Berliner Clubszene plant Bootsdemo gegen Tanzverbot im Freien
Ein Jahr nach der umstrittenen Schlauchboot-Demonstration auf dem Landwehrkanal in Berlin-Kreuzberg will die Partyszene erneut auf dem Wasser für mehr Freiheiten in der Corona-Pandemie protestieren.
"Alle in einem Boot die Zweite - Rave-o-lution!" heißt die Demonstration am 20. Juni, wie die Veranstalter mitteilten. Sie richtet sich gegen das weiterhin gültige "Tanzverbot im Freien". Dafür gebe es keine wissenschaftliche Grundlage und es gefährde den "Fortbestand der einzigartigen elektronischen Tanzmusikkultur in Berlin".
Lederer will Tanzverbot im Freien aufheben
Unterstützt werde der Aufruf von zahlreichen Veranstaltern, Musikschaffenden und den ehemaligen Initiatoren der Berliner Loveparade. Ob Boote wieder auf dem Landwehrkanal oder auch auf der Spree schwimmen sollen, war zunächst noch unklar. Die "Abschlusstanzkundgebung" soll im Treptower Park nahe der Insel der Jugend stattfinden, erwartet würden bis zu 2.500 Teilnehmer, die sich an die Corona-Regeln halten sollten.
Kultursenator Klaus Lederer (Linke) hat bereits seine Bereitschaft signalisiert, sich für ein Ende des Tanzverbots im Freien ab dem 18. Juni einzusetzen. "Wir als Kulturverwaltung wollen vielleicht nicht gleich 1.000 Leute auf einen Schlag, aber mit einer bestimmten Personenzahl Aktivitäten draußen - auch Tanzaktivitäten draußen - ermöglichen", sagte er am Montag im Kulturausschuss des Berliner Abgeordnetenhauses. Legale Alternativen mit Hygienekonzepten seien ihm lieber als illegale Geschichten, "wo die Leute aufeinander hocken".
Mit ein paar Booten wollten Fans der Berliner Rave-Kultur am Sonntag für den Erhalt der corona-gebeutelten Clubs demonstrieren. Am Ende versammelten sich aber viel mehr Menschen - dicht beieinander und meist ohne Mundschutz. Nun hagelt es Kritik.