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Quelle: dpa/K.Jens

"Rave the Planet" zieht durch Berlin

Die Loveparade kommt zurück

Zwölf Jahre nach der letzten Loveparade startet am Samstag die Techno-Parade "Rave the Planet". Sie soll vom Ku'damm zur Siegessäule ziehen. Dabei ist auch Dr. Motte, Gründer der alten Parade. Er versteht das Event nicht nur als Musikveranstaltung.

Schon seit einigen Jahren träumt Loveparade-Gründer Dr. Motte von einer Neuauflage der legendären Technofeier. Wegen der Pandemie verlängerte sich die Wartezeit noch mal um zwei Jahre - aber dieses Wochenende startet die Techno-Parade "Rave the Planet" unter dem Motto "Together Again".

Wie schon in den 90ern bei der Loveparade, geht es auch bei "Rave the Planet" nach dem Willen der Veranstalter nicht ausschließlich um Techno. Die Parade habe schon immer für Frieden, Freiheit und Toleranz gestanden, so Dr. Motte im Interview mit dem rbb. "Jeder ist willkommen." Wenn alle Menschen erkennen würden, dass sie Teil der gleichen Familie auf diesem Planeten seien, dann werde als Vision irgendwann Weltfrieden eintreten, so Dr. Motte.

Umzugsweg wie bei der Loveparade

Der "Rave the Planet"-Umzug setzt sich am Samstag um 14 Uhr vom Kurfürstendamm in Charlottenburg in Bewegung. Der Weg führt über den Landwehrkanal zum Brandenburger Tor und dann über die Straße des 17. Juni zur Siegessäule. Genau wie damals vor mehr als 20 Jahren, als 1,5 Millionen Raver an der Siegessäule sich gemeinsam im Bass verloren. Auch wenn die erste Neuauflage der Loveparade nur mit einem Bruchteil der Besucher an den Start geht, ist Motte überzeugt: "Es gibt wieder einen riesigen Bedarf an Tanzmusik."

Laut den Veranstaltern wird mit 25.000 Menschen auf den Straßen gerechnet. 150 Künstler und Künstlerinnen sowie 18 Musikwagen ("Floats") werden erwartet.

Quelle: rbb

Ende der Loveparade 2010 nach Katastrophe in Duisburg

Die erste Loveparade hatte im Sommer 1989 in der damals noch geteilten Stadt auf dem Ku'damm stattgefunden, mit nicht mehr als ein paar Dutzend Menschen. Den Höhepunkt erreichte das Spektakel Ende der 1990er Jahre mit etwa 1,5 Millionen Teilnehmern im Tiergarten. Nach der Jahrtausendwende ging es mit der Loveparade in Berlin bergab - auch weil sie nicht mehr als Demonstration anerkannt wurde und die Veranstalter nun für die Müllbeseitigung aufkommen mussten.

2006 übernahm der Unternehmer Rainer Schaller die Namensrechte und zog mit der Loveparade ins Ruhrgebiet. 2010 kam es dann zur Katastrophe, als es bei der Loveparade in Duisburg zu einer Massenpanik mit 21 Toten und mehr als 600 Verletzten kam.

Club-Kultur als Unesco-Weltkulturerbe

Die Organisatoren von "Rave the Planet" wollen nun erzielen, dass die Club-Kultur als immaterielles Kulturerbe zum Unesco-Weltkulturerbe erklärt wird. Ein entsprechender Antrag sei im vergangenen November gestellt worden, sagte Dr. Motte. "Rave The Planet" ist auch deshalb als politische Kundgebung gedacht. Man wolle eine Verbesserung für die Club-Kultur erreichen.

Arte ist ab 17:00 Uhr per Livestream dabei

Sendung: rbb24 Abendschau, 09.07.2022, 19.30 Uhr

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