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Audio: rbb24 Inforadio | 21.04.2023 | Katharina Wilhelm | Quelle: dpa/Y.Mok

Kurznachrichtendienst

Twitter entfernt blaue Verifikationshaken

Der Kurznachrichtendienst Twitter hat die blauen Verifikationshäkchen entfernt, die früher kostenlos an Prominente und andere öffentliche Personen vergeben wurden. Jetzt haben nur noch zahlende Abo-Kunden das gleich aussehende Symbol in ihren Profilen - aber ohne echte Überprüfung der Identität.

Der blaue Haken fehlt jetzt unter anderen bei Politikern aus Berlin wie Franziska Giffey (SPD), Bettina Jarasch (Grüne), Kai Wegner (CDU) und beispielsweise bei der Brandenburger SPD und CDU. Auch Prominente wie die Sängerin Lady Gaga, Papst Franziskus und Fußballer Cristiano Ronaldo sind in ihrem Profil ohne Verifikationshäkchen.

Interview mit dem Macher des Twitter-Accounts "Big City Club"

"Habe mit Lars Windhorst geschrieben"

Mit dem Twitter-Account "Big City Club" setzte Hertha-Fan Tommy Kempert-Gmuer der Häme gegenüber seinem Verein und Investor Lars Windhorst etwas Positives entgegen. Endet mit dem Verkauf der Windhorst-Anteile nun auch das Projekt?

Kritik an blauen Häkchen

Twitter führte die Symbole ein, damit Nutzer sicher sein konnten, dass sich niemand für Prominente, Politiker oder Sportler ausgibt. Tech-Milliardär Elon Musk behauptete nach seinem Kauf des Kurznachrichtendienstes für rund 44 Milliarden Dollar, das Verfahren zur Vergabe der Häkchen sei "korrupt" gewesen und sie seien zum Teil von Twitter-Mitarbeitern willkürlich verteilt worden.

Das System habe Nutzer in "Lords und Bauern" geteilt, deswegen sollten nun alle dafür bezahlen. Nun entschied ausgerechnet Musk selbst eigenmächtig, wer ein Häkchen behalten soll, ohne dafür zu bezahlen.

Musk hofft auf Abo-Erlöse

Bei Twitter brachten Werbeeinnahmen traditionell den Großteil des Geschäfts ein. Nach der Übernahme durch Musk gab es eine Abwanderung von Anzeigenkunden. Er hofft nach eigenen Angaben nun stärker auf Abo-Erlöse von Nutzern und Unternehmen. Das Häkchen-Symbol zum Teil eines Abos zu machen, gehört zu dem Plan.

Bei dem neuen Modell gibt es eine tatsächliche Verifikation nur für Unternehmen. Sie sollen für ihr goldgelbes Häkchen aber auch deutlich mehr Geld bezahlen: 950 Euro pro Monat statt der 9,52 Euro für einzelne Nutzer.

Erste "Fake-Profile" entdeckt

Kritiker befürchten nun, dass es zahlreiche "Fake-Accounts" geben könnte. Bereits in der Nacht zum Freitag tauchten erste Fake-Profile auf. So wurde in einem Tweet von "@NYC_GOVERNMENT" behauptet, das sei der offizielle Account der Stadt New York. Das echte Profil "@nycgov" hat auch kein Häkchen-Symbol.

Ein Profil mit dem Namen und Foto der Schriftstellerin J. K. Rowling entschuldigte sich für ihre umstrittenen Äußerungen der vergangenen Monate. Beide Fake-Accounts wurden wenig später blockiert.

Sendung: rbb24 Inforadio, 21.04.2023, 08:00 Uhr

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