Nonnemacher setzt auf Ärzte und mobile Impfteams statt auf Impfzentren
Trotz steigender Zahlen bei den Corona-Schutzimpfungen werden die Impfzentren in Brandenburg vorerst nicht wieder geöffnet.
Die Brandenburger Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) sagte am Freitag in Brandenburg aktuell vom rbb, die Impfzentren hätten im Sommer wochenlang leer gestanden, weil niemand mehr gekommen sei. Nicht zuletzt aus finanziellen Gründen seien sie deshalb Ende September geschlossen worden.
Die Corona-Infektionslage an Brandenburger Schulen verschärft sich. Die Zahl der Corona-Fälle hat sich innerhalb einer Woche mehr als verdoppelt. Mehr als 11.000 Kinder befinden sich daher jetzt in Quarantäne.
Brandenburg setzt auf Hausärzte und mobile Impfteams
Jetzt steige die Zahl der Impfungen erfreulicherweise wieder an, so Nonnemacher. Deshalb müssten nun Impfangebote wieder ausgeweitet werden. Sie setze dabei aber eher auf dezentrale Lösungen wie Hausärzte und mobile Impfteams. Die Rückkehr von Impfzentren schließe sie aber auch nicht kategorisch aus, so Nonnemacher.
Anders als ihre Amtskollegin in Berlin, Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD), sprach sich Nonnemacher dagegen aus, Geimpften zu empfehlen, sich nicht mehr mit Ungeimpften zu treffen. Man dürfe die Polarisierung in der Gesellschaft nicht noch weiter vorantreiben. Angesichts der hohen Corona-Zahlen hatte Kalayci ihren Appell auf Twitter veröffentlicht und außerdem dazu aufgerufen, freiwillig auf Kontakte insgesamt zu verzichten.
Die Infektionszahlen in Berlin sind hoch, die Corona-Regeln werden ab Montag verschärft. Gesundheitssenatorin Kalacyi geht das offenbar nicht weit genug: Sie ruft auf, Kontakte vom Impfstatus abhängig zu machen.
Cottbus will Impfzentrum
Die Stadt Cottbus zieht währenddessen die Eröffnung eines neuen Corona-Impfzentrums an einem neuen Standort in Erwägung. Das sagte Stadtsprecher Jan Gloßmann am Freitag dem rbb. Eine Wiedereröffnung des Impfzentrums in den Cottbuser Messehallen sei allerdings ausgeschlossen.
Der Krisenstab des Elbe-Elster-Kreises will in der kommenden Woche beraten, wie die Impfquote erhöht werden kann. Der Landkreis ist der Brandenburger Corona-Hotspot. Am Freitag lag die Sieben-Tage-Inzidenz bei 790.
Im Landkreis Dahme-Spreewald wird ein mobiles Impfteam vorbereitet. Die Voraussetzungen dafür würden zur Zeit geprüft und der Bedarf ermittelt, so eine Kreissprecherin.