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Quelle: dpa/N. Armer

Impfgipfel von Bund und Ländern

Hausarztpraxen sollen mit 20 Impfdosen pro Woche loslegen

Nach Ostern soll es losgehen mit den Impfungen in den Arztpraxen - das haben Bund und Länder am Freitag beschlossen. Zunächst werden die Praxen nicht mehr als 20 Impfdosen erhalten. Kanzlerin Merkel kündigte wegen steigender Infektionszahlen die "Notbremse" an.

Die Hausärzte in Deutschland sollen unmittelbar nach Ostern routinemäßig in die Schutzimpfungen gegen das Coronavirus einsteigen. Das haben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder am Freitag bei einer Telefonkonferenz beschlossen.

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Zunächst nur 20 Impfdosen pro Praxis

Wegen der zunächst noch geringen Mengen an verfügbarem Impfstoff wird das Impfen in den Hausarztpraxen nur langsam starten. In dem Beschlusspapier ist von etwa einem Impftermin pro Woche die Rede. Umgerechnet auf rund 50.000 Hausärzte in Deutschland geht es demnach um eine Größenordnung von 20 Impfdosen pro Praxis - insgesamt rund eine Millionen Impfdosen. In der letzten April-Woche sollen dann jedoch schon fast 3,2 Millionen Impfdosen an Hausarztpraxen gehen, das wären gut 60 Impfdosen je Praxis.

"Das sind erstmal relativ kleine Mengen, aber für viele Menschen eine wichtige Botschaft", sagte Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) dem rbb. Er gehe davon aus, dass im April 15 bis 18 Prozent der Brandenburger Bevölkerung geimpft seien.

Zu Beginn sind die Arztpraxen aufgefordert, schwerpunktmäßig immobile Patientinnen und Patienten bei Hausbesuchen sowie Personen mit Vorerkrankungen zu impfen, die mit einem hohen Risiko im Falle einer Corona-Erkrankung rechnen müssen. Grundsätzlich sollen sich die Hausärzte bei der Auswahl der zu impfenden Patienten an den Priorisierungsvorgaben orientieren, sagte Merkel. Die Priorisierung könne von den Ärzten aber "flexibel gehandhabt werden".

Merkel will Notbremse ziehen

Merkel kündigte nach der Konferenz an, dass es bei den Beratungen von Bund und Ländern am kommenden Montag darum gehen werde, die Lockerungen der vergangenen Tage wieder zurückzunehmen. "Ich hätte mir gewünscht, dass wir ohne diese Notbremse auskommen", sagte sie. Dies gehe aber wegen der steigenden Infektionszahlen nicht. Einige Bundesländer haben die Lockerungen bereits kassiert - in Brandenburg gilt das für Kreise, in denen die Inzidenz drei Tage über 100 liegt. In Berlin, wo die Inzidenz am Freitag wieder die 100er-Marke übersprang, hatte der Senat am Dienstag weitere Lockerungsschritte ausgeschlossen.

 

Sendung: Abendschau, 19.03.2021, 19:30 Uhr

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