Bei "individuellem Wunsch" für alle möglich - Stiko empfiehlt Corona-Impfung für Kinder mit Vorerkrankungen

Do 09.12.21 | 17:56 Uhr
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Ein Kind wird gegen Covid-19 geimpft
Video: Branenburg Aktuell | 09.12.2021 | Stepahie Teistler | Bild: picture alliance/Laci Perenyi

Die Ständige Impfkommission hat sich zum Thema Kinder-Impfungen geäußert und eine Empfehlung ausgesprochen: Kinder von fünf bis elf Jahren mit Vorerkrankungen sollen geimpft werden können - gesunde Kinder auf Wunsch aber auch.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt den Covid-19-Impfstoff BioNTech und Pfizer für fünf- bis elfjährige Kinder mit Vorerkrankungen. Bei individuellem Wunsch könnten auch Kinder ohne Vorerkrankung geimpft werden, teilte die beim Robert-Koch-Institut angesiedelte Stiko am Donnerstag mit.

Noch nicht genug Daten für generelle Empfehlung

Das Ziel der Impfungen sei es, schwere Covid-19-Verläufe und Todesfälle bei Kindern zu verhindern. Bei Kindern ohne Vorerkrankung gebe es für solche schweren Verläufe aber nur ein geringes Risiko. Dagegen könne das Risiko seltener Nebenwirkungen der Impfung bei Kindern bislang nicht eingeschätzt werden. Das liege an der eingeschränkten Datenlage, heißt es in der Mitteilung des RKI. Deshalb gab die Stiko noch keine generelle Impfempfehlung für Kinder zwischen fünf und elf Jahren aus.

An der Wirksamkeit des Impfstoffes gebe es keine Zweifel, versicherte Stiko-Mitglied Dr. Martin Terhardt gegenüber dem rbb, da könne man sich auf die Zulassungsstudie verlassen. Bekannt sei auch, dass Kinder ebenfalls häufig die üblichen Nebenwirkungen, wie Kopfschmerzen oder Gliederschmerzen zeigten. Allerdings reiche die Datenlage in Bezug auf seltenere und sehr seltene Nebenwirkungen noch nicht aus.

Dafür bräuchte die Stiko "eine viel größere Gruppe, die geimpft wurde", erklärte Terhardt, "diese Daten haben wir noch nicht, die erwarten wir aus den USA, aus der dortigen Anwendung seit fünf Wochen." In einigen Wochen sei mit diesen Daten zu rechnen.

Impfstofflieferung ab dem 13. Dezember angekündigt

Neben Kindern mit Vorerkrankungen, legt die Stiko in ihrer Empfehlung auch eine Impfung von Kindern nahe, in deren Umfeld sich Menschen mit hohem Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf befinden und die sich nicht selbst oder nur unzureichend durch eine Impfung schützen können - Hochaltrige und Immunsupprimierte werden hier als Beispiele genannt. Die Empfehlung der Stiko muss nun noch durch das notwendige Stellungnahmeverfahren in den Bundesländern und zuständigen Fachkreisen. Der spezielle Impfstoff soll ab dem 13. Dezember in Deutschland ausgeliefert werden.

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte Ende November grünes Licht für den Einsatz des Impfstoffs bei Kindern gegeben. Bei der EU-Zulassung des Impfstoffs ab zwölf Jahren im Mai hatte die Stiko zunächst ebenfalls nur Impfungen von Jugendlichen mit Vorerkrankungen empfohlen. Erst im August hatte sie diese dann allen ab zwölf Jahren empfohlen und auf eine breitere Datengrundlage verwiesen. Auch in der aktuellen Empfehlung kündigte die Stiko an, die Empfehlung in Zukunft möglicherweise anzupassen, sollten weitere Daten zur Sicherheit des Impfstoffes für die Altersgruppe unter zwölf Jahren vorliegen.

Berlin startet am 15. Dezember in Schulen und Impfzentren

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) bezeichnete die Entscheidung der Stiko als erleichternd. In einer Pressekonferenz nach der ersten Ministerpräsidentenkonferenz mit der neuen Bundesregierung betonte Müller am Donnerstagabend, dass auch Impfungen für Kinder bei einem individuellen Wunsch möglich sind. Er rief dazu auf, Beratungen anzunehmen und Rücksprachen mit den Kinderärzten zu halten. Er hoffe, dass sehr viele dieses Angebot auch in Anspruch nehmen.

Zuvor kündigte die neue Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Die Grünen) noch einmal an, dass der Impfstoff für Kinder ab fünf Jahren ab der kommenden Woche verfügbar sein soll und forderte, es müsse dann "sofort losgehen". Sie warb neben den Impfzentren auch für mobile Impfangebote speziell für Kinder und eine "Infrastruktur, damit Familien sich gut informieren und beraten lassen" könnten. Die Stiko empfiehlt eine Impfung mit dem mRNA-Impfstoff Comirnaty (Biontech), wie bislang auch in zwei Dosen mit einem Abstand von drei bis sechs Wochen.

