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Audio: Inforadio | 27.05.2021 | Kirsten Buchmann | Quelle: dpa/Wolfram Steinberg

Wechselunterricht in Berlin

Bildungsverwaltung stellt mehr Aktivitäten im Klassenverband in Aussicht

Die Berliner Senatsverwaltung für Bildung will am Wechselunterricht bis zu den Ferien festhalten, hat aber mehr Aktivitäten im Klassenverband als bisher in Aussicht gestellt. "Wir verstehen die Sorgen in Teilen der Elternschaft und haben die sinkenden Inzidenzen natürlich im Blick", sagte ein Sprecher am Donnerstag.

Deshalb habe die Senatsverwaltung den Schulen bereits vor einer Woche Exkursionen und Projekte im Freien in vollen Lerngruppen oder auch Abschlussfeiern und -veranstaltungen gestattet. Wenn sich die Lage weiter verbessere, seien in den letzten beiden Wochen vor den Ferien weitere Projekte möglich.

Giffey für frühere Öffnung

Berliner Politik streitet über Schulöffnung vor den Ferien

In Brandenburg dürfen die Grundschüler schon kommende Woche wieder in die Schulen zurück, Berlin hat bisher Wechselunterricht bis zu den Sommerferien verordnet. Doch die Stimmen für eine frühere Öffnung der Schulen mehren sich - auch SPD-Spitzenkandidatin Giffey ist dafür.

Streit um Schulöffnung vor den Ferien

Zuvor hatte es wiederholt Kritik auch innerhalb der Koalition an Scheeres' Kurs gegeben: Vor allem die Grünen forderten, die Schulen noch vor den Sommerferien zu öffnen. Die Grünen-Spitzenkandidatin Bettina Jarasch sprach sich dafür aus, zumindest den Grundschülern noch vor den Sommerferien wieder normalen Unterricht zu ermöglichen. "Organisatorische Gründe wie von der Schulsenatorin vorgebracht, können keine Gründe sein, um Berlins Schülerinnen und Schüler die Rückkehr in den Präsenzunterricht zu verwehren", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) plädierte am Donnerstag jedoch dafür, weiter vorsichtig zu sein. Er verwies darauf, dass die Inzidenz, also die Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen einer Woche, unter Schülern in Berlin höher sei als im Durchschnitt. Das könne man nicht wegdiskutieren, Müller.

Am Donnerstag betrug die Inzidenz laut Corona-Lagebericht in Berlin insgesamt 34,1. In der Altersgruppe der 5- bis 9-Jährigen lag der Wertallerdings bei 50,9, unter den 10- bis 14-Jährigen bei 64,4 und unter den 15- bis 19-Jährigen bei 62,7.

CDU: Schulen sofort öffnen

Die SPD-Landesvorsitzende Franziska Giffey schlug in der "Berliner Morgenpost" [morgenpost.de] vor, wenn die Inzidenz auch bei den Kindern dauerhaft unter 50 komme, seien "selbst ein paar Tage Regelunterricht vor den Sommerferien es wert, darüber noch mal zu diskutieren".

Die Berliner CDU forderte unterdessen, die Schulen in der Pandemie "schnellstmöglich" wieder zu öffnen. Die Rückkehr zum sicheren Präsenzunterricht müsse am Dienstag im Senat behandelt werden, sagte der Landesvorsitzende Kai Wegner. Laut Wegner lässt sich ein sicherer Schulbetrieb mit Tests, Luftfiltern, neuen Raumkonzepten und durchdachten Hygieneregeln gestalten.


Sendung: Abendschau, 27.05.2021, 19:30 Uhr

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