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Quelle: DPA/Ingolf König-Jablonski

Jagdjahr 2021/22

Berliner Jäger erlegen 2.500 Wildschweine

Jäger haben etwa 2.500 Wildschweine in den Berliner Forsten erlegt - in etwa so viele wie in der Saison davor. Viele Anwohner scheinen im Umgang mit den Tieren gelassener geworden zu sein und haben sich angepasst.

In Berlin sind im Ende März beendeten Jagdjahr 2021/22 etwa 2.500 Wildschweine erlegt worden. Die Menge sei sehr hoch und entspreche etwa der des vorherigen Jagdjahres, sagte Wildtierreferent Derk Ehlert von der Senatsverwaltung für Umwelt gegenüber der Nachrichtenagentur DPA.

Die Beschwerden über Wildschweine, die in Siedlungen und Gärten vordringen, sind laut Ehlert in den vergangenen Jahren zurückgegangen. "Die Berliner sind deutlich gelassener geworden", so der Experte.

In der Saison 2019/2020 - der letzten vor der ersten Hochphase der Corona-Pandemie - wurden nur rund 1.700 Tiere erlegt. Wegen Kontaktbeschränkungen und Beherbergungsverboten waren laut Deutschem Jagdverband viele Drückjagden ausgefallen. Ein Jagdjahr dauert jeweils vom 1. April bis 31. März des Folgejahres.

Feine Nasen, die Blumenzwiebeln riechen

Das Problem, dass Wildschweine aus den Berliner Wäldern auch in angrenzenden Wohngebieten an den Stadträndern nach Nahrung suchen, sei nach wie vor aktuell, so Ehlert. Im Moment seien vor allem der Südosten und der Südwesten Berlins betroffen.

Das Vordringen der Wildschweine in Gärten habe mit dem Wetter und dem Nahrungsangebot zu tun, so der Experte. "Grundsätzlich machen die Tiere das dann, wenn außerhalb des Waldes attraktivere Nahrung zu finden ist". Das sei vor allem im Sommer der Fall, wenn die Gärten und Rasenflächen gesprengt würden. In feuchteren Böden seien Bodenorganismen wie Würmer und Schnecken aktiver und besser für die Wildschweine zu finden. "Wildschweine haben feine Nasen und werden auch von Pflanzen und Blumenzwiebeln angelockt", so Ehlert.

Maschendraht ist zu schwach

In Jahren, in denen es ausreichend regne, wie etwa 2021, böten aber auch die Wälder genügend Nahrung. "In solchen Jahren haben wir am Wildtiertelefon deutlich weniger Beschwerden", sagt Ehlert. Die meisten Menschen, die am Waldrand wohnen, hätten sich aber ohnehin daran gewöhnt und inzwischen vorgesorgt - mit dichten, festen Zäunen, über die Tiere nicht springen könnten.

Beschwerden kämen vor allem von Anwohnern, die ihre Grundstücke nicht oder nur unzureichend, etwa mit Maschendraht eingezäunt haben, so Ehlert.

Sendung: Fritz, 05.06.2022, 09.30 Uhr

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