Angaben der Gesundheitssenatorin - Astrazeneca-Termine in Berlin können unbürokratisch nachgeholt werden

Fr 19.03.21 | 21:36 Uhr
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Archivbild: Dilek Kalayci, Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung (SPD) bei der Inbetriebnahme des Corona-Impfzentrums Arena Treptow in Berlin. (Quelle: imago images/R. Müller)
Audio: Inforadio | 19.03.2021 | Dilek Kalayci | Bild: imago images/R. Müller

Drei Tage lang durfte das Vakzin von Astrazeneca auch in Berlin nicht verimpft werden. Ab sofort ist das wieder möglich. Abgesagte Termine können nachgeholt werden - im Impfzentrum Tempelhof jetzt auch vormittags.

Nach dem grünen Licht der Europäischen Arzneimittel-Agentur EMA für Astrazeneca wird der Impfstoff ab sofort wieder in Berlin verimpft werden. Das teilte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Freitagmorgen im rbb-Inforadio mit. Personen, deren Astrazeneca-Impftermine in den vergangenen Tagen abgesagt worden seien, könnten diese ab sofort nachholen: "Ja, die können kommen, auch ohne neuen Termin. Am Wochenende arbeiten wir auch länger", erklärte Kalayci. “Wir haben uns vorbereitet - ich habe sehr darauf gehofft, dass der Start heute wieder kommt", sagte sie.

Zur Wiederaufnahme der Astrazeneca-Impfungen werden die Öffnungszeiten des Impfzentrums Tempelhof erweitert. Ab Samstag (20. März) ist das Impfzentrum am ehemaligen Flughafen täglich von 09:00 bis 18:00 Uhr geöffnet. Bislang waren dort nur zwischen 14:00 und 18:00 Uhr Impfungen möglich.

Der Leiter des Impfzentrums Tegel, DRK-Landeschef Mario Czaja, geht von einer reibungslosen Wiederaufnahme der Astrazeneca-Impfungen aus. "Wir sind zuversichtlich, dass wir das aufholen können, was in den vergangenen Tagen liegengeblieben ist. An beiden Standorten in Tegel und Tempelhof haben wir Kapazitäten für jeweils mehr als 3.000 Menschen. Insofern sind auch zuzüglich zu den ohnenhin gebuchten Terminen Kapazitäten vorhanden. Wenn nötig werden wir auch länger arbeiten, als das bisher vorgesehen war", sagte Czaja am Freitag dem rbb-Sender Radioeins.

Bei Terminierungen "noch richtig viel Luft"

Verimpft wird das Vakzin von Astrazeneca auch weiterhin in den Impfzentren in Tegel und Tempelhof sowie in vereinzelten Arztpraxen. Auch Gesundheitssenatorin Kalayci betonte im Inforadio-Interview, dass dort noch genügend Kapazitäten vorhanden seien: "Wir haben noch richtig viel Luft bei den Terminierungen für Astrazeneca. Ich hoffe, dass alle Impfberechtigten jetzt Termine buchen - und das sind nicht wenige, da gibt es immer noch viele Pflegekräfte, Ärzte, Erzieherinnen, Lehrer, über 70-Jährige - bitte Termine buchen!."

Kalayci warb erneut für den Impfstoff, der "insbesondere in Deutschland einen sehr schwierigen Start" gehabt habe. Die neue Einschätzung der EMA habe aber auch mehr Vertrauen geschaffen, "die Wirkung des Impfstoffs ist sehr hoch, schon nach der ersten Impfung", so Kalayci.

Die EMA hatte am Donnerstag entschieden, dass Astrazeneca weiter verwendet werden darf - allerdings unter Berücksichtigung neuer Warnhinweise, die in neue Beipackzettel aufgenommen werden müssten. Wegen mehrerer Fälle von Blutgerinnseln in Zusammenhang mit Astrazeneca-Impfungen war das Vakzin erneut untersucht worden. Der Nutzen des Impfstoffs sei letztlich größer als die Risiken, so die Einschätzung der Experten.

