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Audio: Antenne Brandenburg | 12.09.2022 | Sabine Tzitschke | Quelle: rbb/Sabine Tzitschke

Sperrung der L23 bei Joachimsthal

Radweg erspart Autofahrern Umweg von 70 Kilometern

Seit Monaten führt die Straßensanierung der L23 bei Joachimsthal zu Protesten bei Anwohnern. Ursprünglich sollte eine Umleitung von 74 Kilometern eingerichtet werden - für sechs Kilometer Entfernung. Nun darf ein Radweg als Umfahrung genutzt werden.

Bereits Monate vor Baustart sorgte die geplante Sanierung der Landstraße 23 zwischen Friedrichswalde und Joachimsthal im Kreis Barnim für Unmut. Als Umfahrung zwischen den lediglich sechs Kilometer voneinander entfernten Nachbargemeinden sollte eine Umleitung von mehr als 74 Kilometern eingerichtet werden. Betroffene Pendler protestierten unter anderem mit Plakaten und Bannern gegen das Vorhaben. Zahllose Vor-Ort-Termine blieben zunächst erfolglos. Die Bauarbeiten haben zwar am Montag pünktlich begonnen, doch wurde am Wochenende noch kurzfristig eine Lösung für die Autofahrer gefunden.

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Alternative verkürzt Umfahrung deutlich - über Radweg

Eine Anwohnerin sagte am Montag dem rbb: "Wir haben vom Bürgermeister ein Schreiben bekommen, dass wir die Umleitung über Parlo - also den Radweg - nutzen dürfen." Aus der angedrohten 74 Kilometer langen Umleitung ist damit ein lediglich ein Umweg von acht Kilometern geworden. Offizielle Umleitung bleibt allerdings die Strecke über Zerpenschleuse und Groß Schönebeck. Hinzu kommt, dass der Weg eigentlich für den Radverkehr durch die Schorfheide gedacht ist. "Der ist ganz schön schmal und man muss vorsichtig fahren", sagte eine Friedrichswalderin.

Auf diese Umleitung wären Autofahrer ursprünglich angewiesen gewesen

Quelle: rbb

Die Lösung mit dem nun deutlich kürzeren Umweg geht auf die Kommunal-Politiker zurück. Gemeinsam mit dem Landratsamt wurde der Radweg ertüchtigt, sagte Joachimthals Bürgermeister Bernhard Ströbele. "Wir haben mit meinen Gemeinde-Arbeitern alle Hebel runtergehauen und den Weg teilweise befestigt, Bäume ausgeschnitten und so weiter, dass die Durchfahrt einigermaßen gewährleistet ist."

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Auch Amtsdirektor Hans-Joachim Blomenkamp zeigte sich zufrieden mit dem kurzfristigen Kompromiss. Denn ursprünglich hieß es, dass die Straßenbauarbeiten nur unter Vollsperrung stattfinden könnten. Grund dafür seien die Größe der Baumaschinen und der Arbeitsschutz der Bauarbeiter, hieß es. Auch die Lage im Biosphärenreservat wurde angeführt. "Mit dieser Umfahrung ist es möglich, die Rettungsverkehre und den Schulbus-Verkehr durch die Baustelle zu führen", sagt der Amtsdirektor. "Dies ermöglicht, dass Schulkinder rechtzeitig zur Schule kommen und nicht eineinhalb Stunden im Bus sitzen müssen."

Die bereits ausgeschilderte, 74 Kilometer lange Umleitung über Zerpenschleuse und Groß Schönebeck werde allerdings nach wie vor genötigt. Dort werde der LKW-Verkehr von der Autobahn in Richtung Templin entlanggeführt.

Sendung: Antenne Brandenburg, 12.09.2022, 16:10 Uhr

Mit Material von Sabine Tzitschke

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