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Das Tempelhofer Feld im August 2021 und im August 2022 | Quelle: Sentinel Hub

Dürre in Berlin und Brandenburg

Auf dem Trockenen

Die Waldböden in Brandenburg knistern, Berliner Bäume werfen frühzeitig Blätter ab, Flüsse in der Region verdursten. Wie schwer die Dürre in diesem Sommer wirklich ist, zeigen diese Satellitenbilder.

Die Farbe grün schwindet immer mehr aus dem Berliner Stadtbild und der Landschaft in Brandenburg. Ersetzt wird sie durch ein tristes Beige oder Braun. Die Region habe zuletzt ein mediterranes Klima gehabt, so der Deutsche Wetterdienst. Der Juli dieses Jahres sei "deutlich zu warm, erheblich zu trocken sowie sehr sonnig" ausgefallen.

Kirschen, Pflaumen, Äpfel

Dürre macht Obstbauern zu schaffen

Die anhaltende Trockenheit und die steigenden Energiepreise bereiten den Brandenburger Obstbauern Sorgen. "Ohne Beregnung geht nichts mehr", sagt ein Experte. Bei einigen Apfelsorten sind bis zu 30 Prozent verbrannt.

In puncto Regenmenge sah es im Juli sowohl in Brandenburg als auch in Berlin alles andere als üppig aus. In Brandenburg fielen nur 35 Liter Regen pro Quadratmeter. Im Schnitt der Jahre 1961 bis 1990 waren es 54 Liter pro Quadratmeter. In Folge der Dürre konnte sich im Landkreis Elbe-Elster ein Großbrand von mehr als 800 Hektar Fläche entwickeln.

In Berlin fielen zeitgleich sogar nur 30 Liter pro Quadratmeter. Zum Vergleich: Im Schnitt der Jahre 1961 bis 1990 waren es 53 Liter pro Quadratmeter, also fast doppelt so viel.

In den Wäldern rund um Beelitz im Landkreis Potsdam-Mittelmark hat es im Juni dieses Jahres gebrannt. Die Spuren sind davon sind deutlich auf dem rechten Bild zu erkennen.

Schon im Frühjahr: enorme Trockenheit in Berlin und Brandenburg

Der fehlende Regen ließ in Brandenburg die Waldbrandgefahr schon im April dieses Jahres deutlich ansteigen. Der Waldbrandschutzbeauftragte des Landes, Raimund Engel, sprach am 30. April gegenüber von rbb|24 von einer hohen Gefahrenlage. In elf von 14 Landkreisen galt zu dem Zeitpunkt die zweithöchste Waldbrandwarnstufe 4.

Die zunehmende Trockenheit beeinträchtigt Experten zufolge mittlerweile auch das Wachstum wichtiger landwirtschaftlicher Pflanzen. Am stärksten betroffen sei der Nordosten Brandenburgs, wo es mittlerweile von Mitte März bis Mai an etwa 40 Tagen nicht mehr regne, sagte Tobias Fuchs vom Deutschen Wetterdienst (DWD) bei der Vorstellung des DWD-Klima-Statusberichts am im Mai 2022.

Der Bereich um den Park Sanssouci waren im August 2021 (linkes Bild) noch um einiges grüner als in diesem August.

Trockene Spree wird zum Dauerproblem

Der Werbellinsee ist der zweitgrößte See Brandenburgs und ist an den tiefsten Stellen um die 50 Meter tief. Deshalb macht ihm die Dürre weniger aus als kleineren Gewässern, aber in der Landschaft rund um den See erkennt man, dass es zu wenig geregnet hat in den vergangenen Wochen.

Das Tempelhofer Feld gleicht eher eine Sandfläche auf dem Bild vom August 2022.

Sendung: rbb24 Abendschau, 16.8.2022, 19:30 Uhr

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