Verimpft wird das Vakzin von Astrazeneca auch weiterhin in den Impfzentren in Tegel und Tempelhof sowie in vereinzelten Arztpraxen. “Wir haben noch richtig viel Luft bei den Terminierungen für Atsrazeneca. Ich hoffe, dass alle Impfberechtigten jetzt Termine buchen - und das sind nicht wenige, da gibt es immer noch viele Pflegekräfte, Ärzte, Erzieherinnen, Lehrer, über 70-Jährige – bitte Termine buchen!“, so Kalayci. Sie warb erneut für den Impfstoff, der insbesondere in Deutschland “einen sehr schwierigen Start“ gehabt habe. Die neue Einschätzung der EMA habe aber auch mehr Vertrauen geschaffen, “die Wirkung des Impfstoffs ist sehr hoch, schon nach der ersten Impfung“, so Kalayci.

 

Verimpft wird das Vakzin von Astrazeneca auch weiterhin in den Impfzentren in Tegel und Tempelhof sowie in vereinzelten Arztpraxen. “Wir haben noch richtig viel Luft bei den Terminierungen für Atsrazeneca. Ich hoffe, dass alle Impfberechtigten jetzt Termine buchen - und das sind nicht wenige, da gibt es immer noch viele Pflegekräfte, Ärzte, Erzieherinnen, Lehrer, über 70-Jährige – bitte Termine buchen!“, so Kalayci. Sie warb erneut für den Impfstoff, der insbesondere in Deutschland “einen sehr schwierigen Start“ gehabt habe. Die neue Einschätzung der EMA habe aber auch mehr Vertrauen geschaffen, “die Wirkung des Impfstoffs ist sehr hoch, schon nach der ersten Impfung“, so Kalayci.

Kalayci sieht keine Bremswirkung durch Astrazeneca-Stillstand

Die Auflage der neuen Warnhinweise seien derweil für eine schnelle Fortsetzung der Impfungen kein Problem, erklärte Kalayci im Inforadio: "Das ist keine Einschränkung, sondern was ganz Normales, berichten mir die Experten, mit denen ich mich austausche. Es ist Kerngeschäft von Ärzten, dass sie darauf hinweisen. Das Bundesgesundheitsministerium hat versprochen, dass alle Ärzte in Berlin schnell Informationen bekommen. Die Aufklärungsbögen werden jetzt aktualisiert, wir haben trotzdem mit den Impfungen begonnen. Ärzte müssen jetzt eben vorerst handschriftlich und mündlich auf die Risiken hinweisen", so Kalayci weiter.

Auch für die Pläne, im April den Astrazeneca-Impfstoff in Praxen einzusetzen, bedeute der mehrtägige Stillstand keine Nachteile, meint die Gesundheitssenatorin. Sie fordert von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), hier Druck zu machen und einen schnellen Beginn von Impfungen in Artpraxen zu ermöglichen. "Schon Anfang April muss es möglich sein, dass Ärzte den Impfstoff direkt bei Apotheken bestellen und die Impfstoffe vom Bund beschafft werden. Ich will ein solches Regelsystem schon Anfang April - und nicht erst Mitte April, auch wenn die Impfstoffdosen erstmal nicht da sind. Sobald da eine Steigerung da ist, soll die erstmal in Praxen gehen", so Kalayci.

Wichtige Hinweise für Betroffene

Laut der Berliner Gesundheitsverwaltung [berlin.de] wird der Neustart mit dem Impfstoff von Astrazeneca in den Zentren Tegel und Tempelhof wie folgt organisiert:

Die in der Zukunft liegenden Termine, die am vergangenen Montag abgesagt wurden, werden wieder eingesetzt. Dazu werden die Impfberechtigten per Mail und SMS kontaktiert, soweit die Kontaktdaten hinterlegt sind. Auch wenn sie keine Nachricht erhalten, können sie ohne Kontakt zur Hotline direkt zum ursprünglich vereinbarten Termin im Impfzentrum Tegel oder Tempelhof erscheinen.

Impfberechtigte, deren Termin durch den Impfstopp zwischen Montagnachmittag und Donnerstag nicht zustande gekommen ist, können diesen Samstag und Sonntag ohne Termin direkt zu den Öffnungszeiten in das ursprünglich für sie gebuchte Impfzentrum Tegel (9-18 Uhr) oder Tempelhof (9-18 Uhr) kommen. Sie müssen alle nötigen Unterlagen mitbringen. Sie können ihren ausgefallenen Termin aber auch ganztägig an einem beliebigen Werktag der kommenden Woche nachholen, indem sie sich bei der Impfhotline melden und einen Termin vereinbaren. Bei Fragen steht die Impf-Hotline unter 030/9028-2200 zur Verfügung.

