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Audio: Inforadio | 10.12.2021 | Dilek Kalayci | Quelle: dpa/Annette Riedl

Berliner Gesundheitssenatorin

Kalayci: Noch nicht alle Impfstellen für Kinder-Impfungen bereit

Ab nächstem Mittwoch sollen Kinder in Berlin gegen Covid geimpft werden können. Die Impfzentren stehen dafür bereit, wie Gesundheitssenatorin Kalayci im rbb bestätigt. Gesprächsbedarf gebe es noch mit den Bezirken, was das Impfen in Schulen angeht.

In Berlin sind noch nicht alle Impfstellen für den Corona-Impfstart für Kinder ab fünf Jahren vorbereitet. Zwar sollen die Impfungen für jüngere Kinder in den großen Zentren am kommenden Mittwoch beginnen, aber der Einsatz der mobilen Impfteams in Schulen sei noch nicht klar. Das sagte die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci am Freitag im Inforadio vom rbb.

Abstimmung mit Bezirksstadträten läuft

"Die Schulen müssen auch sagen 'Ja, wir wollen das'. Wir sind in Abstimmung mit den Bezirksstadträten heute. Wir haben noch nicht alle Bezirke zusammen. Aber ich bin da wirklich noch sehr optimistisch, dass wir mindestens mit einer Schule pro Bezirk starten. Und natürlich auch das Impfen im Zoo, im Freizeitzentrum FEZ und im Naturkundemuseum wird auch nächste Woche starten", erklärte sie.

Bei "individuellem Wunsch" für alle möglich

Stiko empfiehlt Corona-Impfung für Kinder mit Vorerkrankungen

Die Ständige Impfkommission hat sich zum Thema Kinder-Impfungen geäußert und eine Empfehlung ausgesprochen: Kinder von fünf bis elf Jahren mit Vorerkrankungen sollen geimpft werden können - gesunde Kinder auf Wunsch aber auch.

DRK beginnt Mittwoch in Tegel mit Kinderimpfungen

Unterdessen meldet das Deutsche Rote Kreuz (DRK), dass im Impfzentrum Tegel Mittwochnachmittag die ersten KInderimpfungen geplant sind. Vorgesehen seien zehn zusätzliche Impfkabinen, die möglichst kindgerecht gestaltet werden sollen, unter anderem mit Blick auf die Farbgebung, sagte der Sprecher des DRK Berlin-Brandenburg, Karsten Hintzmann, am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Der Landesverband betreibt das Impfzentrum auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel und ist für die Projektsteuerung aller Impfzentren zuständig.

"Wir haben mit Kinderimpfungen noch keine Erfahrung, aber wir gehen davon aus, dass wir zwischen 200 und 250 Impfungen pro Tag in Tegel schaffen", sagte Hintzmann. Im Impfzentrum sind auch Kinderärzte eingesetzt, nicht zuletzt für Beratungsgespräche. Für die Kinderimpfungen sei zusätzliches Personal nötig, sowohl bei den Ärzten als auch bei den Helfern. "Wir werden außerdem von der Bundeswehr unterstützt" sagte Hintzmann. Für jedes der drei Impfzentren seien 30 Soldaten vorgesehen.

"Es ist für die Hilfsorganisationen extrem anspruchsvoll, diese Struktur kurzfristig aufzubauen", so der DRK-Sprecher. "Es ist nicht so, dass man das aus dem Stand macht, das ist ein Riesenkraftakt." Hintzmann wies darauf hin, dass die Impfkapazitäten in den Berliner Impfzentren in den vergangenen Wochen verdoppelt worden seien. "Insofern ist das Thema Kinderimpfen eine zusätzliche Sonderanstrengung."

Malteser Hilfsdienst machte noch keine Angaben

Der Malteser Hilfsdienst, der das Impfzentrum auf dem Messegelände betreibt, machte auf Anfrage noch keine Angaben zu Details der Kinderimpfungen. Kalayci kündigte den Start auch dort für kommenden Mittwoch an. Vorgesehen ist das auch für das Impfzentrum im ehemaligen Kongresszentrum ICC, das nächste Woche öffnen soll.

Regelung greift ab Mitte März

Bundestag und Bundesrat beschließen Impfpflicht in Pflegeberufen

Mitarbeitende von Kliniken, Pflegeheimen, Arztpraxen, Rettungsdiensten und Geburtshäusern müssen ab März nachweisen, dass sie vollständig gegen das Coronavirus geimpft sind. Impfen sollen nun auch Apotheker und Fachärzte.

Kalayci: Nicht zulasten der Erwachsenen-Impfungen

Kalayci betonte, dass die Kinder-Impfungen nicht zulasten der Auffrischungs- und Erstimpfungen für Erwachsene gingen: "Wir haben extra Kapazitäten zusätzlich für Kinder aufgebaut. [...] Wir haben wirklich keine Zeit zu verlieren."

Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat am Donnertag eine Impfung für Kinder von fünf bis elf Jahren mit Vorerkrankungen und im Umfeld von Risikopatienten empfohlen. Eltern können ihre Kinder aber auch sonst impfen lassen, wenn sie das möchten.

Eltern haben das letzte Wort

"Die Eltern müssen entscheiden, lasse ich mein Kind impfen oder nicht. Der Impfstoff ist für Kinder zugelassen und ich habe mich wirklich gefreut, dass die Stiko hier den Zusatz formuliert hat, bei individuellem Wunsch können auch Kinder ohne Vorerkrankungen geimpft werden", so Kalayci. Die SPD-Politikerin ergänzte: "Ich hoffe, dass auch viele Kinder- und Jugendärzte auch dem Elternwunsch, ihr Kind impfen zu lassen, nachkommen."

Sendung: Inforadio, 10.12.2021, 07:05 Uhr

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