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Audio: Antenne Brandenburg | 19.07.2022 | Interview mit Elena Filenberg (Sana Herzzentrum Cottbus) | Quelle: dpa

Tipps für 35 Grad plus

Kein bisschen witzig hitzig

Es ist eine kurze Hitzewelle: zwei Tage. Darum braucht es schnelle Tipps: Wie und was Sie am besten trinken und essen, wie die Arbeit nicht zur Qual wird - und wie die Kühlung der Wohnung am besten funktioniert. Eine Hilfestellung.

Viel Trinken! - Doch was und wie?

Zu den Grundsätzen im Umgang mit Hitze gehört es: Vermeiden Sie zu schwitzen. Durch das Schwitzen reguliert der Körper zwar die Temperatur und sorgt dafür, dass man nicht heiß läuft. Doch die Schwitzerei ist anstrengend und kostet den Körper Energie.

Das bedeutet für das Trinken: Keine eisgekühlten Getränke, denn die extreme Kälte regt die körpereigene Wärmeproduktion an - und schon bald schwitzt man also wieder. Die Empfehlungen für die Trinkrationen unterscheiden sich teilweise stark. Wer arbeitet, sollte in dieser Zeit etwa einen halben Liter pro Stunde trinken, über den Tag verteilt sollten es nicht weniger als zwei Liter sein. Und es gilt: Koffein und Alkohol bedeuten für den Körper Energie- und Flüssigkeitsverlust beim Abbau. Beides sollte man darum meiden bei extremer Hitze.

Quelle: dpa/xim

Kein Hunger, aber trotzdem essen? - Doch was?

Hitze sorgt dafür, dass der Appetit sinkt. Ein Grund dafür ist, dass der Körper eben kaum Energie braucht, um sich auf (Körper-)Temperatur zu bringen. Natürlich braucht der Körper etwa zu essen, aber das sollte man am Abend oder am Morgen zu sich nehmen, also vor und nach der großen Hitze. Schweres, fettiges Essen braucht der Mensch bei Hitze nicht, dafür Speisen mit Flüssigkeit, also etwa Obst, Salate und Gemüse oder Quark und Joghurt. Kleine Mahlzeiten und viel Flüsigkeit helfen dem Körper.

Quelle: dpa/CTK

Räume kühl halten! - Aber wie?

Kühle hilft. Und Kühle, die man sich nicht extra am See holen muss, hilft besonders. Darum sind Klimaanlagen auch gut, aber sie dürfen nicht zu kalt eingestellt werden. Die Faustregel von Medizinern für den Hochsommer lautet etwa fünf bis sechs Grad niedriger als die Außentemperatur, auch sollte die Klimaanlage nicht auf weniger als 22 Grad Celsius runter kühlen.

Wenn die Klimaanalage arbeitet, darf man nicht lüften, sollte es aber dann zumindest am Morgen und am Abend tun, wenn das Gerät noch nicht läuft. Für alle anderen gilt, möglichst die Luft im Zimmer zirkulieren lassen, also lüften. Warme Luft allerdings sollte man sich auch nicht ins Zimmer rein lüften: Dann lieber Fenster und Türen geschlossen halten am Tage und so die Kühle konservieren und nur morgens und abends lüften.

Allerdings ist auch zu beachten: Luftfeuchtigkeit und Kohlendioxid müssen abtransportiert werden können. Ventilatoren können helfen, die Luft zirkulieren zu lassen, doch es gibt auch Kritik: Sie verbrauchen viel Strom, verursachen, dass die Mensche im Raum leichter schwitzen und können dazu führen, dass die Muskeln verspannen.

Quelle: imago images/M. Müller

Und noch ein Tipp: Gegen die Hitze hilft auch, die Fenster abzudunkeln und die Sonne nicht reinzulassen. Also etwa Jalousien, Vorhänge, Folien, Rollos, Reflektoren. Ebenso hilft es, mit Wasserbehältern die Räume zu kühlen, also die Verdunstungskälte zu nutzen, etwa feuchte Tücher auf Wäscheständern oder hin und wieder mit einer Sprühflasche Wasser zu verspritzen.

Auch hilft es, mit dünnem, hellem Stoff oder Tüchern, die Fensterflügel zu bedecken und etwa beim Schließen so einzuklemmen, dass die Scheibe nicht direkt von der Sonne erhitzt wird. Und es gilt: Auch bei Hitze sollte man nicht unbedeckt schlafen, sondern etwa dünne Laken nutzen. Laufende Elektrogeräte, auch im Stand-by-Modus erhitzen die Luft, darum sollt möglichst viel ausgeschaltet werden bei Hitze.

Quelle: IMAGO/tommaso79

Trotz Hitze arbeiten? - Wie denn?

Fürs Arbeiten gelten bei Hitze einfache Grundsätze: Auch hier sollte man den Kreislauf schonen und sich möglichst wenig anstrengen. Wer es kann, sollte seinen Tagesablauf der Hitze anpassen und etwa möglichst früh am kühleren Morgen arbeiten, oder nach der großen Hitze am Abend. Pausen in kühlen Räumen helfen bei der Erholung, und das Einhalten der Grundsätze für das Essen und Trinken bei Hitze helfen bei der Arbeit, wichtige Energie für den Körper zu sparen.

Trotz Hitze was anziehen! - Doch welche Kleidung?

Weite, leichte Textilien bei Hitze - das ist der Grundsatz, denn eng anliegende Sachen lassen die Luft nicht an die Haut. Damit wird bei solchen engen Kleidern der Kühlungseffekt des Schwitzens gemildert. Lockere Hemden, leichte Hosen und Röcke aus Naturfasern eignen sich bei Hitze am besten. Und es gilt trotzdem möglichst viel Körper mit Kleidung zu bedecken, denn Sonnenbrand und die Hitze der Sonne hält man so fern. Und hier der ganz besondere Kleidungstipp: Der leichte Sommerhut mit weiter Krempe schützt den Kopf und hilft ihm, die besseren, weil kühleren Tage zu erleben.

Abkühlen im Wasser! - Ja, aber wo?

Die kühle Dusche hilft, das kurze kühle Bad auch, aber außerordentliche Belastungen für den Kreislauf sollten dabei vermieden werden, ebenso wie Wasser- und Energieverschwendung. Darum ist am besten die kurze Abkühlung im Badesee, nach einem Ritt dorthin in luftiger Kleidung.

Wie geht es eigentlich Oma? Und wer sitzt da in der Sonne in dem schwarzen Auto?

Und dann natürlich der kleine, große Hinweis: Achtet auf Eure Mitmenschen! Ältere, Kranke und Kinder sind in extremen Lagen, und dazu gehören diese hohen Temperaturen, gefährdet.

Das gilt vor allem auch für Autos oder andere der Hitze oder der Sonne besonders ausgelieferte Plätze: Sie dürfen, ebenso wie Tiere, bei diesen Temperaturen nicht in Fahrzeugen zurückgelassen werden. Ältere Menschen sollten in Zeiten solcher extremen Hitze öfter Besuch bekommen und man sollte mit ihnen darüber sprechen, ob sie ausreichend trinken und mit der Hitze zurecht kommen.

Quelle: rbb

Sendung: Antenne Brandenburg, 19.07.2022, 14:20 Uhr

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