Brandenburg hatte zuletzt bereits angekündigt, so früh wie möglich - also ab dem 13. Dezember - mit dem Impfangebot für die fünf- bis elfjährigen Kinder beginnen zu wollen. Der Berliner Senat hatte angekündigt, ab dem 15. Dezember Impfungen von Kindern zwischen fünf und elf Jahren anbieten zu wollen. Dafür werden mehrere Berliner Schulen als Impfstandorte ausgewählt. Die Eltern müssten dabei sein, wenn ihre Kinder die Impfung erhalten, hieß es. Neben den Schulen soll auch an besonderen Orten, wie im Zoo oder Naturkundemuseum geimpft werden In den Berliner Impfzentren, am ehemaligen Flughafen Tegel und an der Messe, soll es insgesamt zusätzlich 35 Impf-Kabinen für Kinder geben.

Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) begrüßte die Ankündigung der Stiko gegenüber der DPA. "Es kommt nun darauf an, dass der Bund den Impfstoff auch wie angekündigt liefert", sagte Kalayci.

Sendung: Inforadio, 09.12.2021, 16:20 Uhr

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59 Kommentare

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  1. 59.

    Jeder verantwortungsvolle Kinderarzt empfiehlt im Winter Vitamin-D Gabe in Form von Tabletten. Es ist nicht neu dass unsere Sonneneinstrahlung hierfür nicht ausreicht, traurig dass es immer noch so viele Menschen gibt die sich schlicht nicht oder falsch informieren. Und jeder gute Hausarzt überprüft bei seinen Patienten regelmäßig den Vitamin-D-Spiegel im Blut und verschreibt je nach Ergebnis Vitamin D. Das ist im Übrigen die beste Vorbeugung auch gegen einen schweren Covid-Verlauf, zusätzlich zur Impfung.

  2. 58.

    UFF,wie sind sie den drauf ??
    Man impft ein Kind, das es gesund bleibt ,sonst nichts

  3. 57.

    Kleine Korrektur: Ich meinte 20 Millionen Impfdosen. Solidarität ist der Weg.

  4. 56.

    "... Aber Vitamin D sollten sie trotzdem zu sich nehmen, das beugt sich Osteoporose vor. ..."

    Ihr Kinderarzt wird Ihrem Kind doch wohl nicht eine Vitamin D-Einnahme empfehlen, oder etwa doch?
    Welches Kind nimmt im Kindesalter vorbeugend gegen Osteoporose Vitamin D in unseren Breitengraden (wir leben nicht in Schweden, wo es im Winter um 14.00 Uhr dunkel ist)?
    Oder ist Ihr Kind nicht regelmäßig draußen im Sonnen- bzw. Tageslicht?

  5. 55.

    Wenn Sie Ihren Kindern Vitamin D geben wollen sollten Sie sie mehr an die Sonne lassen. Das ist der natürliche Weg wie Sie Ihren Kindern Vitamin D zukommen lassen können. Außerdem ist eine ausgewogene eine Voraussetzung der elterlichen Fürsorge. Alles andere wäre eine Vernachlässigung. Durch Solidarität Ihnen gegenüber wird Ihnen jetzt die Möglichkeit geboten Ihr Kind impfen zu lassen. Schenken Sie uns (der Gesellschaft) auch ein wenig Solidarität zurück und lassen Sie Ihr Kind zeitnahe impfen. 2 Millionen Impfungen verimpfen sich nicht von allein.
    Bei den Mengen des Impfstoffes können Sie sich bei Ihrem ehemaligen Gesundheitsminister für die Rationierung bedanken damit auch Ihr Kind BioNTech bekommt. Wie Sie sehen können sind Sie solidarisch gesichert.

  6. 54.

    "... Biontec empfiehlt inzwischen die Impfung alle drei (!) Monate, ..."

    M.E. wurde gesagt, eine Auffrischungsimpfung bereits NACH drei Monaten und nicht ALLE drei Monate.
    Oder wurde dies jetzt aktuell geändert und ich hab's verpasst?
    Wenn ja, haben Sie evtl einen Link dazu?

  7. 53.

    Wozu muss man jetzt in Urlaub bzw gar Ski Urlaub fahren??
    Und, ich finde, ALLE, die aus dem Urlaub kommen, sollten min 21 Tage in unbezahlte Quarantäne gehen müssen. Eben um nicht weitere Mutanten einzuschleppen. !!
    Völlig Verantwortungslos

  8. 52.

    Eltern sind sich selbst und ihren Kindern gegenüber verpflichtet alles menschenmögliche für deren Gesundheit und Wohlergehen zu unternehmen.
    Letztendlich liegt die Entscheidung, was wird, bei Euch Eltern. Also informiert Euch bei Euren Kinderärzten und nicht alein im Internet, trefft dann Eure Entscheidung für oder gegen das Impfen.

