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Audio: rbb 88,8 | 12.08.2022 | Frauke Gust | Quelle: imago images/M. Behrens

Im Alter von 92 Jahren

Rolf Eden ist gestorben

Er galt als einer der bekanntesten Playboys Deutschlands, als Discokönig von Berlin. Sein Markenzeichen war der weiße Anzug, das "Big Eden" am Ku-Damm sein legendärer Nachtklub. Nun ist Rolf Eden im Alter von 92 Jahren gestorben.

Der Geschäftsmann, Nachtclubbesitzer und "Berliner Playboy" Rolf Eden ist am Donnerstag im Alter von 92 Jahren gestorben. Das gab die Familie am Freitag bekannt.

"In tiefer Trauer geben wir bekannt, dass Rolf Eden im Alter von 92 Jahren, am 11.08.2022 im Kreise seiner Familie verstorben ist. Mit Rolf Eden verliert auch Berlin eine Ikone seiner Zeit und er liebte und veränderte diese Stadt wie kein anderer. In Dankbarkeit für ein langes und erfülltes Leben müssen wir nun Abschied nehmen", hieß es in einer Pressemitteilung.

Nachruf Rolf Eden

"Playboy war irgendwie eine gute Marktlücke"

Geschäftsmann, Nachtclubbesitzer, "Playboy": Das Berliner Urgestein Rolf Eden ist im Alter von 92 Jahren verstorben. Seine Familie verabschiedet sich von einer "Ikone seiner Zeit". Ein Nachruf von Frauke Gust

König der Berliner Nachtclubs - Partys mit den Stones

Eden prägte als ehemaliger Nachtclubbesitzer das Nachkriegsdeutschland. Mit seinen Clubs beeinflusste er das West-Berliner Nachtleben, er soll mit den Rolling Stones gefeiert und mit Ella Fitzgerald getanzt haben. Wer in den 1980ern auf Klassenfahrt in West-Berlin war, musste ins "Big Eden" am Kurfürstendamm. Die Clubs hat er später verkauft.

Familie musste vor den Nazis fliehen

Geboren wurde Eden 1930 als Sohn einer jüdischen Familie in Berlin. Die Familie floh drei Jahre später vor den Nationalsozialisten nach Palästina. Dass seine Eltern so klug gewesen seien und Deutschland schon 1933 verlassen hätten, sei ein Glück gewesen, sagte Eden mal der Deutschen Presse-Agentur im Interview.

Als junger Mann war er dann beim Militär. Später lebte er als Musiker in Paris, zog dann nach West-Berlin. In den 1950ern eröffnete er in der Frontstadt des Kalten Krieges seinen ersten Jazzclub. Filmemacher Peter Dörfler dokumentierte das bewegte Leben Edens in seinem Film "The Big Eden". Der Film lief bei der Berlinale.

Wahl zum peinlichsten Berliner - für Eden eine "Riesenehre"

Rolf Eden sagte darin über sich selbst, er sei beides - Playboy und Geschäftsmann. Bekannt war er etwa für seine weißen Jacketts und seine blonden Haare. Ein Stadtmagazin kürte ihn mal zum "peinlichsten Berliner" - das sei doch eine Riesenehre, er finde das sehr gut, sagte Eden im Trailer zum Film. Im Alter von 82 Jahren hatte er seine Biografie vorgelegt. Ihr Titel lautete "Immer nur Glück gehabt. Wie ich Deutschlands bekanntester Playboy wurde".

Sendung: rbb24 Abendschau, 12.08.22, 19:30 Uhr

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