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Quelle: dpa/Tobias Hase

Corona-Impfquoten

Berlin und Brandenburg hinken bei Erstimpfungen hinterher

Stolz verkündet die Gesundheitsverwaltung am Mittwoch, bislang seien bereits zwei Millionen Impfungen in Berlin durchgeführt worden. Ein näherer Blick zeigt aber auch: Bei den Erstimpfungen liegen Berlin und auch Brandenburg im Ländervergleich ziemlich weit hinten.

Berlin hat am Mittwoch die Schwelle von zwei Millionen Corona-Impfungen erreicht. Das teilte die Senatsverwaltung für Gesundheit auf Twitter mit. Wie ein Sprecher erläuterte, sind bisher rund 1,4 Millionen Berlinerinnen und Berliner geimpft worden. Darunter seien etwa 600.000, die auch schon eine Zweitimpfung bekommen haben.

Schwache Werte bei den Erstimpfungsquoten

Gleichwohl hinkt Berlin im Ländervergleich sowohl bei Erst- als auch bei Zweitimpfungen hinterher, das gilt auch für Brandenburg: Laut Impf-Dashboard des Robert Koch-Instituts [impfdashboard.de] (Stand: 26. Mai 2021, 12:50 Uhr) liegt Berlin mit einer Erstimpfungsquote von 38,6 Prozent auf Platz 13 der insgesamt 16 Bundesländer. Brandenburg belegt mit einer Erstimpfungsquote von 35,8 Prozent sogar nur den vorletzten Platz. Nur in Sachsen gab es mit 35,6 Prozent bislang noch weniger Erstimpfungen. Spitzenreiter sind hierbei das Saarland (44,5 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (43,3 Prozent).

Etwas besser stehen Berlin und Brandenburg bei den komplett Geimpften da: Die Zweitimpfungsquote liegt in Berlin bei 15,7 Prozent (Platz 7 im Länderranking) und in Brandenburg bei 15,2 Prozent (Platz 8). Spitzenreiter ist hierbei Sachsen mit 18,7 Prozent, den letzten Platz teilen sich Hessen und Niedersachsen (je 13,1 Prozent).

In Brandenburg haben seit Beginn der Impfkampagne gut 900.000 Menschen eine Erstimpfung erhalten, knapp 383.000 sind vollständig geimpft. Insgesamt wurden nach Angaben des Impflogistik-Stabes 1.283.143 Impfungen verabreicht (Stand 25.05.2021).

Inzidenz bei über 80-Jährigen liegt bei 8,3

Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) twitterte außerdem, es sei eine gute Nachricht, dass die Sieben-Tage-Inzidenz in Berlin unter 50 sei. "Besonders froh bin ich über einstellige Inzidenzen bei 70-89 Jährigen!" In der Altersgruppe der 70- bis 79-Jährigen liegt der Wert derzeit bei 7,4, in der der 80- bis 89-Jährigen bei 8,3.

Berlinweit beträgt die Inzidenz nach den Daten des Robert-Koch-Instituts von Mittwochmorgen 39,3, in Brandenburg liegt dieser Wert bei 34,9. Die alten Menschen in Berlin sind mit Beginn der Impfkampagne unmittelbar nach Weihnachten zuerst geimpft worden. Am höchsten ist die Sieben-Tage-Inzidenz, die angibt, wie viele Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner es in sieben Tagen gegeben hat, mit 73,4 in der Gruppe der 10- bis 14-Jährigen.

Die Aussagekraft der Daten ist allerdings eingeschränkt: An Feiertagen wie Pfingstmontag gehen weniger Menschen zum Arzt, weniger Proben werden genommen, und es gibt weniger Laboruntersuchungen. Daher werden weniger Neuinfektionen gemeldet.

Sendung: Abendschau, 26.05.2021, 19:30 Uhr

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