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Audio: Antenne Brandenburg | 08.08.2022 | Philip Zeschmann | Quelle: dpa/Patrick Pleul

BVB/Freie Wähler

Landtagsabgeordneter Zeschmann sieht Pläne für Tesla-Erweiterung kritisch

Rund um Grünheide soll noch mehr Wald für den US-amerikanischen Elektroautobauer Tesla abgeholzt werden. Das ruft unter anderem die Freien Wähler auf den Plan, die gegen eine Erweiterung mobil machen wollen.

Der Brandenburger Landtagsabgeordnete Philip Zeschmann sieht die Pläne für die Erweiterung der Tesla-Fabrik in Grünheide (Landkreis Oder Spree) kritisch. Es sei problematisch, dass dafür Wald im Wasserschutzgebiet abgeholzt werden müsse, sagte Zeschmann (BVB – Freie Wähler) dem rbb.

Vorfälle wie das Austreten von wassergefährdender Flüssigkeit aus der Tesla-Lackiererei hätten gezeigt, wie schnell Probleme dort entstehen können. "Deswegen ist es sehr schwierig, so eine Fabrik oder ein Industrieprojekt in einem Wasserschutzgebiet zu bauen und zu betreiben", sagte Zeschmann. Ende Juli startete die die Bürgerinitiative Grünheide eine Petition gegen die Erweiterung der Fabrik.

Philip Zeschmann | Quelle: dpa/Bernd Settnik

BVB - Freie Wähler auf Tour wegen Wasserknappheit

Die Landtagsfraktion der BVB – Freien Wähler tourt aktuell durch Brandenburg mit einer Veranstaltungsreihe rund um das Thema Wasserknappheit. Unter dem Titel "Geht uns das Wasser aus?" wolle man die Bürger für einen sparsamen Umgang mit Wasser sensibilisieren und die Landespolitik zum Handeln auffordern, sagte Zeschmann.

Dafür wolle Zeschmann am Montagabend zum Beispiel in Schöneiche sein, vergangene Woche war er in Grünheide. Beide Gemeinden des Landkreises Oder-Spree befinden sich im Gebiet des Wasserverbands Strausberg-Erkner, wo die Lage laut Zeschmann sehr angespannt sei. So wird bereits das Wasser rationiert und neue Bauvorhaben erteilt der WSE wegen der Wasserknappheit eine Absage. "Wir haben eine Situation, die – nach Aussagen von Herrn Wehler, dem Verbandsvorsteher – wir erst 2030 erreicht hätten", sagte der Abgeordnete.

Bürgerinitiative Grünheide

Petition gegen Tesla-Erweiterung gestartet

Tesla-Erweiterung würde Wassersituation weiter anspannen

Die Situation sei durch Tesla beschleunigt worden, so Zeschmann. "Tesla war nicht die Ursache, aber der Anlass, dass es ins Bewusstsein der Leute gedrungen ist." 2018 habe es wegen des trockenen Sommers schon Probleme gegeben, die sich nun verschärft hätten. Man habe seit langem sinkende Grundwasserspiegel, verringerte Niederschläge und steigende Durchschnittstemperaturen, die zu höheren Verdunstungen führen würden. Man müsse sich deswegen mit dem Thema dringend beschäftigen.

Durch die Erweiterung von Tesla würde wieder mehr Wasser benötigt, was die angespannte Wasserstituation verstärken würde. Zeschmann wolle deswegen auf seiner Info-Tour mit Bürgern nach Lösungen suchen, sagte er. Neben dem Termin am Montagabend an der Schlosskirche in Schöneiche sind andere Veranstaltungen am Dienstag in Strausberg und kommende Woche in Wandlitz, Hoppegarten und Neuenhagen geplant.

Sendung: Antenne Brandenburg, 08.08.2022, 14:30 Uhr

Mit Material von Martin Krauss

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