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Quelle: rbb|24/Mitya

Der Absacker

Mit Handschuhen im Büro

Der Herbst kommt so langsam und damit kommen harte Zeiten auf uns zu. Die Politik trifft schon mal Vorkehrungen und ordnet wieder strengere Corona-Regeln an. Und auch Kira Pieper macht sich schon mal Gedanken, wie es mit der einbrechenden Kälte werden könnte.

Der September ist da und es riecht schon nach Herbst. Im Umkehrschluss bedeutet das: Der Corona-Sommer 2020 geht allmählich vorbei. Wir werden ihn für immer mit Zeitfensterticktes fürs Strandbad, Urlaub in der Heimat und dem Duft nach Desinfektionsmitteln statt Sonnencreme verbinden.

Und wir werden ihn vermissen. Denn mit dem Herbst steht uns eine harte Zeit bevor, sie wird uns einiges abverlangen. Treffen im Freien werden ungemütlicher, Outdoor-Aktivitäten unattraktiver. Die Wahl fällt vermehrt auf geschlossene Räume und genau das ist die Krux: Es wird wieder schwieriger werden, das Ansteckungsrisiko in Schach zu halten. Maskenpflicht, Abstandsregeln, eine geringere Anzahl von Menschen in einem Raum werden wichtiger, und mit steigendem Menschenandrang schwieriger einzuhalten.

Wer ich bin

"Snutenpulli". Das ist Plattdeutsch und heißt: Gesichtsmaske. Kira Pieper hat das Wort aus dem Norden mitgebracht. Dort kommt sie her, genauer gesagt ist sie in Buxtehude geboren (Ja, das gibt es wirklich!). Plattdeutsch hat sie leider nie richtig gelernt, was sie sehr bedauert. Seit 2015 ist sie in Berlin und noch gar nicht so lange beim rbb. Hier kümmert sie sich um Social Media und die Online-Nachrichten.

1. Was vom Tag bleibt

Doch es werden schon jetzt Vorkehrungen getroffen. Und es ist ersichtlich: Die Vorschriften werden wieder strenger. Berlin führt unter anderem eine Maskenpflicht für Demonstrationen ein. Bei der Demo gegen die Corona-Maßnahmen am vergangenen Wochenende hatte es keine Pflicht gegeben. Zumindest zuerst nicht. Es sollten Mindestabstände eingehalten werden. Als das nicht klappte, ordnete die Polizei an, dass die Demonstranten einen Mund-Nase-Schutz tragen. Als auch das nicht klappte, wurde eine Demo aufgelöst. Nun ist die Bedeckung also von vornhinein verpflichtend.

Auch Brandenburg hat nachgelegt und führt unter anderem für private Feiern in Wohnung oder Garten eine Teilnehmerbeschränkung von 75 Personen ein. Außerdem ist ein Bußgeld für Maskenverweigerer neu.

Und noch ein Corona-Thema heute: Die Arbeitsmarktzahlen für August sind da. Und sie sind gar nicht mal so schlecht wie zunächst befürchtet. Aber auch nicht so gut, wie 2019. In Zeiten wie diesen sollte man sich auch über kleine Schritte hin zur Normalität freuen.

2. Abschalten

Wie passend, dass seit heute Herr Drosten aus der Sommerpause zurück ist! Unglaublich, er war zwei Monate weg vom Fenster. Bei dem ganzen Hype um seine Person sicherlich eine gute Idee. In seinem heute veröffentlichten Coronavirus-Update [NDR.de] informiert der Virologe über Masken und Aerosole, Immunität, Virusstämme und eine neue Teststrategie. Die Twitter-Gemeinde freut es (jedenfalls zum Teil).

3. Und, wie geht's?

Die abermals neuen Corona-Regeln brauchen noch etwas Zeit, um sich auf unseren Kanälen (rbb|24, Facebook und Instagram) in den Kommentaren vollends zu entfalten (Stand: 19 Uhr). Aber schon jetzt lässt sich feststellen: Viele User sind nicht so erfreut. Aber die teils sehr unfreundlichen Kommentare mag ich hier nicht so gerne erwähnen.

Fragt sich nur, wie man sonst - also ohne strengere Regeln - die steigenden Fallzahlen in den Griff kriegen soll. Haben Sie bessere Ideen als Virologen und Politiker? Schreiben Sie gerne an absacker@rbb-online.de.

Hintergrund

Ab 100 Teilnehmern

Berliner Senat beschließt Maskenpflicht für Demonstrationen

4. Ein weites Feld…

Mich beschäftigt es schon sehr, wie die anstehende kältere Jahreszeit wohl werden wird. Man kann doch nicht die ganze Zeit Zuhause sein! Hoffentlich tüfteln Restaurants und Kneipen schon an Ideen, wie sie ihr Publikum anlocken können, ohne dass dieses draußen bibbern muss. Vielleicht ordern sie massenhaft Heizpilze für den Außenbereich (ich weiß, das ist sehr schlecht für die Umwelt) oder sie installieren Lüftungssysteme, damit ein Luftaustausch in engen Räumlichkeiten besser stattfinden kann.

Wie wird wohl der Run auf Kino- und Museumskarten werden? Werden wir Zustände wie zu Berlinale-Zeiten erleben, nur um ein Ticket zu ergattern, um wenigstens für ein paar Stunden den eigenen vier Wänden entfliehen zu können?

Auch das Homeoffice wird mit sinkenden Temperaturen vermutlich eine neue Renaissance erleben. Im Großraumbüro lässt es sich schließlich nicht so gut aushalten bei geöffnetem Fenster und 0 Grad Außentemperatur. Auch fällt das Tippen mit Handschuhen nicht so leicht. Und während eine zweite Coronavirus-Infektionswelle immer wahrscheinlicher wird, gerät auch die Grippewelle so langsam ins Rollen.

Ja, das klingt nicht nach so rosigen Zeiten. Aber eins verspreche ich Ihnen: Dieses Mal bin ich klüger als im März und werde rechtzeitig Vorräte von Klopapier, Nudeln und Trockenhefe anlegen.

Bleiben Sie gesund,

Ihre Kira Pieper

Beitrag von Kira Pieper

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