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Video: rbb24 Abendschau | 13.11.2022 | Quelle: dpa/A.Riedl

Volkstrauertag

Berlin und Brandenburg gedenken der Opfer von Kriegen und Gewaltherrschaft

Traditionell zwei Sonntage vor dem ersten Advent wird in Deutschland der Opfer der beiden Weltkriege und des Nationalsozialismus gedacht. Dazu fanden am Sonntag in Berlin und Brandenburg zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt.

Mit mehreren Veranstaltungen zum Volkstrauertag wurde am Sonntag in Berlin und Brandenburg an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft erinnert.

Seit Anfang der 1950er Jahre findet der nationale Gedenktag im November statt, immer zwei Sonntage vor dem ersten Advent. Der Tag soll zu Versöhung, Verständigung und Frieden mahnen und auch Opfer von anderen Kriegen und Verfolgung in den Blick nehmen. Besonders im Fokus stand am diesjährigen Volkstrauertag der russische Angriffskrieg auf die Ukraine.

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Zentrale Veranstaltungen in Berlin

Am Morgen lud der Berliner Landesverband des Volksbundes Deutscher Gräberfürsorge zum Gedenkgottesdienst in die Gedächtniskirche am Breitscheidplatz, den Angaben nach insbesondere mit Blick auf die Lage in der Ukraine.

Am Mittag fand dann die größte Gedenkveranstaltung am Volkstrauertag statt: eine Kranzniederlegung in der Zentralen Gedenkstätte der Bundesrepublik Deutschland für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft, Neue Wache. Daran nahm unter anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier teil sowie Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, Verteidigungsministerin Christine Lambrecht und die Berliner Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (alle drei SPD) teil.

Im Anschluss fand dann im Bundestag die zentrale Gedenkveranstaltung statt. Dabei sprach Bundespräsident Steinmeier das Totengedenken.

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Die Notwendigkeit, Geflüchtete aus der Ukraine auch privat unterzubringen, ist weiterhin groß, sagt Georgia Homann. Die Projektleiterin des Vermittlungsportals Unterkunft-Ukraine fordert weniger Bürokratie und stärkere Unterstützung für die Gastgeber.

Gedenken in Brandenburg - "Erschreckende Aktualität"

Auch in Brandenburg wurde den ganzen Tag über vielerorts auf Friedhöfen und an Gedenkstätten der Kriegsopfer gedacht.

Die Landeshaupstadt Potsdam lud zu einer Gedenkveranstaltung im Potsdam Museum. Daran nahmen unter anderen Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) sowie die stellvertrende Ministerpräsidentin Ursula Nonnemacher (Grüne) teil. Nach der Veranstaltung erfolgte eine Kranzniederlegung auf dem Neuen Friedhof.

"Mit Blick auf die vielen Konflikte und den Krieg in Europa erfährt der Volkstrauertag seine schicksalshafte Aktualität. Er gibt uns allen den Auftrag, an einem Europa in Frieden und Freiheit zu arbeiten", sagte Schubert während der Veranstaltung. Auch Nonnemacher wies auf den Krieg in der Ukraine hin: "Wir gedenken am Volkstrauertag der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft, und gleichzeitig wird in einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg in Europa gestorben", so die stellvertretende Ministerpräsidentin.

Am Südwestkirchhof in Stahnsdorf (Potsdam-Mittelmark) wurden bei einem Rundgang am Mittag Blumen auf Gräber gelegt. Auch in Cottbus, Oranienburg (Oberhavel), Rathenow, Premnitz (beide Havelland) und Brandenburg an der Havel gab es entsprechende Veranstaltungen.

Volksbund fordert vermehrten Dialog mit Russland

Der Präsident des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge, Wolfgang Schneiderhan, sagte im Bundestag: "In unser heutiges Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft beziehen wir die Toten und Verletzten des russischen Angriffs mit ein. Auch aus ihren Gräbern erschallt der Ruf 'nie wieder Krieg!'"

Im Vorfeld plädierte der frühere Generalinspekteur der Bundeswehr bereits für ein stärkeres Bemühen um russische Gesprächspartner. Dabei sollten die Kirchen schauen, "ob es noch zivilgesellschaftliche Anknüpfungspunkte in Russland gibt", sagte Schneiderhan der Nachrichtenagentur DPA.

Der Volksbund ist eine humanitäre Organisation. Im Auftrag der Bundesregierung erfasst, erhält und pflegt er Gräber der deutschen Kriegstoten im Ausland und fördert die Begegnung junger Menschen an den Ruhestätten der Toten.

Sendung: rbb24 Abendschau, 13.11.2022, 19:30 Uhr

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