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Quelle: imago images/Jürgen Held

Online-Ticketshop nicht erreichbar

Berliner Freibäder am Hitzewochenende überlastet

Zehntausende hat es am Hitzewochenende in die Berliner Freibäder gezogen - allerdings bekamen nicht alle die ersehnte Abkühlung. In sozialen Netzwerken berichten Badegäste von Ticket-Chaos und stundenlange Wartezeiten.

Ermittlungen wegen Hausfriedensbruch, eine Massenschlägerei, technische Probleme und verärgerte Gäste: Das erste heiße Wochenende in Berlin hat in einigen Freibädern der Stadt zu chaotischen Zuständen geführt.

Ein Grund dafür ist der große Andrang. Nach Angaben der Berliner Bäderbetriebe strömten bei Temperaturen von bis zu 35 Grad an Samstag und Sonntag 109.000 Gäste in die Freibäder, am Wochenende davor waren es 38.000.

Stundenlanges Warten und Ärger über Einlassstopps

Ein anderer Grund ist die technische Ausstattung der Bäderbetriebe: Wegen des hohen Anfrageaufkommens an den Ticketshop brach an beiden Wochenendtagen schon morgens der Server zusammen. "260.000 Anfragen sind ein Vielfaches dessen, was wir durchschnittlich auch an schönen Wochenenden an Tickets über den Shop verkaufen", sagte eine Sprecherin der Bäderbetriebe rbbl24.

Samstag von 9 bis 19 Uhr und Sonntag zwischen 10 und 12 Uhr war der Ticketshop überhaupt nicht abrufbar. Viele Badegäste, die kein Online-Ticket mehr buchen konnten, versuchten deshalb Tickets an den Kassen der Bäder zu kaufen. In sozialen Netzwerken berichteten Besucher, sie hätten in der Mittagshitze stundenlang vor den Bädern angestanden.

"In einigen Bädern gab es Einlass-Stopps, da die Bäder überfüllt waren", so eine Sprecherin. "Die Einlass-Stopps konnten teilweise wieder aufgehoben werden, nachdem Badegäste die jeweiligen Bäder wieder verlassen hatten." Aber nicht alle Wartenden, die auf eine Abkühlung gehofft haben, konnten auch eine bekommen. "Natürlich reagierten einige Badegäste, die nicht mehr eingelassen werden konnten, mit Unverständnis - und das führte teilweise zu Diskussionen zwischen den wartenden Badegästen. Das galt für nahezu alle Sommerbäder."

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Polizeieinsätze in Steglitz und Pankow

Am Sonntagmorgen wurden Einsatzkräfte der Polizei zum Sommerbad nach Pankow gerufen, nachdem sich in der langen Warteschlage mehrere Personen vorgedrängelt hatten oder über den Zaun geklettert waren, wie die Polizei rbbl24 bestätigte. Zuerst berichtete der "Tagesspiegel" von dem Vorfall. Gegen die mutmaßlichen Eindringlinge ermittelt die Polizei nun wegen Hausfriedensbruchs.

Im Steglitzer Sommerbad "Insulaner" eskalierte am Sonntagnachmittag eine Wasserpistolenschlacht. Sie endete in einer Massenschlägerei mit 100 Personen. Mehr als ein Dutzend Polizeiwagen mussten anrücken, um die Lage zu schlichten. Einige Beteiligte mussten wegen leichten Schnittverletzungen behandelt werden. Ein zehnjähriger Junge soll einen Faustschlag abbekommen haben. Die Polizei ermittelt nun wegen besonders schwerem Landfriedensbruch sowie gefährlicher Körperverletzung.

Sendung: rbb24 Abendschau, 19.07.2022, 19:30 Uhr

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