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Video: Brandenburg aktuell | 04.11.2021 | T. Jaeger, R. Wittig | Quelle: dpa-Symbolbild/Fabian Strauch

Inzidenzen steigen auch in Berlin

Erstmals seit Januar über 1.000 Corona-Neuinfektionen in Brandenburg gemeldet

Bei der Entwicklung der Corona-Pandemie in Berlin und Brandenburg ist keine Trendwende in Sicht. Die Sieben-Tage-Inzidenzen steigen teils sprunghaft. Brandenburg verzeichnete so viele Neuinfektionen wie seit einem Dreivierteljahr nicht mehr.

Zum ersten Mal seit gut einem Dreivierteljahr ist die Zahl neuer Corona-Ansteckungen in Brandenburg wieder über die Marke von 1.000 gestiegen. Die Gesundheitsämter meldeten innerhalb eines Tages 1.303 neue Fälle, wie das Gesundheitsministerium am Donnerstag in Potsdam mitteilte.

Die Zahl hat sich damit innerhalb einer Woche mehr als verdoppelt. Mitte Januar hatte es zuletzt über 1.300 neu registrierte Infektionen in Brandenburg gegeben, wie aus einer Übersicht des Robert-Koch-Instituts hervorgeht.

Die Sieben-Tage-Inzidenz, der Wert neuer Infektionen je 100.000 Einwohner in einer Woche, ist innerhalb eines Tages von 134,1 auf 159,2 hochgeschnellt. Bei der Warn-Ampel des Landes liegt der Wert noch im gelben Bereich (100 bis 200).

Corona-Grafiken

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Inzidenz in Elbe-Elster bei 374,9

Im Landkreis Elbe-Elster ist die Sieben-Tage-Inzidenz mit 374,9 schon über 300 gestiegen - nach 291,8 am Mittwoch. In Cottbus (205,7) und dem Kreis Spree-Neiße (229,2) hat die Inzidenz bereits die Marke von 200 übersprungen.

Auch die Berliner Sieben-Tage-Inzidenz ist nach den Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) von Donnerstagfrüh sprunghaft angestiegen. In der Hauptstadt wurde der Wert mit 165,6 beziffert, am Mittwoch lag er noch bei 157,4. Es wurden 1.525 neue Infektionen registriert.

Deutschlandweit sind derweil so viele Corona-Neuinfektionen gemeldet worden wie noch nie. Laut RKI wurden binnen eines Tages 33.949 neue Fälle [Corona-Dashboard, rki.de] registriert - und damit 172 mehr als Mitte Dezember vergangenen Jahres. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg nach dem jüngsten Rückgang wieder an, auf jetzt knapp 154,5. Am Vortag lag der Wert bei 146,6.

Auffrischungsimpfung

Spahn empfiehlt "Boostern" für alle

Nicht nur Ältere und besonders Gefährdete sollten sich eine Auffrischungsimpfung gegen Corona abholen, hat Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im rbb empfohlen. Er selbst hat sich bereits boostern lassen.

Nonnemacher fordert Booster-Vorfahrt für Ältere

Angesichts der stark steigenden Zahlen dringt Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) darauf, bei Booster-Impfungen gegen Corona vor allem an ältere Menschen zu denken. "Jetzt müssen wir besonders vulnerable Personengruppen wie Bewohnerinnen und Bewohner in Pflegeheimen und Hochbetagte schützen", sagte Nonnemacher. "Sie haben ein besonders hohes Risiko für schwere und auch tödliche Krankheitsverläufe."

Nonnemacher berät derzeit bei der Gesundheitsministerkonferenz (GMK) in Lindau mit ihren Kolleginnen und Kollegen über die Frage nach einem gemeinsamen Corona-Kurs. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), der geschäftsführend im Amt ist, hält mehr Auffrischungsimpfungen für nötig, um schon länger zurückliegende Impfungen zu verstärken. Die GMK hatte sich bereits Anfang September dafür ausgesprochen, dass auch über 60-Jährige nach Beratung eine Auffrischungsimpfung erhalten sollen, wenn die vollständige Impfung mindestens sechs Monate zurückliegt.

Keine generelle Maskenpflicht

Auf Weihnachtsmärkten in Brandenburg gilt 3G-Regel

Potsdamer Klinikum kündigt Einschränkungen an

Unterdessen kündigte das größte Potsdamer Krankenhaus, das Klinikum Ernst von Bergmann, Einschränkungen für bestimmte Operationen an. "Das Klinikum EvB wird im Zuge des schnellen und dynamisch steigenden Infektionsgeschehens ab Montag, 8.11. vorsorglich eine Begrenzung im OP-Programm vornehmen, um Kapazitäten für Corona-Patienten vorzuhalten", teilte das Klinikum mit. Mögliche Verschiebungen konzentrierten sich jedoch auf planbare Eingriffe.

"Alle Patientinnen und Patienten, die einer dringenden Behandlung bedürfen, werden vom Team des Klinikums Ernst von Bergmann weiterhin auf einem hohen medizinischen Niveau versorgt", sagte Klinik-Geschäftsführer Hans-Ulrich Schmidt. Sämtliche Notfall-Operationen fänden statt. Sämtliche OPs bei onkologischen Krankheitsbildern wie Krebs sowie Operationen von Patientinnen und Patienten, bei denen es ein hohes Risiko der Verschlechterung des Krankheitsbildes ohne OP gebe, würden ebenfalls durchgeführt.

Sendung: Abendschau, 4.11.2021, 19:30 Uhr

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