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Audio: Inforadio | 31.03.2021 | Sabine Müller | Quelle: imago images

Termine ab Donnerstag buchbar

Berlin bietet 60- bis 70-Jährigen Astrazeneca-Impfungen ab Karfreitag in Zentren an

Menschen zwischen 60 und 70 Jahren sollen in Berlin bereits ab Karfreitag wieder mit dem Impfstoff von Astrazeneca geimpft werden. Ab Donnerstag sollen die Impftermine buchbar sein. Das Angebot gilt allerdings nicht für andere Impfstoffe.

Von Donnerstag an können sich Menschen im Alter zwischen 60 und 70 Jahren Termine für Corona-Impfungen mit Astrazeneca in den Berliner Impfzentren buchen. Das sagte Gesundheits-Staatssekretär Martin Matz dem rbb am Mittwoch.

Es soll an der Impf-Hotline ein Sonderteam bereitstehen, um Anrufe zu diesem Angebot entgegen zu nehmen, Termine würden dann für die Zeit ab Karfreitag für den Rest der Osterferien vergeben, so Matz. Unter der Nummer 030 / 9028 - 2200 sollten sich jedoch nur Über-60-Jährige melden, wenn sie bereit sind, sich mit Astrazeneca impfen zu lassen. Für andere Impfstoffe gelte das Angebot nicht, da die Über-60-Jährigen laut Impfreihenfolge eigentlich noch nicht dran sind.

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Schulpersonal soll mit der Terminbuchung abwarten

Die Senatsverwaltung für Gesundheit meldete am Mittwoch, dass in Berlin noch 300.000 Menschen zwischen 60 und 70 Jahren geimpft werden müssen. Ausgefallene Termine könnten nun erneut gebucht werden, hieß es. Der vergebene Impfcode behalte seine Gültigkeit, wenn eine erneute Buchung vorgenommen werde.

Beim Personal der weiterführenden und beruflichen Schulen sei dies jedoch anders: Die Schulbeschäftigten werden gebeten, "aus Fairnessgründen gegenüber den chronisch Kranken und älteren Personen", sich erst um einen Impftermin wieder zu bemühen, wenn sie im Rahmen der Priorität 3 dazu öffentlich aufgerufen werden, teilte die Gesundheitsverwaltung mit. Dies werde nun an der Registrierung im Impfzentrum kontrolliert, um Umgehungsversuche zu verhindern.

Impfstopp für unter 60-Jährige

Das jetzige Impf-Angebot ist eine Reaktion auf die Entscheidung des Berliner Senats, den Astrazeneca-Impfstoff in den Impfzentren erstmal nicht mehr für Unter-60-Jährige anzubieten. Am Dienstag hatte auch die Ständige Impfkommission ihre Empfehlung der Astrazeneca-Impfung für jüngere Menschen vorerst zurückgezogen, nachdem in Deutschland mehrere Dutzend Fälle von teils tödlichen Hirn-Venen-Thrombosen aufgetreten waren. In Berlin hatten die Impfzentren in Tegel und am Tempelhofer Feld das Mittel von Astrazeneca verimpft.

In Arztpraxen, die am Modell-Impfprojekt teilnehmen, darf der Impfstoff von Astrazeneca dagegen auch weiter für Jüngere angeboten werden, weil hier mehr Zeit für ausführliche Beratung ist. Wenn sowohl Patienten als auch Ärzte die Impfung befürworten, kann sie stattfinden.

Staatssekretär Matz wies gegenüber dem rbb darauf hin, dass auch Hausärzte in Praxen die Gruppe der 60- bis 70-Jährigen mit Astrazeneca impfen dürfen. Allerdings soll das auf Einladung der Ärzte passieren, nicht auf Nachfrage wie in den Impfzentren.

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Individuelle Risikoanalyse für Jüngere nach erster Astrazeneca-Impfung

Die Gesundheitsminister der Länder, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Angela Merkel hatten am Dienstag über das weitere Vorgehen mit dem Impfstoff beraten und in einer Pressekonferenz darüber informiert.

Jüngere Menschen unter 60, die schon die erste Dosis Astrazeneca erhalten haben, haben nun zwei Möglichkeiten: Sie können auch die Zweitimpfung von Astrazeneca bekommen, nach Rücksprache mit dem Arzt, "sorgfältiger Aufklärung" und "individueller Risikoanalyse", sagte Spahn. Zweite Option: Die Betroffenen warten auf eine Stiko-Empfehlung zur Zweitimpfung, die voraussichtlich bis Ende April vorlegen soll.

Die ersten Zweitimpfungen mit Astrazeneca sind laut Stiko nach der empfohlenen Wartezeit von zwölf Wochen und dem Impfstart des Vakzins im Februar für Anfang Mai vorgesehen. Laut Gesundheitsministerkonferenz prüft die Kommission, ob eine weitere Impfung mit einem anderen Impfstoff eine mögliche Option ist. In jedem Fall werde sichergestellt, dass alle Zugang "zu einem Impfschema mit in der EU zugelassenen Impfstoffen haben werden, um eine volle Schutzwirkung zu erreichen". Wenn Menschen unter 60 sich gemeinsam mit einem impfenden Mediziner für Astrazeneca entscheiden, sollen diese Impfungen grundsätzlich in den Praxen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte erfolgen, heißt es im Beschluss der Gesundheitsminister weiter.

Sendung: Abendschau, 31.03.2021, 19.30 Uhr

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