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Audio: rbb24 Inforadio | 18.10.2022 | Tatiana Brasching | Quelle: dpa/Jörg Carstensen

Warnstreik

3.500 Lehrkräfte demonstrieren in Berlin für kleinere Klassen

Für viele Berliner Schulkinder ist am Dienstag der Unterricht ausgefallen: Zum wiederholten Mal hatte die GEW Lehrkräfte zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen, um für kleinere Klassen zu demonstrieren.

Für viele Berliner Schülerinnen und Schüler ist am Dienstag Unterricht ausgefallen. Nach Angaben der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) beteiligten sich 3.500 Lehrkräfte an einem ganztägigen Warnstreik - mit der Forderung nach kleineren Klassen. Die Bildungsverwaltung zählte rund 2.600 pädagogische Mitarbeiter, die in den Ausstand traten, vor allem Lehrkräfte.

Mit dem Ausstand, zu dem auch andere Schulbeschäftigte wie Sozialpädagogen und Psychologen aufgerufen waren, wollte die GEW zum wiederholten Mal ihre Forderung nach einer geringeren Schülerzahl pro Klasse und einem entsprechenden Tarifvertrag untermauern.

Geplant war am Vormittag eine Demonstration vom Bahnhof Friedrichstraße zum Roten Rathaus, wo gegen Mittag eine Kundgebung stattfinden sollte.

Protest für kleinere Klassen

Tausende Lehrkräfte beteiligen sich an Warnstreik in Berlin

An vielen Berliner Schulen ist am Mittwoch der Unterricht ausgefallen: Die Lehrergewerkschaft GEW hatte ihre Mitglieder zu einem Warnstreik aufgerufen. Viele verliehen ihrer Forderung nach kleineren Klassen erneut Nachdruck.

Weitere Warnstreiks angekündigt

"Der Tarifvertrag ist unser Hebel für Entlastung", sagte die Leiterin des GEW-Vorstandsbereiches Beamten-, Angestellten- und Tarifpolitik, Anne Albers, laut Gewerkschaft auf der Kundgebung. "Nur mit einem Tarifvertrag können wir den Senat dazu bringen, endlich verbindliche Zusagen über mehr Personal, mehr Schulgebäude und kleinere Klassen zu machen."

Kleinere Klassen hätten nach Einschätzung der Gewerkschaft eine geringere Arbeitsbelastung und damit einen besseren Gesundheitsschutz für Lehrerinnen und Lehrer zur Folge. Auch die Kinder und Jugendlichen würden davon profitieren. Die Gewerkschaft trägt ihr Anliegen schon seit mehr als einem Jahr vor und organisierte deswegen bereits einige Protestaktionen und Warnstreiks.

Der Senat verweist darauf, dass Berlin - wie alle anderen Bundesländer außer Hessen - der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) angehört. Ohne Zustimmung der Tarifgemeinschaft könne Berlin daher keine Tarifverhandlungen über die Klassengröße aufnehmen. Die TdL lehne solche Verhandlungen ab.

GEW-Landeschef Tom Erdmann kündigte weiteren Warnstreiks an, sollte der Senat seine Haltung nicht überdenken. In Berlin gibt es rund 34.000 Lehrer, viele davon sind Angestellte und dürfen anders als Beamte streiken.

Der letzte Warnstreik fand am 28. September statt. An diesem Tag beteiligten sich nach GEW-Angaben 3.500 Schulbeschäftigte an dem Ausstand.

 

Quelle: dpa/Jörg Carstensen

Sendung: rbb24 Inforadio, 18.10.2022, 8:00 Uhr

 

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