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Quelle: dpa/U. Grabowsky

Keine Anwartszeit bei Beschäftigungsverbot

Verdi: Berlin diskriminiert werdende Mütter im öffentlichen Dienst

Die Gewerkschaft Verdi hat der Berliner Senatsverwaltung vorgeworfen, als Arbeitgeber schwangere Frauen zu benachteiligen. Hintergrund ist eine neue Regelung, nach der schwangere Frauen, die zum Schutz des Kindes nicht arbeiten dürfen, keine sogenannten Anwartszeiten - das sind Anrechnungszeiten für die nächste Gehaltsstufe - mehr bekommen.

Das gehöre umgehend abgeschafft, forderte Andrea Kühnemann, die stellvertretende Verdi-Landesbezirksleiterin Berlin-Brandenburg am Freitag. Werdende Mütter würden damit schlechter gestellt als Menschen, die krank sind, hieß es in einer Mitteilung von Verdi.

Nächste Gehaltsstufe später und somit auch weniger Rente

Während im öffentlichen Dienst auch bei kranken Beschäftigten die Anrechungszeiten für die nächste Gehaltsstufe weiterlaufen, ist dies bei schwangeren Frauen nicht mehr der Fall. Das führe dazu, dass Frauen, die Kinder bekommen, die nächste Gehaltsstufe später erreichen und auch bei der Rente Nachteile haben.

Beschäftigungsverbote sprechen Ärzte oder Arbeitgeber in der Regel dann aus, wenn die werdende Mutter wegen einer Risikoschwangerschaft viel liegen muss. Weil das Risiko schwer zu kalkulieren sei, war dies laut Verdi in der Pandemie häufiger als sonst der Fall.

Sendung: Abendschau, 27.05.22, 19:30 Uhr

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