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Audio: Antenne Brandenburg | 28.01.2022 | Robert Schwaß | Quelle: dpa/P. Pleul

Impfstellen in Ostbrandenburg

Immer weniger Besucher in Impfzentren

In den Impfzentren in Ostbrandenburg lassen immer weniger Menschen impfen. Auf Nachfrage des rbb bestätigen mehrere Landkreise diese Einschätzung. Offenbar hat die Kampagne der Auffrischimpfungen ihren Höhepunkt erreicht. Nun werden Impftage auch ohne Termin beliebter.

Mit dem Slogan "Impfen hilft" stellte Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Dienstag die neue Impfkampagne der Bundesregierung vor. Doch nach Angaben des Robert Koch-Instituts werden aktuell 30 Prozent weniger Impfungen verabreicht als noch vor einer Woche. Am Mittwoch diskutierte der Bundestag zum ersten Mal über eine allgemeine Corona-Impfpflicht.

In Brandenburg haben 68,7 Prozent der Menschen zwei Impfungen gegen das Coronavirus bekommen. Das sind Sieben Prozentpunkte weniger als der Bundesdurchschnitt – nur Sachsen hat niedrigere Zahlen. Eine Auffrischimpfung (Booster) haben nur 45,9 Prozent der Brandenburger erhalten. Aktuell liegt die Inzidenz in Brandenburg bei 1.291 Fälle pro 100.000 Einwohnern.

Impfen ohne Termin geht ganz einfach

Das niedrigere Interesse an den Impfangeboten macht das Impfen ohne Termin einfacher. In Eberswalde wird beispielsweise am Samstag ein mobiles Impfteam ohne Termin Menschen ab zwölf Jahre impfen. In Beeskow wird auch am selben Tag von 9 bis 13 Uhr ein spontaner Besuch an der Impfstelle möglich.

Im Frankfurter Impfzentrum in der Messehalle geht derzeit die Nachfrage nach Impfterminen zurück. Das Impfzentrum war Anfang Dezember vergangenen Jahres wieder eröffnet worden. Aktuell können sowohl für Fünf- bis Elfjährige als auch für Menschen ab zwölf Jahren kurzfristig Termine auf der Seite der Stadt Frankfurt gebucht werden. Uwe Meier, Sprecher der Stadt, betont gegenüber dem rbb, dass das Impfzentrum keineswegs der Kern der Impfkampagne sei, sondern die niedergelassenen Praxen. Die Stadt sei mit den Booster-Impfungen sehr weit, so Meier.

"Jeder weiß, wo er sich impfen lassen kann"

Auch der Landkreis Oder-Spree verzeichnet eine sinkende Nachfrage nach Impfterminen. In der zweiten Kalenderwoche wurden noch 1.261 Corona-Impfungen durchgeführt, während es vergangene Woche nur noch 745 waren. Dabei handelte es sich überwiegend um Booster-Impfungen, sagte der Landkreissprecher Mario Behnke dem rbb. "Wir können den aktuellen Bedarf mit zwei Impftagen decken", sagte er. Freitags in Fürstenwalde und samstags in Beeskow gebe es Termine, die über die Webseite des Landkreises gebucht werden können. Sollte der Bedarf steigen, dann könne der Landkreis flexibel reagieren, so Behnke.

Im Landkreis Märkisch-Oderland haben die Impfstellen des Deutschen Roten Kreuzes geschlossen. "Die Schließung ist eine Reaktion auf die nachlassende Nachfrage", sagte der Erste Beigeordnete des Landkreises Friedemann Hanke dem rbb. Bei den Hausärzten sei weiterhin eine Impfung möglich. "Wir können nur das Angebot machen. Jeder weiß, wo er sich impfen lassen kann. Die aktuelle Impfquote – so hoch wie der Brandenburger Durchschnitt – sei nicht ausreichend für den Impfschutz der Bevölkerung, so Hanke.

Auch in der Uckermark impft an diesen Tagen ein mobiles Impfteam Kinder im Alter von fünf bis elf Jahren. Der nächste Termin ist am 31. Januar in Prenzlau. Die Impftermine für Erwachsene sind auf der Seite des Landkreises zu finden. In der Uckermark ist die Sieben-Tage-Inzidenz mit 1.733 Fällen pro 100.000 Einwohnern besonders hoch. Auch im Landkreis Barnim werden derzeit in den vier Impfstellen Termine im Vorlauf von sieben Tagen freigegeben.

Sendung: Antenne Brandenburg, 28.01.2022, 18 Uhr

Mit Material von Robert Schwaß und Marie Stumpf

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