Wegen Corona-Zahlen
Wegen der steigenden Corona-Zahlen haben die Veranstalter die Ernährungsmesse Grüne Woche abgesagt. Sie sollte eigentlich Ende Januar auf dem Berliner Messegelände stattfinden. Die Veranstalter sprechen von einem "traurigen" Schritt.
Die für Januar 2022 geplante Grüne Woche fällt wegen der stark steigenden Corona-Zahlen aus. Das teilten die Veranstalter der Agrar- und Ernährungsmesse am Freitag der Deutschen Presse-Agentur mit.
Die Messe, die als das das weltweit größte Schaufenster der Agrar- und Lebensmittelbranche gilt, hätte vom 21. bis 30 Januar auf dem Berliner Messegelände in Charlottenburg stattfinden sollen.
Noch im Sommer habe man die Messe voller Zuversicht vorbereitet, sagte der Projektleiter der Grünen Woche, Lars Jaeger, in einer Videobotschaft. Doch weil sich die Rahmenbedingungen geändert hätten, müsse man nun feststellen, dass die Messe nicht stattfinden könne. "Das ist furchtbar traurig und frustrierend", sagte Jaeger.
Die Messe Berlin als Veranstalter teilte mit, angesichts der hohen Corona-Infektionszahlen werde es im Januar und Februar keine Großveranstaltungen geben. Davon betroffen ist demnach auch die Fruchthandelsmesse Fruit Logistica: die internationale Fachbesucher-Messe wird von Februar auf Anfang April verschoben.
Noch am 10. November hatte man mitgeteilt, die Grüne Woche finde unter 2G-Bedingungen statt und die Messe hätte, um die Sicherheit aller Teilnehmenden zu gewährleisten, ein umfangreiches Hygiene- und Sicherheitskonzept entwickelt. Auf Masken und Abstand halten sollte
verzichtet werden.
Doch weil die Grüne Woche davon lebe, dass "wir ohne Einschränkungen essen, trinken, fühlen, schmecken, probieren" und all das nicht machbar gewesen wäre, hätte man entschieden, die Internationale Grüne Woche 2022 nicht durchzuführen, heißt es in einer Pressemitteilung vom Freitag. Der Berliner Senat hatte am Dienstag beschlossen, 2G mit einer Maskenpflicht zu verknüpfen. Schleswig-Holstein hatte seinen Messeauftritt in Berlin schon am Mitwoch abgesagt.
Man gehe aber mit voller Zuversicht davon aus, dass es von 20. bis 29. Januar 2023 eine Grüne Woche vor Ort geben werde. Schon im vergangenen Jahr war die Messe wegen der Corona-Pandemie vor Ort ausgefallen und hatte nur digital stattgefunden.
Vor Corona hatte die Grüne Woche regelmäßig rund 400.000 Besucherinnen und Besucher angelockt - mit Zehntausenden Nahrungs- und Genussmitteln aus aller Welt, Hunderten Tiere und Pflanzen. Auch der Gartenbau ist vertreten.
Zugleich ist die Messe ein politischer Jahresauftakt. Experten und Politiker diskutieren dort Fragen von Landwirtschaft und Ernährung in zahlreichen Kongressen, Foren, Podiumsrunden und Seminaren. Seit Jahren nutzen auch Kritiker der modernen Ernährungsindustrie die Messe als Podium.
Das Berliner Messe-Jahr beginnt damit 2022 erst im März - mit der Internationalen Tourismus-Börse (ITB). Sie ist vom 9. bis 13. März im hybriden Format mit einer Mischung aus Präsenz- und Online-Messeständen geplant.
Sendung: Radioeins, 26.11.2021, 10 Uhr
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