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Quelle: dpa/Schoening

Wegen neuem Hochschulgesetz

Vizepräsident der Humboldt-Universität tritt zurück

Ludwig Kronthaler, einer der drei Vizepräsidenten der Berliner Humboldt-Universität, hat seinen Rücktritt bekanntgegeben. "Seit etwa 25 Jahren habe ich mich für die Verbesserung der Rahmenbedingungen der Wissenschaft eingesetzt. An der Umsetzung von Verschlechterungen will ich mich jetzt nicht beteiligen müssen", teilte er am Freitag in einer Mitteilung der Universität zur Begründung mit. Daher trete er von seinem Amt als Vizepräsident Haushalt, Personal und Technik zum 30. September zurück.

Novelle des Berliner Hochschulgesetzes der Grund?

Bereits Ende Oktober vergangenen Jahres hatte Sabine Kunst, die damalige Präsidentin der Berliner Humboldt-Universität, ihren Rücktritt zum vergangenen Jahreswechsel angekündigt. Als Grund nannte sie insbesondere die Novelle des Berliner Hochschulgesetzes (BerlHG). Kunst kritisierte, die Novelle führe unter anderem zu einer Änderung der Personalstrukturen der Universität. Die Zahl von unbefristet beschäftigten wissenschaftlichen Mitarbeitern werde sich über die nächsten Jahre hinweg deutlich erhöhen, darauf seien die Strukturen der Universität aber nicht ausgerichtet.

Auch Kronthaler nahm in seiner Erklärung darauf Bezug: "Ich bin fest davon überzeugt, dass die BerlHG-Novelle vom 14.9.2021 der Wissenschaft schadet", erklärte er. "Die Hochschulautonomie wird eingeschränkt, die Wissenschaftsfreiheit beschnitten und neue Bürokratie in großem Umfang wird die Wissenschaft behindern."

Die künftige Präsidentin der HU, Julia von Blumenthal, soll im Oktober ihr Amt antreten. Wer Nachfolger Kronthalers wird, ist noch offen. Der Vizepräsident ist seit Februar 2017 im Amt. Zuvor war er Generalsekretär der Max-Planck-Gesellschaft, Richter am Bundesfinanzhof in München, Direktor für Ressourcenmanagement bei der Europäischen Raumfahrtagentur ESA in Paris und Kanzler der Technischen Universität München.

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