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Audio: Antenne Brandenburg | 07.02.2022 | Torsten Sydow | Quelle: rbb

Afrikanische Schweinepest

Entscheidung über Zaun-Verlegung im Nationalpark fällt in der kommenden Woche

Über die Verlegung des teils unter Wasser stehenden ASP-Schutzzaunes im Nationalpark Unteres Odertal in der Uckermark wird Ende kommender Woche entschieden. Das sagte Verbraucherschutz-Staatssekretärin Anna Heyer-Stuffer am Montag in einer Sondersitzung des Landwirtschaftsausschusses des Brandenburger Landtages. Seit Jahresbeginn waren an dem Zaun, der das Einschleppen der Afrikanischen Schweinepest aus Polen verhindern soll, mehrere Rehe im Wasser entkräftet verendet.

WWF fordert Überprüfung wegen toter Tiere

Landrätin der Uckermark beklagt "Shitstorm" wegen ASP-Zaun

Mindestens 18 Rehe und andere Wildtiere sind am ASP-Zaun im Nationalpark Unteres Odertal bereits verendet. Die Naturschutzorganisation WWF fordert eine Überprüfung der Zäune. Die uckermärkische Landrätin will den Schutzzaun vorerst nicht verändern.

Neue Trassenführung müsse gut durch dacht sein

Die neue Trassenführung des rund 1 Meter 20 hohen Schutzzaunes in Nationalpark Unteres Odertal müsse gut durchdacht werden. Niemand brauche in dieser sehr komplexen Frage jetzt Schnellschüsse, sagte Staatssekretärin Heyer-Stuffer. Vor Eintreffen des Frühjahrhochwassers im März müsse gehandelt werden.

Hochwasserschutz, Naturschutz, Tierschutz und der Schutz gegen die Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest müssten in Einklang gebracht werden. Ende der nächsten Woche würden die Ministerien für Landwirtschaft sowie Verbraucherschutz gemeinsam mit dem Landkreis Uckermark und der Nationalpark-Verwaltung die Zaunverlegung beraten. Abgeordnete aller Landtagsfraktionen machten deutlich, dass verhindert werden müssen, das Rehwild am ASP-Schutzzäunen sterbe.

30 tote Tiere laut Nationalparkchef entdeckt

In den vergangenen Tagen hatte der Landkreis Uckermark unter anderem Zaundurchlässe für Rehe angelegt und an mehreren Stellen den Zahn abgesenkt. Nationalpark-Leiter Treichel sagte im Ausschuss, dass die gegenwärtige ASP-Zauntrasse auch Lebensräume von Biber, Fischotter und Wolf zerschneide. 30 Rehe und ein Rotwildkalb sind nach Angaben von Treichel bislang am teilweise im Wasser stehenden ASP-Schutzzaun im Unteren Odertal verendet.

Sendung: Antenne Brandenburg, 07.02.2022, 15:30 Uhr

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