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Audio: Inforadio | 23.12.2021 | Interview mit Senatorin Gote (Grüne) | Quelle: imago images/C. Hardt

Corona-Maßnahmen

Giffey und Gote sprechen sich für Impfpflicht aus

Es mehren sich die Stimmen für eine allgemeine Impfpflicht. Auch die Berliner Regierende Bürgermeisterin Giffey und die Gesundheitssenatorin Gote plädieren dafür. Es sei das beste Mittel, "gegen die Pandemie gewappnet zu sein".

Die Berliner Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) hat eine Corona-Impfpflicht als "logische Schlussfolgerung" bezeichnet. Grundsätzlich sei eine solche Pflicht das "allerletzte Mittel", sagte Giffey am Donnerstag den Fernsehsendern RTL/ntv.

Alle anderen Instrumente der Pandemie-Bekämpfung müssten vorab ausgereizt werden. Aber ab dem Punkt, an dem der gesamte Gesundheitsschutz der Bevölkerung sowie die kritische Infrastruktur gefährdet seien, müsse man in der Abwägung diese Pflicht auch eingehen. "Deswegen ist es jetzt eine logische Schlussfolgerung, das zu tun."

Neue Corona-Regeln

Berlin senkt Personenobergrenzen für Kultur, Sport und private Treffen

Private Treffen werden ab Dienstag für Geimpfte und Genesene auf höchstens zehn Personen beschränkt, das hat der Berliner Senat am Donnerstag beschlossen. Auch bei Kultur- und Sportveranstaltungen wird die Höchstzahl an Besuchern herabgesetzt.

Gote plädiert für Impfpflicht für Erwachsene

Auch die neue Berliner Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) sprach sich für eine Corona-Impfpflicht aus. "Wir wissen mittlerweile, dass das Impfen sicher ist, dass es gut ist und dass es das beste Mittel ist, um auch in Zukunft gegen die Pandemie gewappnet zu sein", sagte Gote im Inforadio vom rbb am Donnerstag. Deswegen sei sie unbedingt für eine Impfpflicht - "für Erwachsene, wohlgemerkt".

Bisher wurde nur eine berufsbezogene Impfpflicht in Gesundheitseinrichtungen beschlossen, die ab dem Frühjahr gelten soll.

Ansammlungsverbote an einigen Orten geplant

Der Berliner Senat berät am Donnerstag auf einer Sondersitzung über die Corona-Lage und die sich rasch verbreitende Virusvariante Omikron. Dabei geht es zum einen um die Umsetzung neuer Beschränkungen auch für geimpfte und genesene Menschen. Was die Ministerpräsidentenkonferenz beschlossen hat, wird laut Gote umgesetzt. Es werde auch um Ansammlungsverbote an einigen Orten an Silvester in Berlin gehen.

"Wir können ja alle miteinander sehr viel tun, dass wir Kontakte reduzieren", sagte die Senatorin weiter. Jeder könnte schon heute anfangen, möglichst nur noch das zu tun, was unbedingt nötig sei, sich nicht mit vielen Menschen treffen, zu überlegen: "Muss ich wirklich noch mal einkaufen gehen? Muss ich wirklich noch mal diese Menschen treffen oder zu dieser Veranstaltung?"

Deutschland ohne Impfregister

Wer soll eine allgemeine Impfpflicht umsetzen?

Bereits im März könnte es eine allgemeine Impfpflicht geben. Ein Impfregister, wie in Österreich, will die Bundesregierung aber nicht. Welche Aufgaben damit auf die Gesundheitsämter zukämen, zeigt schon die Masern-Impfpflicht. Von E. Angeloudis, D. Donath und M. Pohl

"Wir müssen wachsam bleiben"

In Berlin seien viele Regeln schon umgesetzt. Für die Feiertage sei die Stadt gut aufgestellt. "Wir müssen aber wachsam bleiben." Beim Impfen will die Senatorin aufs Tempo drücken: "Wir müssen noch viel, viel mehr impfen."

Bund und Länder hatten am Dienstag unter anderem Kontaktbeschränkungen auf zehn Personen bei privaten Treffen ab dem 28. Dezember beschlossen.

Sendung: Inforadio, 23.12.2021, 10:20 Uhr

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