Partei-Hochburgen bei der Landtagswahl - Wo die SPD punktet und wo die AfD die Mehrheit hat

Mo 02.09.19 | 13:25 Uhr | Von Götz Gringmuth-Dallmer und Lisa Schwesig
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Wahlkampf in Brandenburg
Bild: dpa

In Niemegk feiert die SPD, in Hirschfeld kommt die AfD ganz groß raus und BVB/Freie Wähler in Uckerland: In den Brandenburger Gemeinden schneiden die einzelnen Parteien teils sehr unterschiedlich ab. Eine Übersicht über die Hochburgen.

Mit einem leichten Vorsprung vor der AfD ist die SPD als Sieger aus der Landtagswahl in Brandenburg hervorgegangen. Wäre es allerdings nach den Zweitstimmen der Wähler in den Gemeinden Niemegk (Potsdam-Mittelmark) und Cumlosen (Prignitz) gegangen, wären die Sozialdemokraten einer absoluten Mehrheit nah gekommen. 41,4 Prozent der Wahlberechtigten entschieden sich in den beiden Gemeinden für die SPD und bescherten der Partei dort ihr höchstes lokales Wahlergebnis.

In Niemegk gaben außerdem 18 Prozent der Wähler der CDU ihre Stimme, gefolgt von AfD mit 16,7 Prozent, Linke mit 6,8 Prozent, BVB/Freie Wähler mit 6 Prozent und Grüne mit 5,7 Prozent. Eine ähnliche Verteilung zeigte sich auch in Cumlosen, jedoch mit einem stärkeren Ergebnis für die AfD: Die Partei ist mit 24,3 Prozent zweitstärkste Kraft. Dahinter folgen CDU mit 18,5 Prozent und Linke mit 5,5 Prozent.

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In Hirschfeld (Elbe-Elster) konnte die AfD ihr insgesamt bestes Ergebnis einfahren und hätte damit im Landtag eine absolute Mehrheit. 50,6 Prozent der Wahlberechtigten gaben der Partei ihre Zweitstimme. Zweitstärkste Kraft wurde die CDU mit 18,9 Prozent. Dahinter folgt die SPD, die mit 12,2 Prozent in Hirschfeld ihr insgesamt schlechtestes Wahlergebnis erzielte. Die Linken kamen auf 5,6 Prozent.

Die CDU erreichte in Friedrichswalde (Barnim) ihr bestes Wahlergebnis. 33,7 Prozent der Wähler votierten für die Christdemokraten. Dahinter folgen SPD mit 19,5 Prozent, AfD mit 18,4 Prozent, Grüne mit 11,2 Prozent und Linke mit 8 Prozent.

Am wenigsten Wähler erreichte die CDU in Groß Schacksdorf-Simmersdorf (Spree-Neiße). Dort gaben nur 5,6 Prozent der Wahlberechtigten der Partei ihre Zweitstimme.

Die Linke konnte am meisten in Strausberg (Märkisch-Oderland) punkten. Dort kam die Partei auf 20 Prozent, wurde allerdings mit diesem Ergebnis nicht stärkste Kraft. In dem Wahlkreis gewann die SPD mit 26 Prozent vor der AfD mit 21,3 Prozent. Die CDU kam auf 10,8 Prozent, die Grünen auf 9,1 Prozent und BVB/Freie Wähler auf 5,2 Prozent. Schlecht lief es für die Linke dagegen in Kroppen (Oberspreewald-Lausitz), wo sie in der Wählergunst nur bei 3,3 Prozent lag.

Die Partei BVB/Freie Wähler erzielte im Uckerland (Uckermark) ihren stärksten Wert. 18,2 Prozent der Wahlberechtigten gaben der Partei ihre Zweitstimme, als stärkste Kraft ging sie damit allerdings nicht hervor. Die AfD siegte mit 23,9 Prozent, während die CDU mit 18,8 Prozent nur knapp vor der SPD mit 18,7 Prozent lag. Die Linke kam auf 9,7 Prozent, die Grünen auf 5,4 Prozent.

Schlecht lief es dagegen in Buckautal (Potsdam-Mittelmark) für BVB/Freie Wähler. Dort erreichte die Partei nur 1,2 Prozent der Wähler.

Gleich drei Besonderheiten lassen sich in der Gemeinde Kleinmachnow (Potsdam-Mittelmark) feststellen. Dort fuhren die FDP und die Grünen ihr bestes Ergebnis ein. Die Grünen wurden sogar stärkste Kraft mit 26,9 Prozent, gefolgt von SPD mit 25,9 Prozent und CDU mit 18,6 Prozent. Während die FDP mit 8,8 Prozent ihren Spitzenwert erreicht, fuhr die AfD mit 9,2 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis ein. Die Linken kamen auf 5,7 Prozent.

Mit einem Ergebnis von 1,6 Prozent erreichten die Grünen in Tettau (Oberspreewald-Lausitz) und Jämlitz-Klein Düben (Spree-Neiße) die wenigsten Wähler. Für die FDP lief es dagegen in der Gemeinde Münchehofe (Dahme-Spreewald) am schlechtesten. Dort lagen die Liberalen nur bei 0,5 Prozent in der Wählergunst.

In Kleinmachnow fanden dagegen die meisten Menschen ihren Weg ins Wahlbüro und sorgten damit für die höchste Wahlbeteiligung in ganz Brandenburg mit 78,6 Prozent. Zum Vergleich: In Joachimsthal (Barnim) gab es mit 36,1 Prozent die niedrigste Wahlbeteiligung.

Bis auf zwei Ausnahmen teilen sich SPD und AfD die Brandenburger Gemeinden unter sich auf. Die Grünen wurden nicht nur in Kleinmachnow, sondern auch in Carmzow-Wallmow (Uckermark) stärkste Kraft und erreichten dort 23 Prozent. 22,6 Prozent der Wählerstimmen gingen an die AfD, 20,8 Prozent an die SPD. Die CDU hat mit 11,7 Prozent einen leichten Vorsprung vor den Linken mit 10,9 Prozent. BVB/Freie Wähler kam auf 6 Prozent.

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Beitrag von Götz Gringmuth-Dallmer und Lisa Schwesig

4 Kommentare

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  1. 4.

    Die haben schon Wirtschaftskompetenz: zumindest im annehmen von teilweise illegalen Spenden. Sonst sind sie eher Spezialisten für Pleiten.

  2. 3.

    Wer darauf steht, dass eine Partei kein Rentenkonzept hat und die Lebensarbeitszeit weiter erhöhen will, der soll nur AfD wählen. Aber sagt später nicht, ihr hättet es nicht gewusst.

  3. 2.

    Warum sollte man deshalb AfD wählen. Die haben doch null Wirtschaftskompetenz.

    In Berlin regieren die Grünen gerade mal seit 3 Jahren. 3 Jahre, in denen die Wirtschaft über Bundesschnitt gewachsenen ist.

  4. 1.

    Aufschlussreich ist wo die meissten Günen sind, arbeiten dis meisten in Berlin. Da ist einem die Wiritschaft in Brandenburg egal. Die Grünen werden Brandenburg kaputt machen. Berlin haben sie bereits abgewirtschaftet. Gute Vorlage fuer die AfD.

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