Sendung: Inforadio, 19.03.2021, 7:05 Uhr

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82 Kommentare

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  1. 82.

    Frau Kalayci: "Wir haben noch richtig viel Luft bei den Terminierungen für Astrazeneca. Ich hoffe, dass alle Impfberechtigten jetzt Termine buchen - und das sind nicht wenige, da gibt es immer noch viele Pflegekräfte, Ärzte, Erzieherinnen, Lehrer, über 70-Jährige - bitte Termine buchen!."

    Ist auch noch Luft für die chronisch Kranken/Menschen mit Behinderung da?
    Wurden aus der Gruppe schon welche eingeladen, wie versprochen?

    "Bitte Termine buchen!" Gerne! Wenn die Einladung dann endlich mal kommt.
    Ich finde es inzwischen unerträglich, diese Getue, dass die Menschen sich nicht impfen lassen wollen, obwohl die jüngeren Risikogruppen noch nicht mal eine Einladung erhalten haben.

  2. 81.

    Würde mich auch interessieren, warum Privatversicherte problemlos mit Attest sofort einen Termin vereinbaren können, während gesetzlich Versicherte, chronisch krank oder mit Behinderungen, vergeblich auf eine Einladung warten.
    Ich kann mir mein Attest an die Wand nageln.

  3. 80.

    " Warum wird in den Medien der Grund nicht endlich benannt??? "

    WEM stellen Sie denn diese Frage ?

  4. 79.

    " Mal gespannt ob dieser Impfstoff nun besser angenommen wird..... "

    vielleicht ja, mangels Alternativen, und die dürftige Stellungnahme der EMA wird kritiklos akzeptiert als seien es die Tafeln vom Sinai

  5. 78.

    zu Astrazeneca: " in Dänemark zwei weitere Fälle aufgetreten, eine Person starb. "

    nur im Spiegel nachzulesen, ARD & ZDF berichten nicht , die EMA hat doch AZ abgesegnet, nur keine Zweifel

  6. 77.

    Hätte man den Russen und die zwei Chinesen schon im letzten Herbst eingekauft stünden wir jetzt nicht vor dem Dilemma.

    18-39 : Astra
    40-59: Sputnik/China
    60-69: Moderna
    70-100+: Biontek

  7. 76.

    Als Mensch mit Conterganbehinderung bin ich dringend auf eine Impfung gegen Covid-19 angewiesen, da bei mir ein sehr hohes Risiko für einen schweren od. tödlichen Krankheitsverlauf nach einer Infektion mit dem Coronavirus besteht. Seit Januar habe ich mehrfach die Gesundheitsverwaltung kontaktiert und dort immer wieder auf meine Contergan-Behinderung hingewiesen und dies mit Attest belegt. Obwohl mir eine hohe Impfpriorität zugebilligt wird, habe ich einen Terminbuchungscode bislang nicht erhalten, während um mich herum viele Impf-Berechtigte, die mittlerweile 'am Zug' sind, problemlos eine Impfeinladung erhalten. Für Privatversicherte mit chronischen Erkrankungen reicht es sogar vollkommen aus, dass sie sich über die Hotline melden. Ich hingegen muss mich erneut an meinen Hausarzt wenden und ihn darum bitten, die KV Berlin zu informieren. De facto bedeutet dieses Prozedere, dass es für Menschen mit Conterganbehinderung viel schwieriger als für andere ist, einen Impftermin zu bekommen.

  8. 75.

    Lasst die Betriebsärzte ran. Diese Impfzentren bremsen alles

  9. 74.

    Astrazeneca laut Prof. Ullrich gegen Afrikanische Mutante nicht besonders wirksam!

  10. 73.

    Mal gespannt ob dieser Impfstoff nun besser angenommen wird.....

  11. 72.

