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Video: Abendschau | 11.01.2022 | S. Wendling | Quelle: dpa/J. Carstensen

Kultur, Freizeit und Sport

Berliner Senat beschließt Ausweitung von 2G-plus - FFP2-Maskenpflicht in ÖPNV kommt

Nicht nur in der Berliner Gastronomie, sondern auch in den Bereichen Freizeit, Kultur und Sport soll der Zugang nach dem Prinzip 2G-plus kontrolliert werden. Das hat der Senat beschlossen. Die Regierende Bürgermeisterin Giffey nannte die Lage sehr ernst.

Berlin schränkt wegen der stark steigenden Infektionszahlen den Zugang zum öffentlichen Leben weiter ein. Der Senat habe beschlossen, die Regelung nach dem Prinzip 2G-plus auf die Bereiche Kultur, Freizeit und Sport auszudehnen, kündigte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) am Dienstag an. Dies gelte für Veranstaltungen mit mehr als zehn Personen. Jugendliche unter 14 Jahren sind davon ausgenommen.

2G plus gilt künftig auch in der Gastronomie, darauf hatte sich der Bund-Länder-Gipfel am vergangenen Freitag bereits geeinigt. Das bedeutet, dass Gaststätten nur noch Geboosterte einlassen dürfen - Geimpfte oder Genesene brauchen zusätzlich einen aktuellen Test.

Beschluss der Bund-Länder-Runde

Zugangsregel für Gastronomie wird verschärft - Quarantänedauer wird verkürzt

Vorfahrt für Geboosterte: Dreifach Geimpfte dürfen weiterhin ohne Testergebnis in Restaurants, zugleich können sie auf eine Quarantäne verzichten. Die Bund-Länder-Runde hat am Freitag entsprechende Regelungen beschlossen.

FFP2-Masken im ÖPNV

Für den Einzelhandel gilt hingegen weiter 2G. Zutritt haben also Geimpfte und Genesene. Eine FFP2-Maskenpflicht in Geschäften sei im Senat diskutiert, aber nicht beschlossen worden, so Giffey. Das sei aber nicht vom Tisch, sondern ein möglicher zusätzlicher Schritt.

In öffentlichen Verkehrsmitteln müssen Berlinerinnen und Berliner künftig FFP2-Masken tragen. Für Bedürftige will der Senat 1,4 Millionen kostenlose Masken bereitstellen. Die neue Infektionsschutzverordnung soll am Samstag (15. Januar) in Kraft treten.

Senat verteilt 1,4 Millionen FFP-2-Masken

Etwa 1,4 Millionen FFP-2-Masken sollen in den kommenden Tagen laut Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales in Einrichtungen der Bezirke, der Wohnungslosenhilfe und in Einrichtungen des Landesamtes für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) verteilt werden, um Menschen mit geringem Einkommen, sowie Obdachlose und Geflüchtete zu unterstützen.

Auch über Ausgabestellen in den Bezirken, z. B. in Bürgerämtern und sozialen Einrichtungen, sollen FFP-2-Masken verteilt werden. Anspruch auf kostenlose Masken haben auch Berlinerinnen und Berliner mit einem "berlinpass", den Beziehende von Sozialhilfe und Grundsicherung bekommen. Auch Bafög-Beziehende sowie Azubis, die Ausbildungsbeihilfe erhalten, können sich die FFP-2-Masken abholen.

Noch keine Entscheidung zu Quarantäne

Giffey betonte, sie gehe davon aus, dass in den nächsten Tagen mehr als die Hälfte der Berlinerinnen und Berliner geboostert sein werden. Bei den Erstimpfungen liegt die Quote derzeit bei über 75 Prozent. Künftig soll der zusätzliche Kontrollaufwand für Betriebe und Einzelhandel auch mit Überbrückungshilfe finanziert werden können, so Giffey.

Keine Entscheidung gab es allerdings bei der verkürzten Quarantänepflicht, auf die sich die Ministerpräsidentenkonferenz ebenfalls geeinigt hatte. Berlins Gesundheitssenatorin Ulrike Gote (Grüne) sagte, dazu brauche es zunächst eine Entscheidung des Bundesrats. Dieser will am Freitag zu einer Sondersitzung zusammenkommen.

Bei den Entscheidungen zu den Berliner Schulen kam es zu keinem Kurswechsel. In der ersten Woche nach dem Jahreswechsel stiegen die Infektionszahlen beim Lehrpersonal und in der Schülerschaft laut Giffey leicht an. Sie seien aber "noch nicht besorgniserregend", sagte die Regierende Bürgermeisterin. Der Senat sei sich einig, dass alles dafür getan werden soll, um die Schulen offen zu halten.

Giffey: "Lage ist sehr, sehr ernst"

Hintergrund für die erneute Verschärfung ist die Ausbreitung der besonders ansteckenden Virus-Variante Omikron und die erhebliche Zunahme bei den Infektionszahlen. "Die Lage ist sehr, sehr ernst, in Berlin ganz besonders", sagte Giffey.

Die Corona-Inzidenz betrug am Dienstag nach den Daten des Robert Koch-Instituts berlinweit (RKI) 737,2. In den Tagen zuvor lag sie noch unter 700, nach Weihnachten unter 300. Berlin rangiert damit inzwischen im Vergleich der Bundesländer auf dem zweiten Platz.

Nur in Bremen wurde am Dienstag eine höhere Zahl registriert. Die durchschnittliche Zahl der Neuinfektionen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen in Deutschland betrug knapp 388.

Sendung: Abendschau, 11.01.2022, 19:30 Uhr

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