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Quelle: dpa/Fleig

Problematik Datenschutz unverändert

Gesundheitsstadtrat erstaunt über geplanten Berliner Einsatz der Luca-App

Der Gesundheitsstadtrat von Charlottenburg-Wilmersdorf, Detlef Wagner (CDU), hat skeptisch auf eine mögliche Anschaffung der Luca-App für Berlin reagiert.

Der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) hatte sich am Dienstag klar dafür ausgesprochen, um damit Kontakte von Corona-Infizierten etwa in Einzelhandel oder Gastronomie nachverfolgen zu können. Er wolle nicht mehr auf eine Verständigung auf Bundesebene warten. Stattdessen sollen die Berliner Gesundheitsämter Kontakte von Corona-Infizierten künftig mit der Luca-App verfolgen können, so Müller.

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Gesundheitsstadtrat Wagner zeigte sich am Mittwoch in der rbb-Abendschau skeptisch und verwies auf den Datenschutz. Der sei der Grund gewesen, warum bei der Corona-App des Bundes zunächst gegen die In-App-Kontaktverfolgung entschieden worden sei. Die "örtliche Peilung" wäre hier ebenfalls möglich gewesen, so Wagner [rbb-Abendschau]. Die Gesundheitsämter hätten sich damals für genau diese Kontaktverfolgung eingesetzt. Er sei erstaunt, dass das, was bei der Corona-App angeblich nicht ging, jetzt plötzlich ohne Probleme möglich sein soll.

Generell gäbe es sehr viele Apps, welche "ganz schnell" die Möglichkeit hätten, einen Zugang zu der Open-Source-Software der Gesundheitsämter "SORMAS" zu programmieren.

Laut Wagner sei natürlich alles, was der Kontaktnachverfolgung helfe, gut für die Gesundheitsämter. Allerdings müssten dabei die Datenrechte der Bürger beachtet werden. Bei einer Anschaffung hoffe er darauf, dass der Senat die Kosten übernehme.

Die Corona-Warn-App des Bundes soll "zeitnah nach Ostern" um eine "Event"-Funktion erweitert werden. Das bestätigte vergangene Woche ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums gegenüber der Osnabrücker Zeitung. Dadurch solle die Kontaktverfolgung nach einem Restaurant-, Konzert- oder Theaterbesuch erleichtert werden. Genau wie bei der Luca App könnten App-Nutzende dazu einen vom Veranstalter erstellten QR-Code scannen und sich damit an- und abmelden - allerdings ohne das Speichern von Namen, Telefonnummern und Adressen.

Sendung: Inforadio, 17.03.2021, 20:51 Uhr

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