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Audio: Antenne Brandenburg | 19.01.2021 | Yvonne Krause | Quelle: dpa/S. Stache

Umbau in Biontech/Pfizer-Werk

Brandenburg bekommt nächste Woche 25 Prozent weniger Impfstoff

Bei den Impfungen kam Brandenburg zuletzt besser voran, aber unsichere Lieferzusagen erschweren die Planung. So kann der Hersteller Biontech/Pfizer in der nächsten Woche ein Viertel weniger Impfstoff liefern als erwartet. Zweitimpfungen seien aber gesichert.

Brandenburg bekommt in der kommenden Woche 25 Prozent weniger Impfstoff der Hersteller Biontech und Pfizer. Daher könnten in den kommenden Wochen weniger Erstimpfungen durchgeführt werden, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag mit. Die Reduzierung werde bis Mitte Februar nicht kompensiert. Darüber hinaus gebe es noch keine gesicherten Lieferzusagen der Hersteller.

Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) erklärte, dass die Lieferreduzierung ein "schwerer Schock" sei. "Bis Montagabend mussten wir unsere gesamte Planung anhalten", sagte Nonnemacher am Dienstag.

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Umbauarbeiten in einem Werk in Belgien

Die jetzt vorliegenden Informationen zum weiteren Lieferzeitplan und Lieferumfang des Biontech/Pfizer-Impfstoffs seien nicht zufriedenstellend, sagte Nonnemacher weiter. Auch die am Dienstag übermittelte angepasste Lieferübersicht von Moderna beeinträchtige das Vertrauen in die Zuverlässigkeit bei der Impfstofflieferungen. "Wir wollen möglichst schnell möglichst viele Menschen sicher impfen. Wir können das System aber nicht beliebig schnell hoch- und runterfahren", so Nonnemacher.

Biontech und Pfizer begründen den Lieferengpass mit Umbauarbeiten in einem Werk in Belgien. Ab Mitte Februar seien dann aber mehr Lieferungen möglich als zuletzt geplant.

Impftermine werden teilweise umgebucht

Wegen der geringeren Liefermengen müssten in Brandenburg einige Impftermine umgebucht werden, sagte Nonnemacher. Für die Impfzentren in Potsdam, Cottbus und Schönefeld werden vorerst keine neuen Impftermine vergeben.

Priorität hätten zunächst die Pflegeheime. Möglicherweise würden die Zeiträume zwischen der ersten und zweiten Impfung verlängert, sofern dies laut den Vorgaben des Robert-Koch-Instituts möglich sei.

Mit Elsterwerda (Elbe-Elster) hat Brandenburg seit Dienstag vier Impfzentren, nach Cottbus, Potsdam und Schönefeld. Bis Ende Februar sollen landesweit 18 Impfzentren arbeiten.

Auch Berlin stellt sich auf weniger Impfstoff von Biontech/Pfizer in der nahen Zukunft ein. Gleichzeitig können pro Ampulle inzwischen sechs statt bisher fünf Impfdosen genutzt werden. Das gleicht die geringeren Lieferungen nach Angaben eines Sprechers der Gesundheitsverwaltung vom Dienstag aber nur zum Teil aus.

Brandenburg hat beim Impfen aufgeholt

Zum Start des Impfzentrums in Elsterwerda erklärte Nonnemacher, sie freue sich über die Eröffnung, da das Infektionsgeschehen im Landkreis aktuell auf einem hohen Niveau sei. Das Impfen im Land habe deutlich Fahrt aufgenommen, betonte die Ministerin. "Aber wir können nur den Impfstoff verimpfen, den wir auch tatsächlich angeliefert bekommen."

Die Impfungen im Land waren zunächst schleppend angelaufen. Vor einer Woche lag Brandenburg mit seiner Impfquote im Ländervergleich noch auf den hinteren Plätzen. Inzwischen hat Brandenburg aber aufgeholt und liegt aktuell mit einer Impfquote von rund 1,5 Prozent in der oberen Hälfte der Länder.

Sendung: Antenne Brandenburg, 19.01.2021, 11 Uhr

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