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Audio: Inforadio | 29.07.2021 | Klaus Lederer | Quelle: DPA/Jörg Carstensen

Konzerte nur für Geimpfte

Lederer kritisiert Forderungen der Veranstaltungsbranche

Zuverlässig planen zu können, ist für die Veranstaltungsbranche eine Herausforderung. Forderungen, Konzerte künftig nur für Geimpfte zu erlauben, stoßen bei Kultursenator jedoch auf Ablehnung. Er wünscht sich Aufrufe zum Impfen durch die Veranstalter.

Der Berliner Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) sieht aktuell keine Chance, dass Konzerte und andere Veranstaltungen bald wieder ohne Einschränkungen stattfinden können. Im Inforadio vom rbb sagte der Linken-Politiker am Donnerstag, die Delta-Variante sei dafür zu gefährlich. Er kritisierte eine entsprechende Forderung des Bundesverbands der Konzert- und Veranstaltungsbranche. Dessen Präsident Jens Michow hatte gesagt, zur Not würden Veranstalter künftig nur noch Geimpfte und Genesene als Zuschauer zulassen.

Lederer sagte, was er sich jetzt von der Branche wünsche, seien Aufrufe und Anreize, sich impfen zu lassen. "Jetzt kann sich jeder und jede impfen lassen und ich wünschte mir jetzt eigentlich von der Veranstaltungsbranche einen klaren Appell", sagte Lederer wörtlich, "dass alle tatsächlich im Interesse aller, auch im Interesse der Kultur jetzt die Möglichkeit nutzen, sich impfen zu lassen." Er sei auch offen für kreative Unterstützung der Impfkampagne, etwa durch mobile Impfteams vor Kulturveranstaltungen.

CDU wirft Lederer Wortbruch vor

Vergangene Woche sagte Lederer im rbb-Radio Fritz, die Berliner Clubs seien gut durch die Pandemie gekommen. Wenn Clubs zugemacht würden, gebe es eher den klassischen Verlust durch Verdrängung, so Lederer. In der Corona-Krise gebe es für die Clubs finanzielle Hilfen, solange sie nötig seien.

Lederer rief junge Leute dazu auf, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Wenn es im September eine Impfquote von 70 bis 80 Prozent gebe, könne auch mehr in den Clubs möglich gemacht werden. Außerdem kündigte Lederer für den August ein großes Kultur-Projekt namens "Draußenstadt" an. Dabei gebe es in Berlin 13 Außen-Flächen, auf denen unter anderem getanzt werden könne.

Unterdessen wächst die Kritik an Lederer, nachdem vergangene Woche das Bezirksamt Mitte eine Open-Air-Veranstaltung offenbar kurzfristig am Strandbad Plötzensee abgesagt worden war. Der Ort sollte auch Teil des "Draußenstadt"-Projekts sein. Die CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus wirft Lederer Wortbruch vor, berichtet die "Berliner Morgenpost".

Sendung: Inforadio, 29.07.2021, 8.05 Uhr

Die Kommentarfunktion wurde am 29.07.2021 um 18:50 Uhr geschlossen

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