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Quelle: dpa/Massimo Valicchia

Holocaust-Äußerung im Bundeskanzleramt

Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt nicht gegen Palästinenserpräsident Abbas

Die Berliner Staatsanwaltschaft hat Ermittlungen gegen Palästinenserpräsident Mahmud Abbas wegen dessen Holocaust-Äußerung bei einer Pressekonferenz im Bundeskanzleramt im August abgelehnt. Grund sei, dass kein Anfangsverdacht der Volksverhetzung vorliege, teilte die Behörde am Montag auf Anfrage mit.

Der Vorgang liege nun aber der Generalstaatsanwaltschaft zur neuerlichen Prüfung vor, weil ein Anzeigender gegen die Entscheidung Beschwerde erhoben habe. Zuerst hatte die "Bild"-Zeitung über die Ablehnung berichtet.

Holocaust-Aussage im Bundeskanzleramt

Berliner Polizei ermittelt gegen Palästinenserpräsident Abbas

Bundeskanzler Scholz verurteilt Abbas-Äußerung

Abbas hatte Mitte August nach einem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im Kanzleramt vor Journalisten gesagt, Israel habe seit 1947 "50 Massaker, 50 Holocausts" an Palästinensern begangen. Die Äußerung löste große Empörung aus. Auch Scholz verurteilte sie im Nachgang. Wenige Tage später teilte die Polizei mit, dass sie ermittle.

Josef Schuster, Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, sagte "Bild": "Dass die Aussagen von Mahmud Abbas im Bundeskanzleramt juristisch keine Konsequenzen haben sollen, ist schwer nachvollziehbar." Es dürfe "keinen Bonus für Regierungschefs" geben.

Sendung: rbb24 Inforadio, 21.11.2022, 17:00 Uhr

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