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Audio: Antenne Brandenburg | 03.12.2021 | Christian Matthée | Quelle: Brandenburg aktuell

Alle Intensivbetten belegt

Oberspreewald-Lausitz-Kreis ruft wegen Pandemie Großschadensereignis aus

Der Landkreis Oberspreewald-Lausitz hat offiziell ein "Großschadensereignis in Form eines Massenanfalls von Erkrankten" festgestellt. Es ist Vorstufe zum Katastrophenfall. Grund sind die hohen Corona-Infektionszahlen. "Die pandemische Lage führt in den Klinikbereichen des Klinikums Niederlausitz zu Personalengpässen und infolgedessen zu überbelegten Stationen", heißt es in der Mitteilung des Kreises am Freitag [osl-online.de].

Für die Bevölkerung habe die Feststellung eines Großschadensereignisses keine direkten Auswirkungen, aber der Landkreis erhält damit mehr Kompetenzen. Es gehe darum, das Rettungssystem zu entlasten, indem zum Beispiel auf Transportkapazitäten vom Katastrophenschutz zurückgegriffen werden kann, sagte der Leiter des Verwaltungsstabes, Alexander Erbert, dem rbb.

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Die Intensivstation ist voll

Im Klinikum Niederlausitz sind laut Landkreis die "derzeit betreibbaren 16 Intensivbetten dauerhaft belegt", die Notfallversorgung im Landkreis sei damit "massiv beeinträchtigt". Im Klinikum werden im Moment 32 Corona-Patienten stationär behandelt, zehn von ihnen intensivmedizinisch.

Zuletzt hatte der Oberspreewald-Lausitz-Kreis vor fast genau einem Jahr eine Großschadenslage festgestellt, ebenfalls wegen hoher Corona-Infektionszahlen. Landrat Siegurd Heinze (parteilos) erklärte damals, dass der Landkreis dadurch auch die Möglichkeit bekomme, Unterkünfte, Hotels und Pensionen zu beschlagnahmen, um dort Hilfskrankenhäuser einzurichten. Zudem könne der Landkreis weiteres medizinisches Personal akquirieren. Die Großschadenslage ist im Februar 2021 wieder aufgehoben worden.

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Inzidenz in Brandenburg steigt wieder

Der Süden Brandenburgs ist seit Wochen der Corona-Hotspot des Landes. Der Oberspreewald-Lausitz-Kreis hatte am Freitag mit rund 1.014 die dritthöchste Inzidenz, nach Cottbus (1.146) und dem Elbe-Elster-Kreis (1.569) [kkm.brandenburg.de].

Unterdessen ist die Sieben-Tage-Inzidenz in Brandenburg nach zwei Tagen wieder leicht gestiegen. Der Wert neuer Ansteckungen je 100.000 Einwohner in einer Woche lag am Freitag bei rund 671. Die Inzidenz ist aktuell die vierthöchste im Ländervergleich nach Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt.

Auch der Anteil der belegten Intensivbetten mit Covid-19-Patienten in den Brandenburger Krankenhäusern steigt weiter. Mit Stand vom Donnerstag waren 23,8 Prozent belegt nach 23,1 Prozent am Vortag.

Sendung: Antenne Brandenburg, 03.12.2021, 14:30 Uhr

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