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Audio: 18.01.2021, Max Käther | Quelle: dpa/Franziska Gabbert

Mehr Home-Office in Berlin und Brandenburg

BVG und VBB streben neue Tarifmodelle an

Durch Corona arbeiten mehr Menschen von zu Hause - und nutzen deswegen auch ihre ÖPNV-Tickets anders als gewohnt. BVG und VBB zeigen sich überzeugt davon, dass das auch nach der Pandemie so bleibt – und denken deshalb über neue Ticket-Varianten nach.

Angesichts der Zunahme von Home-Office denken die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) derzeit über neue Tarifangebote nach. Das bestätigte BVG-Sprecherin Petra Nelken auf Nachfrage von rbb|24. Zuerst hatte die "Berliner Morgenpost" berichtet.

Durch Corona hätten viele ihre Arbeitsstelle nach Hause verlegt, so Nelken im Gespräch mit dem rbb. Man frage sich bei der BVG und dem VBB wie darauf reagiert werden könne. "Was wäre, wenn viele auch nach Corona noch vom Home-Office überzeugt sind? Dann haben wir im Nahverkehr eine andere Nachfrage und darauf wollen wir reagieren", so die BVG-Sprecherin. Zudem habe die Pandemie-Zeit gezeigt, dass die Menschen mehr in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft unterwegs seien. "Auch hier wollen wir prüfen, ob wir ein kiezbezogeneres Angebot machen können", so Nelken.

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Nelken: 2021 wohl keine neuen Tarifoptionen mehr

Joachim Radünz, stellvertretender VBB-Sprecher, teilte rbb|24 mit: Der VBB sei der Überzeugung, dass Tarifangebote gebraucht würden, die den Veränderungen in der Arbeitswelt Rechnung tragen. "Nun gibt es dazu zunächst ein paar Ideen vom VBB und auch von der BVG." Der nächste Schritt sei, diese in den Fachgremien zu diskutieren und anschließend zu prüfen.

BVG-Sprecherin Nelken betonte, dass eine Entscheidung über die neuen Tarife noch längst nicht gefallen sei. Nach der Entscheidung könne es dann noch einmal ein halbes bis ein Jahr bis zur Umsetzung dauern. Kurzum: 2021 – also während der Corona-Pandemie – werde es wohl noch keine neuen Tarife geben. Vielmehr sei das Angebot auf die Zeit nach der Pandemie ausgelegt.

Wohl "Best-Buy"-Möglichkeiten im Gespräch

Die BVG-Vorstandsvorsitzende Eva Kreienkamp, hatte der "Berliner Morgenpost" [externes Bezahlangebot] gesagt, dass derzeit über sogenannte "Best-Buy"-Möglichkeiten nachgedacht werde, bei denen der günstigste Preis je nach Nutzung abgerechnet wird. Auch aufladbare Karten seien denkbar.

Die BVG-Chefin sagte laut "Morgenpost"-Bericht außerdem, die Pandemie habe das landeseigene Unternehmen massiv getroffen. Das Fahrgastaufkommen liege bei 50 bis 60 Prozent der normalen Nutzung. Man rechne mit 190 Millionen Euro an Einnahmeverlusten. Dies werde durch 160 Millionen Euro aus dem Rettungsschirm des Bundes und dem Land abgefedert. Die BVG steuere über Einsparungen bei Einstellungen und Investitionen weitere 30 Millionen Euro bei.

Sendung: Inforadio, 18.01.2021, 12 Uhr

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