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Quelle: dpa-tmn

Mit mRNA-Impfstoff

Stiko empfiehlt Corona-Impfung für Schwangere und Stillende

Künftig sollen sich auch Schwangere und Stillende gegen das Coronavirus impfen lassen. Das geht aus einem Beschlussentwurf der Ständigen Impfkommission (Stiko) hervor. Bisher hatte die Stiko keine generelle Empfehlung für Schwangere abgegeben.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat sich generell für eine Corona-Impfung von Schwangeren und Stillenden ausgesprochen. "Nach eingehender Beratung und Bewertung der vorhandenen Evidenz" empfehle die Stiko eine Impfung für Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel und für Stillende mit zwei Dosen eines mRNA-Impfstoffs, teilte das Robert Koch-Institut (RKI) am Freitag mit. In Deutschland sind die beiden auf dieser Technologie basierenden Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna zugelassen.

Der Beschlussentwurf der Empfehlung muss nun noch in ein sogenanntes Stellungnahmeverfahren mit den Bundesländern und beteiligten Fachkreisen, ist also noch keine endgültige Empfehlung. In der bislang geltenden Impfempfehlung spricht sich die Stiko bislang noch nicht für eine generelle Impfung in der Schwangerschaft aus.

Alte und kranke Menschen im Fokus

Auffrischungsimpfungen gegen Corona in Berlin gestartet

Während die Debatte noch läuft, für wen eine dritte Corona-Impfung sinnvoll ist, hat Berlin seine Auffrischungs-Impfkampagne gestartet. Zunächst gibt es ein Angebot nur für besonders gefährdete Menschen, etwa Bewohner von Alten- und Pflegeheimen.

Spahn mit Appell an schwangere und stillende Frauen

Zufällige Impfungen von Schwangeren, etwa wenn diese noch nicht wüssten, dass sie ein Baby erwarten, seien aber "keine Indikation für einen Schwangerschaftsabbruch", heißt es.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte: "Auch schwangere und stillende Frauen haben nun eine klare Empfehlung zur Impfung. Das bedeutet nach vielen Monaten mit vielen offenen Fragen nun endlich wissenschaftlich begründete Gewissheit." Er wandte sich mit einem dringenden Appell an schwangere und stillende Frauen: "Fragen Sie Ihren Arzt. Lassen Sie sich impfen. Sie schützen sich und Ihr Kind."

Ärzte konnten auch bislang schon Schwangere impfen, die Stiko-Empfehlung schloss aber bisher nur Schwangere mit Vorerkrankungen und einem daraus resultierenden hohen Risiko für eine schwere Corona-Erkrankung oder mit einem erhöhten Ansteckungsrisiko aufgrund ihrer Lebensumstände ein.

Die Stiko ist ein unabhängiges Gremium. Sie entwickelt Impfempfehlungen und blickt dabei auf den Nutzen für den Einzelnen und die gesamte Bevölkerung. Die Experten werten dafür internationale Daten und Studien aus. Die Empfehlungen gelten als medizinischer Standard, wie es auf der Stiko-Webseite heißt.

Biontech will Zulassung des Impfstoffs für Fünf- bis Elfjährige

Spahn begrüßte zugleich die Pläne des Impfstoffherstellers Biontech, rasch eine Zulassung des Impfstoffs gegen Corona für Fünf- bis Elfjährige zu beantragen. "Das ist eine gute Nachricht", sagte Spahn dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Die Zulassung würde es ermöglichen, auch jüngere Kinder besser zu schützen", betonte der Minister. Die Stiko würde über eine Impfempfehlung für Kinder in dieser Altersgruppe erst nach einer möglichen Zulassung entscheiden.

Sendung: Abendschau, 10.09.2021, 19:30 Uhr

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