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Audio: Antenne Brandenburg | 31.08.2022 | Dilan Polat und Tony Schönberg | Quelle: Tony Schönberg/rbb

Mögliche Fusion von Beeskow und Eisenhüttenstadt

Oder-Spree sucht nach Verbundslösung für Zukunft der kommunalen Krankenhäuser

Die kommunalen Krankenhäuser in Beeskow und Eisenhüttenstadt sollen künftig enger kooperieren. Auch eine Fusion der beiden Häuser steht zur Debatte. Das teilten die Kreisverwaltung Oder-Spree und der Eisenhüttenstädter Bürgermeister Frank Balzer (SPD) am Mittwochvormittag mit.

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Corona-Folgen und hohe Kosten als Ursache

Grund für den Vorstoß seien unter anderem finanzielle Schwierigkeiten, so Oder-Spree Landrat Rolf Lindemann (SPD). "Der Kostendruck wird immer höher. Die Medizin hat immer kürzere Innovations-Zyklen, und da muss man die entsprechenden Investitionen tätigen", sagte Lindemann dem rbb. Hinzu kämen die Folgen der Corona-Pandemie. Pauschalen für freie Intensivbetten seien weggefallen. Außerdem seien viele Patientinnen und Patienten von Krankenhaus-Aufenthalten abgeschreckt worden.

Allein in der Beeskower Klinik sei die Zahl der Patienten im Vergleich zu vor der Pandemie um bis zu 20 Prozent zurückgegangen, so Lindemann weiter. "Dann müssen wir in Rechnung stellen, dass wir horrende Preissteigerungen bei der energetischen Versorgung der Krankenhäuser sicherzustellen haben."

Unterschiedliche Kooperations-Szenarien denkbar

Um die beiden Krankenhäuser besser für die Zukunft aufzustellen, wurde von den Verantwortlichen ein Gutachten in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse legen eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Beeskow und Eisenhüttenstadt nahe. Denkbare Szenarien sehen etwa eine Zusammenlegung der bisher einzelnen kommunalen Träger-Gesellschaften vor. Dabei würden beide Krankenhäuser eigenständig bleiben, jedoch die Geschäftsführung und Verwaltung gebündelt, heißt es vom Landrat.

"Aber letzten Endes wird das Ganze wohl auf eine Fusionierung hinauslaufen, wenn jedoch über Zwischenschritte", so Lindemann. In diesem Fall könnten Fachbereiche an einem der beiden Standorte konzentriert werden. Die Entscheidung würde anhand von zur Verfügung stehendem Personal und Gegebenheiten getroffen werden. Bei der Geriatrie werde dies schon erfolgreich umgesetzt.

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Keine Entlassungen geplant

Die medizinische Versorgung soll als Akut-Krankenhäuser unabhängig von endgültigen Plänen erhalten bleiben. Auch sollen keine Mitarbeiter entlassen werden, betonte Rolf Lindemann. "Die Belegschafts-Stärke ist für uns im Moment nicht das Problem. Ganz im Gegenteil. Wir haben einen erheblichen Fachkräftemangel zu beklagen. Insofern machen wir uns da keine Sorgen."

Das Klinik-Personal wurde am Mittwochnachmittag über den aktuellen Stand informiert. Vom Standort in Beeskow erreichten den rbb zuletzt wiederholt Meldungen über schwierige Arbeitsbedingungen und unzufriedene Mitarbeiter. Entsprechendes sei Lindemann jedoch nicht bekannt.

Bereits am Dienstag hatten die zuständigen Ausschüsse des Kreises und von Eisenhüttenstadt dem Kooperations-Vorhaben einstimmig zugestimmt. Jetzt sollen Gespräche mit der Landesregierung folgen und konkrete Umsetzungen mit den Trägern und den medizinischen Verantwortlichen bis zum Ende des Jahres entwickelt werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 31.08.2022, 16:10 Uhr

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