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Audio: Antenne Brandenburg | 23.11.2022 | Peter Schulze von der DB | Quelle: dpa/Thomas Bartilla

Tesla-Ansiedlung

Neuer Bahnhof Fangschleuse soll tausende Fahrgäste und hunderttausende Autos abwickeln

Seit Ansiedlung der Tesla-Fabrik hat das Fahrgast-Aufkommen auf der Linie RE1 massiv zugenommen. Die Deutsche Bahn will den Bahnhof Fangschleuse näher ans Werk verlegen. Auch der PKW-Transport soll auf die Schiene. Von M. Krauß, T. Schönberg

Die Deutsche Bahn will insgesamt 200 Millionen Euro für die Verlegung des Bahnhofs Fangschleuse an der Regionalbahnlinie 1 in die Nähe des Werks des US-Autobauers Tesla investieren. Diese Zahl nannte Projektleiter Peter Schulz am Dienstagabend im Grünheider Ortsteil Hangelsberg (Oder-Spree) dem rbb. Dort hat die Bahn ihre konkreten Pläne sowie den Zeitplan für den Bahnhof vorgestellt.

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Mit der Verlegung des Standortes um rund 1,5 Kilometer nach Westen seien auch längere Bahnsteige für die ab Dezember mit dem Fahrplanwechsel eingesetzten, längeren Züge der ODEG vorgesehen, so Schulze. Zudem könne dem gestiegenen Verkehrsaufkommen durch die Ansiedlung des US-Autobauers Tesla entsprochen werden.

Dieser soll durch den Neubau besser erschlossen werden, so Schulze: "Das macht einen vollständigen Neubau nötig. Und wenn wir einen vollständigen Neubau machen, dann ist dafür die Stelle mit dem höchsten Verkehrsbedarf zu wählen und das ist nun mal gegenüber des künftigen Haupteingangs des Werkes." Dieser sei 15 Mal höher als aus dem Wohnort selbst.

Ziel des Projektes sei deshalb, dass so viele Tesla-Angestellte wie möglich die Linie RE1 für den Weg von und zur Arbeit nutzen. Auch soll der Güterverkehr zunehmend über die Schiene abgewickelt werden, so Schulze weiter.

Mehr Platz für Personen- und Güterverkehr

Eigenen Angaben zufolge rechnet die Bahn künftig mit bis zu 16.300 Fahrgästen am Tag, hauptsächlich aus dem Tesla-Umfeld. Derzeit seien es etwa 1.000. Um dem Aufkommen gerecht zu werden, sollen die zwei Bahnsteige am neuen Halt 220 Meter lang werden. Im Vergleich zum derzeitigen Fahrplanwechsel könnten dann zwei Reisewagen mehr, und damit insgesamt acht, eingesetzt werden. Auch eine Unterführung mit Fahrradstraße und Fahrstühlen sei geplant.

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Für den Güterverkehr werden laut Bahn vier zusätzliche Gütergleise mit 740 Metern Länge, eine Umfahrung und vier Abstellgleise gebaut. "Im Endeffekt bauen wir für eine Kapazität von 23 Zugpaaren pro Tag", sagt Peter Schulze. "Und wenn man rechnet, dass ein voller Güterzug circa 50 große LKW ersetzt, würden wir damit einen Anteil von 1.200 LKW-Fahrten am Tag ersparen." Insgesamt könnte die Bahn damit zwischen 500.000 und 1,5 Millionen Pkw im Jahr von Tesla abtransportieren.

Öffentliche Auslegung der Pläne für 2023 geplant

Der Baubeginn ist für 2025 vorgesehen. Der neue Bahnhof soll dann Ende 2026 in Betrieb gehen. Die Kosten von nach ersten Schätzungen der Bahn rund 200 Millionen Euro werden vom Bund getragen und sind abhängig von der künftigen Preisentwicklung, so der Projektleiter. Diese könne aber nicht sicher vorhergesehen werden. Aktuell sei die Bahn aber noch in einer frühen Planungsphase und arbeite an der Genehmigung. Eine öffentliche Auslegung zur Bürgerbeteiligung soll dann in der ersten Hälfte des kommenden Jahres folgen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.11.2022, 08:30 Uhr

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Beitrag von Martin Krauß, Tony Schönberg

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