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Quelle: dpa/Kay Nietfeld

Modellprojekt

Corona-Impfungen ab dieser Woche in ersten Berliner Arztpraxen

Bereits im April könnte es die Corona-Impfungen flächendeckend auch in Hausarztpraxen geben. In Berlin beginnt nun ein Modellprojekt - in etwa 100 Praxen sollen ab dieser Woche Bestandspatienten mit chronischen Erkrankungen geimpft werden.

In den ersten Berliner Arztpraxen sollen in Kürze Menschen gegen das Coronavirus geimpft werden. Von Ende dieser Woche an beteiligen sich zunächst etwa 100 Praxen in einem Modellprojekt mit der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) - darunter Hausarztpraxen und solche mit Schwerpunkt auf Diabetologie und Onkologie.

Die KV hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass in den Praxen zunächst der Astrazeneca-Impfstoff genutzt wird und weitere Impfstoffe folgen. Wer geimpft wird, entscheide sich nach den Vorgaben der Impfverordnung. Die Modellpraxen laden Bestandspatienten ein, die an einer entsprechenden chronischen Erkrankung leiden und zwischen 18 und 64 Jahre alt sind.

Die Namen der Praxen werden nicht veröffentlicht, teilte die KV auf Anfrage von rbb|24 mit. Diese Praxen würden die Patienten der genannten Gruppe selbst informieren. Ein flächendeckendes Impfen in den Praxen sei laut Gesetzgeber erst im April vorgesehen.

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Brandenburg hat bereits in der vergangenen Woche damit begonnen, die ersten Corona-Schutzimpfungen durch niedergelassene Ärzte in Praxen vornehmen zu lassen. In Bad Belzig (Potsdam-Mittelmark), Pritzwalk (Prignitz), Senftenberg (Oberspreewald-Lausitz) und Wittenberge (Prignitz) wird geimpft.

Ab April sollen die niedergelassenen Ärzte flächendeckend gegen das Coronavirus impfen. Darauf haben sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern am Montagabend geeinigt. Der Impfstoff soll danach unbürokratisch über den Großhandel und die Apotheken in die Praxen kommen. Die Ärzte könnten selbst entscheiden, wer die Impfung bekommt, allerdings auf Basis der bestehenden Priorisierung der Bevölkerungsgruppen, hieß es.

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Die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) äußerte sich erfreut darüber, dass Corona-Impfungen ab Anfang April flächendeckend auch in Arztpraxen stattfinden sollen. Sie sagte am Dienstag im Inforadio vom rbb, Berlin fordere schon länger, dass die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte mithelfen. Sie höre, dass die Bereitschaft sehr groß sei: "Irgendwann werden wir ein System haben, dass das Impfen in den Arztpraxen stattfindet."

Die Senatorin betonte, dass auch in den Arztpraxen die Impfreihenfolge eingehalten werden soll. Wie das gewährleistet werden kann, müsse noch geklärt werden. Laut Kalayci gehen die Gesundheitsminister von Bund und Ländern davon aus, dass im April so viel Impfstoff zur Verfügung steht, dass er über die Impfzentren allein nicht mehr verimpft werden kann. Spätestens dann kämen die Hausarztpraxen ins Spiel. Wenn es wirklich genug Impfstoff gibt, könnte es nach Modellrechnungen theoretisch gelingen, bis Anfang August einen Impfvollschutz der gesamten Bevölkerung zu erreichen.

Korrekturhinweis: In einer früheren Version dieses Textes hieß es, das Modellprojekt der 100 Berliner Arztpraxen beginne sofort. Laut KV ist das aber erst Ende dieser Woche der Fall. Wir haben die entsprechenden Passagen geändert.

Sendung: Abendschau, 09.03.2021, 19.30 Uhr

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