  9. 51.

    Heute Leute.... Jana hat das erfolgsrezept....
    Alle nen Apfel essen, und die Pandemie ist Geschichte :-) esst Vitamin D .... lol

  10. 50.

    Dieser Öko Scheiss..... vitamine schützen vor Covid???
    Z.b. Vit D. nutzt garnix. Es ist ein reines Glückshormon. Und zuviel ist sogar schädlich !! (https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2020/08/05/unnoetig-hochdosiertes-vitamin-d-in-nahrungsergaenzungsmitteln)
    Alle Impfen ist das einzige was vor schweren Verläufen hilft (genau wie die Grippeschutz Impfung). Erkältung ja, aber nicht lebensbedrohlich.
    Also, alle durchimpfen, ohne wenn und aber. Impfstoff gibt es genug !! !! !!

  11. 49.

    Also sind Sie unsolidarisch.... Sie haben ja Ihr Kind Impfen lassen damit es nicht in Quarantäne muss...

  12. 48.

    Oma und Opa sollten sich selbstverständlich impfen lassen. Das steht doch hier gar nicht zur Diskussion. Aber Vitamin D sollten sie trotzdem zu sich nehmen, das beugt sich Osteoporose vor. Natürlich regelmäßig kontrolliert durch Blutuntersuchungen beim Hausarzt. Und Impfstoff für Kinder gibt es aktuell noch nicht genug. Vielleicht ist Ihnen entgangen, dass die Dosis und Zusammensetzung eine andere ist.

  13. 47.

    Sieht man bei Jana.... mein Kind hat sich Impfen lassen um sich zu schützen und aus keinem anderen Grund.

  14. 46.

    Und Obst und Vit D beim Kind hilft auch der Oma und dem Opa? Hä? Tragen die alle einen Alu-Hut zum Schutz? Und wir nehmen den Kindern keinen Impfstoff weg - es gibt GENUG Impfstoff. Dass Deutschland für Logistik zu doof ist, ist eine andere Sache...

  15. 45.

    Wieso unterstellt? Es ist ein Fakt dass geimpfte Personen, egal ob Erwachsene oder Kind, nicht in Quarantäne müssen. Natürlich kann jeder beruhigter schlafen, wenn er weiß dass ihm oder seinem Kind nicht von heute auf morgen eine Quarantäne droht und man nicht mehr zur Arbeit kann. War bei uns auf jeden Fall mit ausschlaggebend bei der Entscheidung für die Impfung.

  16. 44.

    Wir üben Solidarität indem wir den Kindern, die die Impfung benötigen nicht zum jetzigen Zeitpunkt den Impfstoff wegnehmen. Jeder der sein gesundes Kind jetzt impfen lässt handelt unsolidarisch. Ende Januar gibt es vielleicht genügend Impfstoff und dann kann man eventuell drüber nachdenken. Bis dahin stärke ich mein Kind mit Obst und Vitamin D gegen alle Viren, die im Winter so lauern, sei es Corona, RSV oder das Norovirus.

  17. 43.

    Momentmal.....Sie haben doch Eltern unterstellt mit der Impfung die Quarantäne umgehen zu wollen?? Oder was wollten Sie uns mit Ihrem ersten Kommentar Mitteilen?

  18. 42.

    "und einem Unterstellt wenn man sein Kind Impfen lässt die Quarantäne umgehen zu wollen....". Nancy, du glaubst gar nicht, wie vielen das schon für eine Impfung von Kindern als Grund ausreicht.

  19. 41.

    Steffen, warum werden dann alle (!) Mädchen gegen HPV geimpft mit 12 Jahren? Wo ist denn DA das Risiko? Und für Masern gibt es sogar eine Impf-Pflicht, die heimlich Mumps und Röteln mit umfasst, da es keinen Einzelimpfstoff gibt...

  20. 40.

    Menschen wie Sie polarisieren die Gesellschaft und tragen damit zum Treiben der Pandemie bei! Mein Sohn hat sich gleich nach seinem 12. Geburtstag impfen lassen und war danach so krank wie in seinem ganzen Leben zuvor nicht. Er hat seinen Beitrag zur Pandemiebekämpfung geleistet und es ist in Ordnung, dass er sich als Dank nicht mehr ständig testen muss. Bei Halskratzen oder Schnupfen testet er sich trotzdem, ich denke das ist verantwortungsvoll genug. Symptomlose Testung bei Geimpften lehnt auch Herr Drosten ab. Und was den Skiurlaub angeht: Es gibt Menschen die tanken in einer Woche soviel Energie, um Kraft für ein ganzes Jahr zu haben. Woher nehmen Sie sich das Recht diese Leute zu verurteilen? Wer keine Kraft hat, kann auch keine Pandemie bekämpfen oder das System aufrecht erhalten!!!

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