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Audio: rbb24 Inforadio | 23.01.2023 | Andreas Marschner | Quelle: dpa/Paul Zinken

Tödlicher Vorfall mit Auto

Brandenburger Tor soll mehr Schutz erhalten

Nach dem tödlichen Vorfall mit einem Auto am Brandenburger Tor am Sonntag vor einer Woche wollen Berliner Senat und Polizei den Ort besser schützen. Man werde jetzt prüfen, was dort für weitere Schutzmaßnahmen möglich seien, sagte Innensenatorin Iris Spranger (SPD) am Montag im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses.

Poller wolle sie an den Zufahrten nicht aufstellen, so Spranger weiter. "Das ist nicht unbedingt mein Ziel", sagte sie. Aber es gebe andere Möglichkeiten. Auch Polizeipräsidentin Barbara Slowik betonte, wegen der hohen Symbolkraft biete sich der Ort für mehr Schutzmaßnahmen an. "Da gibt es Möglichkeiten weit über Poller hinaus. Etwa Stadtmöbel, die einen großen Überfahrschutz bilden und zugleich sehr ansehnlich und nützlich sind." Das werde nun in einer Arbeitsgruppe diskutiert.

Nach tödlichem Unfall

Sanierung des Brandenburger Tors wird rund anderthalb Monate dauern

Ein Auto raste am späten Sonntagabend gegen eine Säule des Brandenburger Tors. Nun wurden die Schäden unter die Lupe genommen. Zudem wurde ein Statiker mit der Prüfung des Bauwerks beauftragt.

Viele Aspekte müssen berücksichtigt werden

Die Senatsinnenverwaltung hatte direkt nach dem Vorfall erklärt, bereits seit mehreren Jahren an neuen Sicherheitskonzepten für öffentliche Räume zu arbeiten. Diesen Unfall wolle man nun zum Anlass nehmen, um die Thematik in Abstimmung mit den zuständigen Behörden voranzubringen, teilte die Senatsverwaltung für Inneres, Digitalisierung und Sport am Montag dem rbb auf Nachfrage mit.

Neben der Sicherheit müssten auch weitere Aspekte berücksichtigt werden, wie zum Beispiel der Denkmalschutz, der Städtebau und der Verkehr. Auch die Interessen von Anliegerinnen und Anliegern seien zu bedenken.

Spranger schließt Selbsttötung nicht aus

Am 15. Januar war nachts ein 26 Jahre alter Mann mit hoher Geschwindigkeit mit einem Auto auf das Tor zugefahren und gegen eine Säule geprallt. Er wurde tot aus dem zertrümmerten Wagen geborgen. Spranger sagte am Montag, die Ermittlungen zum Grund des Vorfalls liefen noch. Nach aktuellem Stand sei eine Selbsttötung nicht ausgeschlossen. "Alle Anzeichen zeigen das." Zuerst hatte es geheißen, dass es keine Hinweise auf einen Suizid gebe.

Durch den Unfall sind nach Angaben der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM), die für die landeseigenen Immobilien zuständig ist, Schäden an den architektonischen und bildplastischen Oberflächen aus Sandstein sowie an den Putzflächen verursacht worden. Im Bereich der Aufprallstelle sei die Sandstein-Säule "deutlich beschädigt", der gusseiserne Radabweiser sei dort "vollständig" zerstört worden. Das Bauteil am Boden sollte eigentlich verhindern, dass Fahrzeuge mit der Säule kollidieren. Die Sanierung des berühmten Tores in Berlin-Mitte soll etwa anderthalb Monate dauern.

Kreisen Ihre Gedanken darum, sich das Leben zu nehmen? Sollten Sie selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, suchen Sie sich bitte umgehend Hilfe. Bei der Telefonseelsorge finden Sie rund um die Uhr Ansprechpartner, auch anonym. Telefonnummern der Telefonseelsorge: 0800 / 111 0 111 und 0800 / 111 0 222 www.telefonseelsorge.de

Sendung: rbb24 Inforadio, 23.01.2023, 11:43 Uhr

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