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Video: Abendschau | 11.01.2021 | Ulli Zelle | Studiogespräch mit Dr. Thomas Jacobs | Quelle: dpa/Laci Perenyi

Erste Moderna-Lieferung in Berlin erwartet

Kassenärztliche Vereinigung lehnt Wahlmöglichkeit bei Impfstoffen ab

Die Impfstoffe gegen Corona sind knapp, dennoch sollen die impfwilligen Berliner wählen können, so sagt es Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci. Der Bundesgesundheitsminister sieht das anders. Die Kassenärztliche Vereinigung nennt den Vorstoß "verwirrend".

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) hat sich gegen den Vorschlag der Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) ausgesprochen, Menschen, die sich gegen Covid-19 impfen lassen wollen, zwischen den beiden bislang zugelassenen Impfstoffen entscheiden zu lassen.

"Dieser Vorschlag verwirrt die Bevölkerung mehr, als dass er hilft", sagte eine Sprecherin der KV Berlin am Montag auf Anfrage und verwies auf die aktuelle Knappheit der Vakzine. "Da nicht bekannt ist, dass ein Impfstoff besser als der andere ist, sollte den Menschen vielmehr vermittelt werden, dass man allen zugelassenen Impfstoffen vertrauen kann."

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Kalayci widerspricht Spahn: Berliner können Impfstoff wählen

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Kalayci: Menschen sollen wählen können

Wichtig sei jetzt vor allem, dass alle Menschen, die es möchten, entsprechend der Priorisierung so schnell wie möglich geimpft werden, betonte die Sprecherin. "Dabei ist es nicht entscheidend, welcher Impfstoff zum Einsatz kommt." In dem Zusammenhang wiederholte sie die Forderung der KV, Impfungen in den Arztpraxen zuzulassen, sobald ein dafür geeigneter Impfstoff verfügbar sei.

Kalayci (SPD) hatte am Wochenende mitgeteilt, dass die Menschen in Berlin wählen können sollen, mit welchem Impfstoff sie gegen Corona immunisiert werden. Wer zur Impfung eingeladen wird, soll sich für ein Impfzentrum entscheiden können, das den Stoff seiner Wahl anbietet. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) betonte hingegen, es werde keine Wahlmöglichkeit geben.

Nonnemacher: Wahl im Moment nicht möglich

Auch Brandenburgs Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) hat sich gegen eine solche Wahlmöglichkeit ausgesprochen. Das sei "im Moment im Zeichen des Mangels und der Priorisierung" nicht möglich, sagte sie am Montag dem rbb. Nonnemacher schloss allerdings nicht aus, dass es die Wahlmöglichkeit in Brandenburg zu einem späteren Zeitpunkt geben könnte.

Die Gesundheitsministerin verwies zudem darauf, dass es bei den Impfstoffen auch Beschränkungen gibt. So sei das Serum von Biontech/Pfizer für Personen ab 16 Jahren zugelassen, das Moderna-Serum ab 18 Jahren.

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Mit dem Mittel von Biontech/Pfizer wird in Berlin seit dem 27. Dezember geimpft. Bisher wurden rund 88.000 Dosen in die Hauptstadt geliefert. Dem Robert-Koch-Institut (RKI) zufolge wurden bis einschließlich 10. Januar rund 32.000 Menschen in Berlin gegen Covid-19 geimpft. Solange er knapp ist, wird die Hälfte des gelieferten Impfstoffs zurückgelegt, um den zum ersten Mal geimpften Menschen mit einigen Wochen Abstand auch die für eine Immunisierung nötige zweite Impfung verabreichen zu können.

Sendung: Inforadio, 11.01.2020, 18:06 Uhr

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