    Die Überlegung, einfach alle " normalen " zwischen 70 und 80 auslassen, damit es für die jüngeren schneller vorangeht, kann ich verstehen. Ich würde durchaus meinem Sohn ( 45) oder besser noch der Lehrerin meines Enkels meinen Impftermin überlassen . Das würde ich auch machen, wenn Politiker sagen würden:" bitte liebe Rentner zwischen 70 und 80, lasst euren Kindern den Vortritt. Bei ihnen kommt noch die Existenzangst hinzu. Ihr bekommt eure Rente, auch wenn ihr euch auf Spaziergänge und Lesen beschränkt. "
    In China haben sie brutal die Alten eingesperrt oder sterben lassen. Das geht natürlich nicht. Aber Verständnis von den jüngeren Alten für die Not von Kindern und Enkeln, meinetwegen auch " Opferbereitschaft" benannt und beklatscht, würde das nicht gehen? Es handelt sich doch um eine Generation, die in ihrer Jugend zumindest teilweise noch Nachbarschaftshilfe und Solidarität kannte.

  12. 71.

    Wenn ich "unbureaukratisch" lese und dann was von App, Hotline, Termin, usw.
    dann schrillen bei mir sämtliche Alarmglocken!!!

  13. 70.

    Das sehe ich genau so, wie Sie. DIe Presse schreibt über nicht verimpfte Impfstoffe, ohne darüber zu berichten, daß die Berechtigten einfach keine Einladungen erhalten. Warum wird in den Medien der Grund nicht endlich benannt???

  14. 69.

    Ich danke Ihnen für diesen Beitrag. Ich schließe mich in jedem einzelnen Punkt an.

  15. 68.

    NEIN, die Impfreihenfolge ist kein Murks.

    Berechtigte haben und bekommen keine Einladungen, daher können Sie auch nicht zur Impfung gehen!

    Wann recheriert und klärt der RBB hier endlich?

  16. 67.

    Das mit der Impfreihenfolge ist Murks. Jetzt wird gebettelt, dass die Berechtigten Termine machen... In der Zeit könnten schon andere freiwillig sich impfen lassen. Jeder Geimpfte ist ein Fortschritt. Und das muss schneller gehen.

  17. 66.

    Nein ,sowas brauche ich nicht. Hab diesen Kommentar auch nur geschrieben,weil manche Leute meinen,es sollten sich doch erst mal Fr.Merkel ,Fr.Kalayci & Co. impfen lassen,was ich völligen Quatsch finde. Die nächste Forderung dieser Leute wäre dann wohl der Nachweis,womit sie geimpft wurden und wie der gesundheitliche Verlauf war. Echt absurd und da sie auch noch gar nicht dran sind ,käme dann sicher der nächste Aufreger,von wegen Impfvordrängler.
    Ob diese Leute jetzt zufrieden sind,
    dass Her Kretschmann und seine Ehefrau mit AZ geimpft wurden,möchte ich bezweifeln. Stammtischniveau.

  18. 65.

    Finden Sie solche Showeinlagen von Politikern schön? Also ich nicht. Herr K. wird uns bestimmt nicht verraten wenn es ihn nicht so gut geht.

  19. 64.

    Liebes RBB Team,

    wenn man die Vielzahl der Wortmeldungen der Gruppe ü70 hier wahrnimmt, die immer noch keine Einladung haben...

    ...dann würde ich mir eine wesentlich kritischere Berichterstattung gerade zu der Senatorin wünschen (klang neulich immerhin in einem Beitrag auch mal an)

    Solch Beiträge wie hier oben
    wirken nur wie eine Pressemitteilung der Verwaltung, aber das ist keine Nachricht mit journalistischem Anspruch.

    Bitte kritische Frage stellen
    - Wieviel nach Paragraph 3 ImpfVerordnung haben Anspruch
    - und wieviel (getrennt nach innerhalb in den Absätzen genannten) haben Einladungen und/oder schon Impfung.
    ...dass dann bitte so unterteilt, dass es mit StiKo-Empfehlungen vergleichbar ist.

    Das würde einen eindeutigen (ich denk katastrophalen) Arbeitsnachweis liefern.

  20. 63.

    Die Präposition ohne wird aber prinzipiell schon mit dem Akkusativ verwendet.

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