger Urlaubsbranche erholt sich nur langsam

Der Boom in der Brandenburger Tourismusbranche ist durch die Corona-Pandemie kräftig ausgebremst worden – und die Branche erholt sich nur langsam von der schweren Krise. Zu diesem Ergebnis kommt das aktuelle Tourismusbarometer [osv-online.de] des Ostdeutschen Sparkassenverbandes, das am Mittwoch in Potsdam vorgestellt wurde.

Brandenburger Tourismusbetriebe verbuchten demnach im ersten Halbjahr 2020 bei den Übernachtungen einen Rückgang von 42,5 Prozent. Die Ankünfte von Gästen im Land sanken sogar um 50,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Höhepunkt der Krise war der Monat April (- 79 Prozent). Im Juni lag der Verlust noch bei 33,4 Prozent.

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Die stärksten Einbußen mussten im ersten Halbjahr das Dahme-Seengebiet (-52,1 Prozent) und Potsdam (-51,8 Prozent) verkraften. Vergleichsweise glimpflich kamen noch die Regionen Elbe-Elster-Land (-27,8 Prozent) und Lausitzer Seenland (-26,9 Prozent) aus der Krise hervor.

Karsten Heinsohn hat an der Erstellung des Tourismusbarometers mitgewirkt. Im rbb sagte er, besonders die Tagungs- und Kongressbranche in Brandenburg müsse sich umstellen. Tagungshotels müssten sich verstärkt auf normale Urlauber einstellen, sagte er. Dadurch, dass grundsätzlich eher inländische als ausländische Gäste in Brandenburg Urlaub machten, habe das Land eine gute Chance, letztlich glimpflich die Krise zu überstehen, so Heinsohn.

Nicht nur die Übernachtungsbetriebe, sondern auch die Freizeitwirtschaft in Brandenburg erholt sich nur langsam. Die Zahl der Besucher in Kultur- und Freizeiteinrichtungen ging im ersten Halbjahr 2020 um 54,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum zurück.

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Die Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH sieht die Branche trotz zuletzt wieder besserer Zahlen weiter in der Krise und geht davon aus, dass ein Teil der Betriebe die Corona-Krise nicht überleben wird. "Die Verluste, die wir im letzten halben Jahr hatten, waren letztlich zu groß", sagte Geschäftsführer Dieter Hütte bereits im Juli dem rbb. Im kommenden Frühjahr könne man sagen, wie viele Unternehmen deshalb aufgeben müssen. Vor allem der Tourismus in den Städten sei sehr stark von der Pandemie betroffen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 9.9.2020, 11 Uhr

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