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Quelle: dpa/EPA/SEDAT SUNA

Laut "Spiegel"-Bericht

Amri stand in direktem Kontakt zur IS-Spitze

Rund 600 islamistische Gefährder gibt es laut Bundeskriminalamt - einer von ihnen war der Attentäter des Anschlags auf den Berliner Weihnachtsmarkt. Er soll seine Befehle direkt aus der Spitze der Terrormiliz Islamischer Staat bekommen haben, berichtet nun der Spiegel.

Der Attentäter vom Berliner Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz, Anis Amri, stand laut einem Medienbericht in direktem Kontakt zur Spitze der Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Das geht nach "Spiegel"-Recherchen aus einem Hinweis aus den Vereinigten Arabischen Emiraten an deutsche Sicherheitsbehörden vom 8. Januar dieses Jahres hervor.

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Deutsche Behörden halten Quelle für zuverlässig

Demnach soll der Tunesier Amri seinen Einsatzbefehl von einem Extremisten mit dem Kampfnamen Abu Baraa al-Iraki in der IS-Organisation für "Externe Operationen" erhalten haben.

Der Generalbundesanwalt (GBA) und das Bundeskriminalamt prüfen dem Bericht zufolge den Hinweis. Der Name des IS-Manns sei den Behörden hierzulande aus anderen Verfahren gegen als Flüchtlinge getarnte, mutmaßliche IS-Terroristen bekannt, meldete das Magazin. Die Deutschen schätzten die Quelle aus dem Sicherheitsapparat der Emirate als zuverlässig ein.

Das Bundeskriminalamt gibt die Zahl der islamistischen Gefährder aktuell mit rund 600 an. Das ist ein neuer Höchststand.

Amri hatte am 19. Dezember einen Lastwagen auf den Weihnachtsmarkt an der Berliner Gedächtniskirche gesteuert und insgesamt zwölf Menschen getötet. Auf der Flucht wurde er von italienischen Polizisten erschossen.

Die Terrormiliz IS hatte sich zu dem Berliner Terroranschlag bekannt und Amri als ihren Soldaten bezeichnet. Der war in Deutschland bereits Monate vor der Tat als islamistischer Gefährder eingestuft und beobachtet worden.

Sendung: Inforadio, Nachrichten, 9.20 Uhr

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