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Audio: Inforadio | 09.02.2022 | B. Schoenau | Quelle: dpa/A. Heimken

Corona-Maßnahmen

Krankenhausgesellschaft und Virologe reagieren entspannt auf Lockerungen

Erste Lockerungen der Corona-Maßnahmen sind in Kraft - der Virologe Schmidt-Chanasit kann sich noch weitere Öffnungen vorstellen. Relevant für die Debatte sind nicht nur die Inzidenzen, sondern auch eine neue Erkenntnis aus den Kliniken.

Trotz steigender Infektionszahlen beginnt für die Corona-Pandemie hierzulande eine neue Phase - die Bundesländer lockern, und weitere Erleichterungen werden diskutiert. Der Virologe Schmidt-Chanasit sagte im rbb-Inforadio am Mittwoch, es sei richtig, auf die Entwicklung in den einzelnen Bundesländern zu schauen.

In Hamburg, Bremen und Schleswig-Holstein etwa sei die Dynamik der Omikron-Welle bereits gebrochen. Zudem gebe es im Norden eine hohe Impfquote. Das gebe die Freiheit, Lockerungen verantwortungsvoll durchzuführen, sagte Schmidt-Chanasit. In Berlin zeigt ein Blick auf die Inizidenzen der letzten Tage, dass möglicherweise ebenfalls ein Wendepunkt erreicht sein könnte. Seit dem 28. Januar sinken die Fallzahlen leicht. Die Labore sind nur noch zu 78 Prozent ausgelastet, wie Gesundheitsministerin Ulrike Gote (Grüne) mitteilte.

Kliniken bewältigen Omikron-Welle gut

Nicht nur die Inzidenzen sind ein relevanter Faktor, wenn es um Lockerungen geht, sondern auch die Frage, wie die Krankenhäuser die derzeitige Lage bewältigen. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft geht davon aus, dass die Kliniken die Omikron-Welle gut bewältigen. "Ich rechne aktuell für die kommenden Wochen nicht mehr mit einer Überlastung des deutschen Gesundheitswesens", sagte Gerald Gaß, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) der "Bild-Zeitung".

Das Gesundheitsministerium in Brandenburg berichtete zuletzt, dass gut zehn Prozent der Intensivbetten im Moment mit Covid-Patienten belegt seien. Mitte Dezember lag die Auslastung noch bei 27 Prozent. Allerdings beobachten Kliniken, dass wieder mehr Patienten auf Covid-Normalstationen kämen.

In Berlin liegt die Hospitalisierungsinzidenz mit 25,4 Prozent derzeit vergleichsweise hoch, in Brandenburg bei 4,98 Prozent weit darunter. Gesundheitssenatorin Gote erläuterte zur aktuellen Corona-Lage in Berlin, die Hospitalisierungsinzidenz sei binnen Wochenfrist um fünf Prozent gestiegen. "Das muss genau angeschaut werden. Die Belegung der Normalstationen mit Covid-Patienten steigt an. Wir müssen immer noch planbare Operationen verschieben. Die Zahlen auf den Intensivstationen sind gleich geblieben", so Gote.

Corona-Grafiken

Das sind die aktuellen Fallzahlen in Berlin und Brandenburg

Die Corona-Lage in Berlin und Brandenburg: Wie viele Covid-19-Erkrankte liegen in den Kliniken? Wie entwickelt sich die Lage? Alle wichtigen Erkenntnisse in Grafiken. Von Haluka Maier-Borst, Jenny Gebske, Arne Schlüter und Sophia Mersmann

FFP2-Maskenpflicht statt 2G-Regel in Brandenburg

Erste Lockerungen sind in Berlin und Brandenburg bereits in Kraft getreten. So wird die 2G-Regelung im Brandenburger Einzelhandel abgeschafft. Das hatte das Kabinett in Potsdam am Dienstag beschlossen. Anstelle der Zugangsbeschränkung auf Geimpfte und Genesene tritt ab Mittwoch eine FFP2-Maskenpflicht in Geschäften, wie Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) mitteilte. Auch die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen für Ungeimpfte hat das Land gekippt.

In Berlin soll über die Abschaffung der 2G-Regel in der kommenden Woche entschieden werden. Dafür hat Berlin neue Regelungen für Großveranstaltungen beschlossen. In geschlossenen Räumen sind ab Samstag bis zu 4.000 Personen erlaubt, im Freien sind bis zu 10.000 Menschen möglich. Austragungsorte solcher Großveranstaltungen wie Fußballstadien dürfen maximal zu 50 Prozent ausgelastet werden.

Sendung: Inforadio, 09.02.2022, 12:40 Uhr

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