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Quelle: dpa/Kay Nietfeld

Astrazeneca-Impfstoff in Berlin

Impfzentrum Tegel ist noch längst nicht ausgelastet

3.800 Impfungen können im Corona-Impfzentrum in Berlin-Tegel täglich an unter 65-Jährige verimpft werden. Zumindest in der Theorie. Denn in der Praxis ist die Zahl der verabreichten Impfungen nach wie vor überschaubar.

Die Zahl der Corona-Impfungen im Terminal C des ehemaligen Berliner Flughafens Tegel ist nach wie vor überschaubar. In dem Impfzentrum kommt der Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca zum Einsatz.

Impfstart im Nordwesten Berlins war am 10. Februar mit anfangs rund 200 Impfungen pro Tag. Am Montag waren es 405, am Dienstag 425, wie die Senatsverwaltung für Gesundheit am Mittwoch auf Anfrage mitteilte. Das Impfzentrum hat im Vollbetrieb eine Kapazität von bis zu 3.800 Impfungen.

Keine Impfungen für über 65-Jährige

Der Impfstoff von Astrazeneca wird anders als die Präparate der Hersteller Biontech/Pfizer und Moderna nur Menschen unter 65 Jahren gespritzt. Für das Impfzentrum in Tegel können deshalb ältere Berlinerinnen und Berliner keine Termine vereinbaren. Dort sind bisher medizinisches Personal und Pflegepersonal geimpft worden. Auch niedergelassene Ärzte und die Beschäftigten können sich im Terminal C impfen lassen. In der Diskussion ist, dass das bald auch für andere Berufsgruppen wie Polizisten möglich sein soll.

Betrieben wird das Impfzentrum vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), Kreisverband Müggelspree. Im Einsatz sind dort 220 Helferinnen und Helfer. "Das Personal könnte schnell aufgestockt werden, ist derzeit aber gut ausgelastet und ausreichend", sagte die Sprecherin der Impfzentren, Regina Kneiding, der Deutschen Presse-Agentur.

Hintergrund

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So viele Leben haben die Impfungen wohl schon gerettet

Nur schleppende Nachfrage nach Astrazeneca

Der Astrazeneca-Impfstoff wird bundesweit vergleichsweise wenig genutzt: Laut Bundesgesundheitsministerium sind inzwischen mehr als 1,4 Millionen Dosen an die Länder geliefert worden - gespritzt wurden nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bis Dienstag jedoch nur rund 239.000 Dosen.

Auch in der Hauptstadt wird der Impfstoff des Herstellers Astrazeneca nur schleppend nachgefragt. Grund könnten Zweifel an der Wirksamkeit sein. Nach Angaben der Gesundheitsverwaltung hat Berlin bisher 64.800 Astrazeneca-Dosen erhalten. "Davon sind 38.600 durch Lieferungen an Krankenhäuser und Terminbuchungen disponiert." In den Kliniken hat es laut Gesundheitsverwaltung bisher rund 7.300 Impfungen mit Astrazeneca gegeben.

Deutschlands Kassenärzte haben gemahnt, Impfstoffe nicht ungenutzt liegenzulassen. Es gebe einen "Impfstau" in den Impfzentren der Länder, kritisierte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, am Mittwoch in Berlin.

Sendung: Inforadio, 24.02.2021, 18 Uhr

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