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Audio: Inforadio | 7.7.2021 | Interview mit Sandra Warden, Dehoga-Geschäftsführerin | Quelle: imago images/F. Anthea Schaap

Fachkräftemangel durch Corona

Dem Gastgewerbe fehlt ein Viertel des Personals

Personal gesucht: Solche Schilder hängen gerade an vielen Restaurants. Nach dem Lockdown sind zwar die Gäste zurück, aber so manche Kellnerin ist in andere Branchen abgewandert. Und das ist nicht die einzige Sorge im Gastgewerbe.

Personalmangel im Gastro-Bereich: Die Zahl der Sozialversicherungspflichtigen im deutschen Gastgewerbe ist im Vergleich von April 2021 und April 2019 um 14 Prozent gesunken. Das sagte Sandra Warden, Geschäftsführerin des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbands (Dehoga), am Mittwochmorgen im rbb Inforadio.

"Betriebe berichten aber von einer noch größeren Abwanderung des Personals", sagte Warden, "bis zu 20, 30 Prozent, wenn man die Mini-Jobber miteinbezieht".

Der Personalmangel sei eine der derzeit größten Sorgen im Gastgewerbe, betont Warden. Hinzukämen die Angst vor einem dritten Lockdown im Herbst und die Befürchtung, dass die Corona-Hilfen zum Jahresende hin nicht mehr fließen. Zuletzt wurde die Überbrückungshilfe III verlängert bis Ende September - darüber können Betriebe Ausgleichszahlungen für Umsatzausfälle beantragen.

Hilfen bis Jahresende gefordert

Diese Maßnahmen seien aber wichig, um das Überleben von Diskotheken oder der Event-Gastronomie zu sichern, die in diesem Sommer noch gar nicht oder nur zum Teil arbeiten dürfe. Ohne die "Überbrückungshilfe III Plus" hätte es noch mehr Pleiten gegeben, so die Dehoga-Geschäftsführerin.

Aber auch noch im Oktober und danach werde die Branche Hilfen brauchen, ergänzt Warden - auf jeden Fall "bis zum Jahresende". Deshalb müssten die staatlichen Zahlungen noch einmal verlängert werden.

Schwarzarbeit nimmt zu seit der Corona-Krise

Einen Anstieg der Schwarzarbeit gibt es laut Berechnungen von Ökonomen schon seit dem ersten Lockdown 2020 [tagesschau.de]. Zunehmend habe ein Teil der Eigentümer von Restaurants und Kneipen bei der Bezahlung ihrer Mitarbeitenden betrogen, um Kosten zu sparen. Die Dehoga-Geschäftsführerin hält dagegen: Schwarzarbeit sei kein "Flächenbrand in der Branche".

Besonders Putzkräfte und Aushilfen wurden von der Krise hart getroffen. Teilweise arbeiteten sie für bares Geld "unter der Hand" weiter. Neben der Gastronomie sind auch der Tourismus, der Haushaltssektor - von der Schulnachhilfe bis hin zur Gartenpflege - sowie das Baugewerbe typische Sektoren, in denen Schwarzarbeit auftritt.

Sendung: Inforadio, 07.07.2021, 07:25 Uhr

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