Baubeschäftigte müssen enorm hart und lange arbeiten
Arbeitskräfte auf den Baustellen in den vier Ostbrandenburger Landkreisen und in Frankfurt (Oder) haben deutlich mehr Arbeitsstunden auf dem Konto als alle anderen Beschäftigten quer durch alle Berufsgruppen durchschnittlich im Dienst sind. Das hat die Industrie-Gewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt, kurz IG BAU, berechnet.
Angedroht wurde es schon länger, nun will die Bundesregierung ernst machen: Ungeimpfte sollen bald keine Entschädigung bei Verdienstausfall nach einer angeordneten Quarantäne mehr erhalten. Darauf haben sich die Gesundheitsminister der Länder geeinigt.
Die IG Bau hat festgestellt, dass die Bauarbeiter bis zu 118 Stunden mehr im Jahr arbeiten als der Durchschnitt der Beschäftigten in anderen Branchen. Datenquelle ist der Arbeitsmarkt-Monitor der Hans-Böckler-Stiftung. Die IG Bau geht auch davon aus, dass die Zahl der Arbeitsstunden in der Pandemie auf dem Bau eher noch zugenommen hat.
In dem Bereich gebe es aktuell einen enormen Auftragsstau, der auch durch Überstunden nicht abbaubar sei. Baubeschäftigte müssten also enorm hart und lange arbeiten. Die körperliche Belastung führe dazu, das viele Bauarbeiter bereits vor dem 60. Lebensjahr mit hohen Abschlägen in Rente gehen müssten und auch durchschnittlich kürzer lebten als beispielsweise Beamte. Hart arbeiten und dann für kürzere Zeit eine niedrigere Rente bekommen - mit dieser Ungerechtigkeit müsse Schluss sein, fordert die IG BAU Oderland.