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Quelle: dpa/S.Stache

Wetter-Bilanz

Ein zu grauer und erneut zu warmer Winter geht zu Ende

Der Eindruck, einen reichlich grauen Winter erlebt zu haben, lässt sich auch statistisch belegen. Nur auf 135 Sonnenstunden kamen Berlin und Brandenburg in den vergangenen Monaten. Erneut war es zu warm und zu trocken.

Für Berlin hat die vom Deutschen Wetterdienst (DWD) für den Winter 2022/2023 eine errechnete mittlere Temperatur von im Schnitt 3,2 Grad Celsius ergeben. Für Brandenburg liegt das Mittel bei 2,7 Grad.

Zum Vergleich: Die mittlere Temperatur in ganz Deutschland lag in diesem Winter unter dem Strich bei 2,9 Grad Celsius und damit 2,7 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Vergleichsperiode 1991 bis 2020 betrug die positive Abweichung 1,5 Grad.

Im vergangenen Winter war es in Berlin im Schnitt 3,6 Grad warm, in Brandenburg lag das Temperaturmittel im Winter 2021/2022 bei 3,2 Grad.

Zwölfter zu warmer Winter in Folge

Deutschland hat mit den aktuellen Zahlen den zwölften zu warmen Winter in Folge erlebt. "Der Klimawandel lässt nicht locker", sagte Uwe Kirsche, Pressesprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Zusammengefasst gab es in diesem Jahr kaum Flachlandwinter, und der Jahreswechsel brachte örtlich (in Oberbayern über 20 Grad) sogar positive Rekordtemperaturen.

Mit rund durchschnittlich 160 Stunden - Berlin und Brandenburg kommen auf jeweils 135 Stunden – hat auch die die Sonnenscheindauer in Deutschland im Winter etwa fünf Prozent über dem Sollwert von 153 Stunden des Zeitraums 1961 bis 1990 gelegen. Im Vergleich zur Periode 1991 bis 2020 (170 Stunden) gab es allerdings ein Minus von rund sechs Prozent. Das Alpenvorland war in diesem Winter mit über 240 Stunden das sonnigste Gebiet. Im vergangenen Winter hatte die Sonnenscheindauer in Berlin bei 135 Stunden gelegen, in Brandenburg bei 150. Der Eindruck, erneut einen besonders grauen Winter erlebt zu haben, lässt sich also mit diesen Zahlen untermauern.

An Niederschlägen fielen in diesem Winter im Bundesgebiet im Mittel rund 170 Liter pro Quadratmeter. In Berlin waren es 158 Liter, in Brandenburg 155 Liter pro Quadratmeter. Im Vergleich zu den Perioden 1961 bis 1990 mit 181 Litern und 1991 bis 2020 mit 190 Litern ermittelte der DWD im Schnitt ein Minus beim Niederschlag von etwa sechs und zehn Prozent. Im vergangenen Winter waren sowohl in Berlin als auch in Brandenburg nur 135 Liter Niederschlagsmenge für den Winter gemessen worden.


Schluss mit Winter, der Frühling naht

An diesem Mittwoch beginnt der meteorologische Frühling. Berlin und Brandenburg erwarten ruhiges, meist freundliches und trockenes Hochdruckwetter. Bei bis zu sieben Grad Sonnenschein ist möglich. In der Nacht zum Mittwoch allerdings frostig bei bis zu Minus fünf Grad.

Der kalendarische Frühlingsanfang fällt in diesem Jahr auf den 20. März.

Sendung: rbb24 Inforadio, 27.02.2023, 13:30 Uhr

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